Lord Shiva meditierte und meditierte die ganze Zeit. Auf der Erde hatte er so viele Anhänger und Verehrer. Jeder sprach in den höchsten Tönen von Lord Shiva.
Lord Shiva hatte eine ganze Reihe von Leibwächtern – Nandi, Bhringi und andere. Er hatte auch viele Assistenten. Seine Gemahlin, Parvati, hatte ein paar Freunde, die ihr sehr nahe standen. Diese Freunde wurden sehr, sehr eifersüchtig auf Lord Shiva.
Parvatis Freunde sagten ihr immer: „Du tust uns so leid, dass du keine Leibwächter hast.”
Dann protestierte Parvati: „Ich brauche keine Leibwächter, ich brauche sie nicht!”
„Aber du brauchst sie wirklich!”, bestanden sie. „Warum sollten alle nur Shiva schätzen?”
Parvati antwortete: „Wenn die Leute Shiva schätzen, habe ich das Gefühl, dass sie auch mich schätzen.”
Ihre Freunde sagten: „Nein, nein, nein! Dein Name ist nicht Shiva, dein Name ist Parvati. Diese Wachen erwähnen nie Shiva und Parvati. Für sie ist es alles nur Shiva, Shiva. Bitte erlaube uns, etwas in dieser Angelegenheit zu unternehmen. Wir hätten gerne ein paar Leibwächter, ein paar Helfer für dich.”
Noch einmal sagte Parvati: „Nein, ich brauche keine Helfer, ich brauche sie nicht. Wenn die Leute Shiva schätzen, ihn bewundern und lieben, habe ich das Gefühl, dass sie auch mich verehren und lieben. Daher brauche ich keine Helfer.”
Doch ihre Freunde ließen sich davon nicht überzeugen. Sie sagten: „Die Zeit wird kommen, wo auch du Leibwächter, Helfer und so weiter brauchst. Eines Tages wirst du das erkennen.“
Leider geschah es, dass Parvati eines Tages duschte und Shiva versehentlich den Raum betrat. Parvati war sehr verlegen. Sie sagte: „Warum bist du hierher gekommen? Ich dusche gerade.“
Shiva begann zu sagen: „Ich kam hierher –.“
Bevor er den Satz vervollständigen konnte, fing Parvati an, ihn zu beschimpfen und anzuschreien. Shiva sagte, er würde sie nie wieder in so eine Verlegenheit bringen. Er war sehr verärgert. Dann ging er weit weg.
Parvati war jetzt allein. Eines Tages, während sie duschte und ihre Seife benutzte, kam etwas Staub und Dreck von ihrem Körper. Aus diesem Staub und Dreck wurde ein kleiner vier- oder fünfjähriger Junge. Das war ihr Sohn. Sie gab dem kleinen Jungen alle möglichen okkulte und spirituelle Kräfte. Der kleine Junge wurde sehr, sehr stark.
Als er sechs oder sieben Jahre alt war, war sein Vater immer noch nicht zurückgekehrt. Weitere sechs Jahre vergingen, und Lord Shiva wollte nach Hause zurückkehren. Parvati hatte ihrem Sohn gesagt, dass niemand ohne ihre Erlaubnis ihr Haus betreten dürfe. Der kleine Junge hat die ganze Zeit seine Mutter bewacht, bewacht, bewacht und bewacht. Als Lord Shiva kam, wusste der kleine Junge nicht, wer er war, und verweigerte daher seinem Vater den Eintritt.
Lord Shiva sagte: „Es ist unter meiner Würde, gegen diesen kleinen Jungen zu kämpfen!” Er schickte Nandi und Bhringi, seine Wachen, um mit dem Kind zu kämpfen. Doch sie waren dem kleinen Jungen deutlich unterlegen! Dann kamen mehr kosmische Götter, um Shiva zu helfen, doch auch ihnen widerfuhr das gleiche Schicksal. Schließlich kamen Brahma und Vishnu. Selbst sie verloren gegen den kleinen Jungen. Sie konnten es nicht fassen, wie mächtig der kleine Junge war. Einer nach dem anderen unterlag ihm. Darauf flehten sie Shiva an, selbst zu kommen und zu kämpfen.
