Regenbogen-Blumen, Teil 1

Inneres Streben

Kein inneres Streben, keine Verwirklichung. Was ist inneres Streben? Inneres Streben ist die bewusste tiefe Sehnsucht des Menschen, zum Höchsten aufzusteigen, zum Entferntesten zu laufen und ins Tiefste zu tauchen.

Gewahrsein

Bis wir uns dessen gewahr sind, was wir tun, was wir sein wollen und was wir erreichen wollen, befinden wir uns fast im Bereich des tierischen Bewusstseins. Wenn Leute über Gewahrsein sprechen, meinen sie sehr oft das Gewahrsein des Verstandes. Sie glauben, der Verstand sei die einzige Antwort auf alle Probleme. Solange wir uns im Verstand befinden, können und müssen wir uns jeglicher Aktivität, die in der physischen, vitalen, mentalen und der mit unseren Augen sichtbaren äußeren Welt vor sich geht, völlig gewahr sein.

Jemand, der sich seiner alles durch­dringenden inneren Göttlichkeit nicht gewahr ist, ist vom spirituellen Standpunkt aus gesehen eine tote Seele. In unseren Upanischa­den rief der Seher aus: „Erhebe dich! Erwacje!“ Gewahrsein ist die erste Stufe der Leiter der Spiritualität. Die nächste Stufe ist inneres seelenvolles Streben. Gewahrsein und inneres seelenvolles Streben sind zwei Bedeutungen, welche die Menschen oft in Verwirrung bringen. Es ist möglich, sich jeder Ebene gewahr zu sein: des Physischen, des Mentalen oder des Vitalen. Doch inneres seelenvolles Streben ist etwas Tieferes. Inneres seelenvolles Streben entspringt direkt unserem innersten Wesen, unserer Seele, unserem Selbst.

Gewahrsein liegt im Bereich des Verstandes. Die wirklichen spirituellen Sucher oder Meister sagen: „Nein das reicht nicht, wir müssen über das Gewahrsein hinausgehen.“ Im mentalen Bereich bedeutet Gewahr­­­­­­sein, sich zu fragen: „Was tue ich, was sehe ich, was esse ich, wie benehme ich mich?“ Dies ereignet sich alles im Verstand, doch jenseits des Verstandes gibt es viele Welten. Inneres seelenvolles Streben bringt uns in die Welten jenseits des Verstandes. Inneres Streben ist die aufsteigende Flamme, die tief in uns ist, welche zum Höchsten, zum Gipfel hinauf­steigt.

Wir müssen unsere Reise also mit Gewahrsein beginnen, denn wenn wir uns nicht bewusst sind, was wir tun, sagen und werden wollen, werden wir keinen Fortschritt machen und niemals in der Lage sein, den Pfad des Geistes zu beschreiten. Aber dieses Gewahrsein ist sehr begrenzt im Vergleich zur Verwirklichung der Seele, die wir aufgrund unseres inneren Strebens erlangen.

Schönheit

Der Dichter Keats sagte: „Ein Gegenstand der Schön­­heit ist eine Freude für immer.“ Doch was ist jener Gegenstand? Vom spirituellen Standpunkt aus gesehen ist er unsere Seele. Die Seele ist ewig schön. Gott drückt sich im Physischen durch Schönheit, reine Schönheit, makellose Schönheit aus. Diese Schönheit ist nicht nur oberflächlich, sondern gründet in der Seele. Hier drückt sich die Seele durch die physische Form aus.

Vor einer Stunde brachte mir jemand diese wunderschönen Rosen. Ich habe dieser Person gesagt, dass die Rosen schön sind, doch dass sie weit schöner ist als die Rosen. Das war keine Schmeichelei. Ich wollte damit sagen, dass ihre Seele unendlich viel schöner ist als die wunderschönen Rosen.

Schönheit ist etwas, das in unserer äußeren Natur ständig gepflegt werden kann. Diese Schönheit können wir in unserem äußeren und inneren Leben als Gottes auserwähltesten Segen betrachten. Gerade weil Gott, unser Vater, schön ist, weil Er die Allschönheit ist, haben wir jedes Recht, so zu werden wie Er ist. Wir wollen die Schönheit der Seele in unserem äußeren Leben besitzen und wirk­lich schön werden.

Glückseligkeit

Gott hat sich durch viele göttliche Eigen­schaften ausgedrückt, doch Er muss sich erst noch durch Seine transzendentale Glück­seligkeit ausdrücken können; jene Glück­seligkeit, welche die menschliche Natur hier auf der Erde vollständig in eine göttliche Natur verwandelt.

Wohltätigkeit

Ein Akt der Wohltätigkeit ist äußerst gut, doch wenn die Wohltätigkeit nicht der richtigen Person zukommt, kann sie im menschlichen Leben mehr Probleme schaffen als Gutes bewirken.

