Auf unserem eigenen Weg versucht der göttlich Liebende mit seinem höchsten Geliebten untrennbar eins zu werden. Es wäre jedoch falsch zu sagen, wir blieben immer der göttlich Liebende und der Geliebte immer der Geliebte. Der göttlich Liebende und der höchste Geliebte spielen ein Versteckspiel und vertauschen ihre jeweiligen Rollen. Der Liebende ruft sehnsuchtsvoll nach dem Geliebten; dann wird der Liebende zum Geliebten. Wenn der Liebende nach dem Geliebten ruft und der Geliebte ihm ein Lächeln schenkt, dann dämmert die Erfüllung des Liebenden.
Wenn auf der anderen Seite der Geliebte sieht, dass der Liebende nach ihm, nach der völligen Einheit mit ihm ruft, dann ist er zufrieden und erfüllt. Doch der innere Ruf bzw. die tiefste Sehnsucht der Seele, die er benötigt, ist keine Sehnsucht aus einem Gefühl der Minderwertigkeit heraus. Es ist lediglich das Gefühl inneren Einsseins, das in einer anderen Form ausgedrückt wird. Es kann durch ein Lächeln, aber auch durch einen die innere Sehnsucht ausgedrückt werden. Das innere Sehnen und das Lächeln sind wie Vorder- und Rückseite derselben Münze. Wo sich die innere Sehnsucht des Erdbewusstseins und das Lächeln des Himmelbewusstseins treffen, ist Gott der Enthüllende vollständig, ist Gott der Erfüllende vollständig.From:Sri Chinmoy,Avatare und Meister, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2005
Quelle https://de.srichinmoylibrary.com/am