Ramakrishna nahm Vivekananda ernst und fragte Mutter Kali: „Ist es wahr, dass mein Schicksal dasselbe sein wird wie das von König Bharata?“ Sie sagte: „Das ist ja lächerlich! Du magst Naren (Vivekananda) deshalb, weil du Gott in ihm siehst, und nicht, weil er schön ist oder aus einem anderen Grund. Nein, du liebst ihn, weil sich in ihm die Manifestation Gottes ausdrückt. Darum bist du so entzückt, wenn du ihn siehst.“
Wenn man also mit jemandem Mitleid hat, heißt das nicht, dass man zu dieser Person werden wird. Wenn ein Bettler für eine Gabe zu dir kommt, und du Mitleid mit ihm hast und ihm Geld oder etwas zum Essen gibst, heißt das nicht, dass du selbst ein Bettler werden wirst. Wenn du einen Hund hast, so kannst du deine Liebe für den Hund zeigen, weil er dir gegenüber zum Beispiel so treu und anhänglich ist. Aber das heißt nicht, dass du ein Hund wirst, weil du die Eigenschaften des geliebten Hundes bewunderst. Du kannst die guten Eigenschaften des Hundes wie zum Beispiel seine Treue in deinem menschlichen Dasein erwerben, ohne ein tierisches Leben anzunehmen. Nur weil du an einem Tier hängst, wirst du noch nicht zu einem Tier. Durch dieses Stadium bist du bereits gegangen. Die guten Eigenschaften eines Tieres kannst du aber trotzdem übernehmen.From:Sri Chinmoy,Tod und Wiedergeburt, The Golden Shore GmbH, Nürnberg, 1999
Quelle https://de.srichinmoylibrary.com/dr