Gesunder Menschenverstand

Gesunder Menschenverstand Nummer eins:

Du bist Gottes auserwähltes Kind.

Gesunder Menschenverstand Nummer zwei:

Du brauchst nicht nur Gott, sondern Gott braucht auch dich. Du brauchst Gott, um dein wahres Selbst zu erkennen: Gott braucht dich, um Sich selbst zu erfüllen.

Gesunder Menschenverstand Nummer drei:

Du willst Gott verwirklichen. Selbst wenn du Gott nicht verwirklichen willst, wird Er dir nicht erlauben, unverwirklicht zu bleiben.

Gesunder Menschenverstand Nummer vier:

Du kommst dir heute vielleicht wie ein Tier vor, doch du musst dir bewusst sein, dass du der Gott von morgen bist.

Mitgefühl

Ich weiß, was Gottes Mitgefühl ist. Gottes Mitgefühl ist die einzige Rettung für den Menschen. Durch inneres Streben können wir Gottes Mitgefühl in uns erwecken. Ich weiß, was das Mitgefühl des Menschen ist. Das Mitgefühl des Menschen ist oft die Aufgeblasenheit der Einbildung seines Egos.

Konzentration

Konzentration ist der sicherste Weg, um das Ziel zu erreichen. Das Ziel kann Gottver­wirklichung sein, es kann aber auch Erfolg auf der materiellen Ebene oder die Erfüllung mensch­­licher Wünsche sein. Konzentration ist immer wie ein Pfeil, der in das Ziel eindringt.

Derjenige, dem die Macht der Konzentration fehlt, ist nicht besser als ein Äffchen. Ein wirklicher, ergebener Sucher erwirbt früher oder später die Macht der Konzentration – entweder durch die Gnade Gottes, durch ständiges Üben des inneren Lebens oder durch inneres Streben. Jeder Strebende kann verkünden, dass er einen göttlichen Helden, einen göttlichen Krieger in sich hat. Und wer ist dieser göttliche Krieger? Seine Konzen­tration. Konzentration ist wie eine Kugel, die in den Panzer der Unwissenheit eindringt und ihn durchbohrt. Konzentration ist der wahre gött­liche Stolz des Suchenden.

Wenn jemand auf irgendeinem Gebiet des Lebens ein bestimmtes Ziel erreichen möchte, – ob es nun die menschliche, irdische Reise zur Befreiung oder die Reise der Seele zur absoluten Verwirklichung ist – dann möchte ich sagen: Konzentration ist die Antwort.

Vertrauen

Zuerst müssen wir Vertrauen in uns selbst haben und dann in Gott. Wenn wir sagen: „Ich besitze kein Vertrauen in mich, ich besitze nur Vertrauen in Gott“, ist dies eine indirekte Art, seine eigene Verantwortung zu Füßen Gottes zu legen. Und wenn wir sagen, „Ich habe Vertrauen in mich selbst, aber nicht in Gott,“ dann ist diese Art von Vertrauen eine irrtümliche Auffassung unserer eigenen, ganz begrenzten Fähigkeit. Wenn wir im spiri­tuellen Leben sagen, wir hätten Vertrauen in uns selbst, wir fühlten, dass Gott existiert und wir Sein auserwähltes Kind sind, dann sind wir wirklich und wahrhaftig ein Kanal Gottes.

Wenn es uns im gewöhnlichen menschlichen Leben an Vertrauen mangelt, kann uns jemand anderes helfen. Wenn wir jedoch im spirituellen Leben kein Vertrauen haben, können wir nicht weit gehen, egal, wie groß unser spiritueller Meister ist. Bis wir das Vertrauen haben, dass wir Gottes Kinder sind und wir die Kraft haben zu streben, werden wir nie einen Versuch unternehmen, unsere inneren göttlichen Eigenschaften zum Vor­schein zu bringen. Es ist uns nur möglich, einen Schritt vor­wärts zu gehen, wenn wir von diesem Vertrauen erfüllt sind.

Wir müssen auch Vertrauen in Gott haben – nicht nur, dass Er die höchste und tiefste Wahrheit besitzt, sondern, dass Er sie uns geben wird. Wir müssen Vertrauen haben, dass wir eines Tages die vollste Verwirk­lichung der Wahrheit erlangen werden. Von wem? Von Gott. Wenn wir also das Vertrauen haben, dass Gott nicht nur das besitzt, wonach wir streben, sondern dass Er es uns auch geben wird, dann werden wir sehen, dass Strebsamkeit und Verwirklichung Hand in Hand gehen.

Bewusstsein

Bewusstsein ist das glühende Licht, das den Menschen mit Gott und das Endliche mit dem Unendlichen vereint. Was Gott hat, ist ein all-liebendes und all-schützendes Bewusstsein. Was der Mensch braucht, ist ein unaufhörlich strebendes Bewusstsein.