Lord Shiva kam und kämpfte lange mit dem kleinen Jungen. Schließlich wurde Shiva wütend. Er sagte: „Ich kann so nicht weitermachen. Es bleibt mir nur noch, seinen Kopf abzuschlagen. Ich werde ihn töten. Es ist nicht richtig, wenn ich mit faulen Mitteln gewinne, aber was kann ich machen? Ich muss ihn töten.“ So schlug Shiva dem kleinen Jungen den Kopf ab und warf ihn weg.
Als Parvati erfuhr, dass ihr Sohn getötet wurde, war sie tief erschüttert und traurig. Sie weinte und klagte so untröstlich und war gleichzeitig so wütend, dass sie alle kosmischen Götter töten wollte. Sie rief immer wieder: „Mein Sohn, mein Sohn!“ Sie mochte ihr kleines Kind so sehr.
Vishnu wurde, wie üblich, zum Mediator. Vishnu ging zu Parvati und versuchte, sie zu trösten. Leider gab es keinen Trost. Sie sagte: „Nein, ich will deine Philosophie nicht hören! Mein Sohn muss sein Leben zurückerhalten.“
Dann ging Vishnu zu Shiva und bat ihn: „Bitte, bitte benutze deine okkulte Kraft. Bring sein Leben mit deiner okkulten Kraft zurück.“
Shiva nutzte seine okkulte Kraft und brachte Leben in den Körper des kleinen Jungen, aber der Kopf war verschwunden. Parvati sagte: „Was soll ich mit einem lebendigen Körper ohne Kopf machen? Er braucht einen Kopf. Nur dann wird er vollkommen sein. Ansonsten, wie sollen die Leute ihn ohne Kopf erkennen?“
Parvati war immer noch wütend auf ihren Mann. Dann sagte Shiva: „Es geht alles in Ordnung. Morgen früh werden die kosmischen Götter hinausgehen. Ich werde ihnen befehlen, dass sie von der ersten Person oder dem ersten Lebewesen, das sie sehen, den Kopf abtrennen und zu mir bringen. Ich werde ihn dann auf den kleinen Jungen setzen.“
Als die kosmischen Götter am nächsten Morgen hinausgingen, sahen sie als erstes einen Elefanten, keinen Menschen! Und der Elefant hatte nur einen Stoßzahn. Shiva hatte ihnen befohlen: „Ihr müsst den Kopf des ersten Lebewesens mitbringen.“ Das erste Lebewesen war zufällig ein Elefant. Daher trennten sie den Kopf des Elefanten ab und brachten ihn zu Shiva. Dieser setzte den Kopf dann auf den Körper des kleinen Jungen.
Parvati war sehr, sehr glücklich. Es war ihr egal, ob es ein menschlicher Kopf oder der Kopf eines Elefanten war. Sie war froh, dass ihr Sohn wieder hergestellt war. Dann sagte Shiva: „Ich bewundere diesen kleinen Jungen wirklich. Ich nehme ihn als meinen eigenen Sohn an.“ Er setzte den kleinen Jungen auf seine Schultern und begann, ihm all seine Zuneigung und Liebe zu schenken.
Shiva sagte zu seinem Sohn: „Brahma, Vishnu und ich, wir drei kosmische Götter, werden immer zuerst verehrt. Aber jetzt ändere ich die Reihenfolge. Von nun an wird mein Sohn zuerst verehrt werden. Sein Name wird Ganesha sein. Er muss zuerst angebetet werden, und erst dann werden die Verehrenden uns anbeten.“
Das machte Parvati sehr glücklich, und auch Shiva war sehr, sehr glücklich. Shiva sagte: „Er ist mein teuerstes und liebstes Kind.“ Alle waren überaus glücklich. So endet die Geschichte.
Seitdem wird Lord Ganesha vor jedem anderen kosmischen Gott bzw. kosmischen Göttin verehrt.From:Sri Chinmoy,Die Kraft der Güte und andere Geschichten, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2020
Quelle https://de.srichinmoylibrary.com/pok