Lord Krishna verwünscht seinen eigenen Sohn

Dies ist eine weitere Geschichte über Lord Krishnas berüchtigten Sohn Samba. Sambas Missverhalten ging so weit, dass Krishna außerordentlich unzufrieden mit ihm war. Er sagte zu seinem Sohn: „Du hast Schande über unsere Familie gebracht. Du hast unzählige schlechte Dinge getan. Ich kann dich nicht länger dulden. Dein bloßer Anblick ist für mich widerwärtig!“

Krishna fuhr fort, Samba auf diese Weise zu beschimpfen und zu beleidigen, Krishnas Frau Jambavati war auch zugegen. Schließlich erreichte Krishnas Zorn seinen Höhepunkt. Er sagte: „Du widerst mich so sehr an, dass ich dich verfluche. Du wirst an Lepra erkranken.“

Siehe da, Samba erkrankte augenblicklich an Lepra. Die Krankheit entstellte seinen Körper über Nacht und er litt dadurch entsetzliche Qualen.

Lord Krishnas Frau konnte es nicht länger ertragen, ihren Sohn so leiden zu sehen. Mit tränenüberströmten Augen wandte sie sich an ihren Ehemann. „Was hast du getan?“ sagte sie. „Ich ertrage es nicht, Samba derart leiden zu sehen. Er ist trotz allem unser Sohn.“

Krishna ließ sich erweichen und sagte zu seinem Sohn: „Nun gut, um dich zu heilen, musst du Folgendes tun: Zuerst musst du zu Surya, dem Sonnengott beten. Dann musst du im Chandrabhaga-Fluss baden. Wenn du vollständig in das Wasser des Flusses eingetaucht bist, wirst du geheilt sein.“

Zu jener Zeit konnte Samba nicht einmal aufstehen. Er klagte: „Wie kann ich in diesem Zustand dorthin gelangen, Vater?“

„Du musst zum Fluss gehen“, antwortete Krishna mit ernster Stimme.

Samba flehte Krishna an: „Ich weiß, dass du die Fähigkeit hast, mich zu heilen. Bitte hebe deinen Fluch auf.“

„Ich werde dich nicht heilen“, sagte Krishna.

Jambavati wandte sich an ihren Ehemann: „Du bist schuld an seiner Krankheit. Darum musst du ihn entweder zum Fluss bringen oder hier an Ort und Stelle heilen.“

Schließlich willigte Krishna ein, seinen Sohn zum Fluss zu bringen. Weil Samba nicht mehr gehen konnte, trug ihn Krishna den ganzen Weg. Als sie das Ufer des Flusses erreicht hatten, betete Samba zum Sonnengott und stieg anschließend in den Fluss. Krishna badete seinen Sohn im Wasser und als sich Samba erhob, sah er, dass er völlig geheilt war. Krishnas Fluch war aufgehoben.

Zu jener Zeit war ein Fluch etwas Schreckliches! Heutzutage verfluchen sich Leute jede Sekunde gegenseitig, aber ihre Flüche haben keinerlei Wirkung. Sonst hätten sich bereits viele schlimme Katastrophen ereignet. Aufgrund der zahlreichen Fehler, die wir im täglichen Leben begehen, wären wir schon lange gestorben, wenn uns wirklich ein Fluch getroffen hätte. Glücklicherweise ist kein Feuer mehr in den Worten, wie es in jenen antiken Zeiten der Fall war.

From:Sri Chinmoy,Die Erd-Erleuchtungs-Trompeten der göttlichen Heimat, Teil 2, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2005
Quelle https://de.srichinmoylibrary.com/eit_2