anderer sagen: „Mein höheres Bewusstsein ist unendlich viel höher als deines.“ Ein dritter wird sagen: „Ach, meiner Meinung
nach ist all dies ein niederes Bewusstsein. Wenn ich dein höchstes Bewusstsein sehe, sehe ich, dass dies meinem niederstenBewusstsein entspricht.“ Lasst uns statt dessen das Wort ‚inneres Streben’ verwenden.
Wir müssen wissen, wo das Ziel unseres inneren Strebens liegt. Wir müssen wissen, wie hoch wir gehen wollen. Für ein Kind ist ein Meter sehr hoch, doch für einen Erwachsenen ist es sehr niedrig und für einen Piloten in einem Flugzeug ist ein Meter fast gar nichts. Wenn unser inneres Streben steigt, geht es unendlich viel höher hinauf als jedes Flugzeug. Wenn wir nur wenig inneres Streben besitzen und ein gewöhnliches Leben führen wollen, können wir das tun. Jene, die ein wenig inneres
Streben haben, sind besser als jene, die überhaupt nicht streben, denn sie versuchen wenigstens ein wenig Licht zu erhalten. Sie bleiben eine Weile im Licht und einen Weile in der Dunkelheit. Sie sind genau wie Babys. Ihre Fähigkeiten sind sehr beschränkt. Es gibt aber auch Menschen, die vierundzwanzig Stunden am Tag im Licht verweilen wollen. Für jene, die das Höchste erreichen möchten, ist physische Enthaltsamkeit notwendig. Wir müssen für alles einen Preis bezahlen. Je höher wir mit unserem inneren Streben gehen, umso größer wird unsere Wonne. Der Strebende muss wissen, was er will. Wenn sein letztes Ziel das Höchste ist, dann muss er nach und nach das Sex-Leben aufgeben. Doch wenn er mit dem Sex-Leben von einem Tag aufden anderen aufhört, wird er ins Verderben laufen. Innerer Reinheit muss schrittweise errungen werden.
Wenn wir etwas viele Jahre lang getan haben und damit auf einmal aufhören, kann sich dieser plötzliche Wechsel auf unsere Gesundheit auswirken. Doch wenn wir es schrittweise tun, wird es uns nicht schaden. Jahrhunderte lang haben wir uns in
vielen vorhergehenden Inkarnationen dem Sex hingegeben. Nun beginnen wir zu streben und wollen zum Höchsten gehen.Wenn wir innere Erfahrungen erhalten, wird unser ganzes Wesen mit tiefer Freude und Ekstase durchflutet werden. Dann
werden wir den Unterschied zwischen dem physischen Leben und dem spirituellen Leben, zwischen wirklicher Nahrung und einer Handvoll Erde sehen. Als Kinder haben wir manchmal Erde, Schmutz, Steine und alle möglichen ungöttlichen Dinge gegessen. Damals dachten wir, es sei köstlichstes Essen. Doch wenn wir erwachsen werden, essen wir nur richtige Nahrung. Als Kinder im spirituellen Leben genießen wir ebenfalls ungöttliche Vergnügen. Doch wenn wir heranwachsen, erkennen wir, dass all diese Vergnügen unrein und ungöttlich sind. Dann sind wir bereit, sie aufzugeben.From:Sri Chinmoy,Der Reinheits-Fluss gewinnt, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2018
Quelle https://de.srichinmoylibrary.com/prw