Einst lud König Aurangazeb König Shivaji, den großen König Maharastras, zu sich in den Palast ein. König Shivaji nahm die Einladung an, da er nicht ängstlich gegenüber Aurangazeb dastehen wollte. Als er mit seinem Sohn eintraf, wurden beide festgenommen und ins Gefängnis geworfen. König Shivaji und sein Sohn, entkamen versteckt in einem Früchtekorb und machten sich, als religiöse Bettelmönche verkleidet, auf den Rückweg zu ihrem eigenen Königreich.
Nach vielen, vielen Tagen des Wanderns, erreichten sie eine Festung, die König Shivaji gehörte. Es war König Shivajis Befehl, dass die Festung von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang verschlossen blieb. Ganz egal wer zur Festung kam, dem Wächter war es nicht erlaubt, das Tor zu öffnen.
Als König Shivaji und sein Sohn die Festung erreichten, wusste der Wächter sehr wohl, dass es König Shivaji und sein Sohn war, die nun nach so vielen Monaten zurückgekehrt waren, und er wusste durch welche schweren Prüfungen sie gegangen waren. Aber trotzdem wollte er das Tor nicht öffnen.
Der Wächter stieg auf das Dach der Festung und befestigte das Ende eines Seils an einem Pfosten. Dann kletterte er an dem Seil außen an der Festung hinab. Sobald er am Boden angekommen war, warf er sich weinend vor Shivajis Füße und berührte ehrfurchtsvoll die Füße seines Königs.
König Shivaji musste ebenfalls weinen, da er so stolz war, dass der Wächter seinen Befehl, das Tor nicht zu öffnen, ausführte. König Shivaji und sein Sohn warteten bis zum Tagesanbruch außerhalb der Festung, obwohl der Wächter den Schlüssel hatte.From:Sri Chinmoy,Gehorsam – Herzensduft, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2007
Quelle https://de.srichinmoylibrary.com/ohf