Kontemplation

Kontempliere mit dem Licht deiner Seele auf die Unwissenheit. Schau! Die Unwissenheit kann dies nicht ertragen. Sie läuft davon. Kontempliere auf Gott. Schau! Gott läuft zu dir. Kontempliere auf deine eigene Selbst­ent­deckung. Schau! Du entdeckst nicht nur dein wahres Selbst, sondern du wirst zu deinem ewigen und unendlichen Selbst.

Mut

In einer der Upanischaden heißt es, die Seele könne nicht von einem Schwächling gewon­nen wer­den. Im spirituellen Leben ist Mut absolut notwendig. Schon allein die An­nah­me des spirituellen Lebens erfordert großen Mut. Nur eine göttlich mutige Seele, nur eine göttlich inspirierte Seele kann das höchste Ziel rasch erreichen.

Dieser Mut ist nicht der Mut eines hoch­näsigen, rohen Menschen, der andere schlagen wird, um seine Überlegenheit zu zeigen. Dieser Mut ist unser ständiges Gewahrsein dessen, in was wir eintreten, dessen, was wir werden, dessen, was wir enthüllen werden. Wir müssen mutig in den Ozean der Spiritualität springen. Unsicherheit und Spiritualität harmonieren nie. Wenn wir über Mut sprechen, müssen wir wissen, dass Mut Sicherheit bedeutet.

Wir können Gottverwirklichung nicht durch Erzwingen erreichen, sondern durch ständiges Sich-selbst-Geben. Sich-selbst-Geben ist die mächtigste Waffe, denn im Sich-selbst-Geben liegt wahrer Mut. Wenn wir wissen, fühlen und erkennen, dass Gott uns gehört und wir Gott gehören, erhalten wir spontanen Mut aus unserem Inneren.

Gott und du sind auf ewig eins und erfüllen einander gegenseitig. Wenn du unbezwing­baren Mut oder die Willenskraft der Seele besitzt, kannst du den Supreme erfüllen, und der Supreme kann dich erfüllen. Dies fühlst du aufgrund deines all-gebenden und all-aufopfern­den inneren Mutes.

Schöpfung

Jeden Augenblick erschaffen wir uns selbst – oder besser ausgedrückt – erschafft sich Gott in uns. Wenn wir uns jedoch dadurch zu erschaffen versuchen, indem wir unsere Wünsche erfüllen, wenn wir uns im Gegen­satz zu Gottes Willen, Gottes Absichten und Gefühlen erschaffen, gehen wir an der wirk­lichen Wahr­heit vorbei. Wenn wir etwas mit unserem Verstand, mit unserem Vitalen, mit unserem Physischen erschaffen, ohne uns gewahr zu sein was Gottes Absicht ist, scheinen wir zwar etwas zu erschaffen, doch in Gottes Augen, oder in den Augen unserer Seele sind wir nicht schöpferisch. Wenn wir auf der anderen Seite zu einem Kanal des Willens der Seele, der Absicht der Seele werden, scheinen wir vielleicht äußerlich unsere Zeit zu ver­schwenden, weil wir nichts tun und unsere irdischen Pflichten miss­achten. In Wirk­lich­keit jedoch erschaffen wir etwas Wirkliches in uns. Gott möchte jeden Augenblick in uns Sein Leben erschaffen, be­wusst in uns Seinen Traum erschaffen. Wenn wir allein vom Verstand her sagen, dass wir Gottes Schöpfung sind, dann fühlen wir das nicht wirklich. Wir fühlen es nur, wenn wir das Leben der Strebsamkeit leben. Unsere Schöpfung sind wir selbst, und diese Schöpfung muss durch den Supreme im Guru geformt, geführt und vervollkommnet werden. Sie muss in der ständigen Führung des Supreme wachsen. Anerbieten wir uns also als Blume zu Füßen des Supreme und unseres Gurus. Nur dann wird unsere Schöpfung zum bewussten Instrument und zur bewussten Erfüllung des Supreme.

Schicksal

Die Kraft, die das letztendliche Ende oder das Be­stimmungsziel des Menschen vorher­be­stimmt, nennt man Schicksal. Gott gebraucht diese Kraft in und durch den Meister. Das Schicksal eines wirklichen Schülers ist zweifel­los das Schicksal seines geliebten Meisters.

Nicht-Verhaftetsein

Gestern hat Gott dich gelehrt, was mensch­liches Verhaftetsein ist. Heute lehrt dich Gott, was göttliches Nicht-Verhaftetsein ist. Gestern wolltest du die Menschheit mit Verhaftetsein binden, doch dies ist dir gründlich miss­lungen. Heute willst du Gott mit deinem göttlichen Nicht-Verhaftetsein binden, und siehe: dein ist der unvergleichliche Sieg!

Ergebenheit

Ergebenheit ist das Geheimnis der Geheim­nisse. Ergebenheit gibt uns die Möglichkeit, die süßeste und intimste Beziehung mit Gott aufzubauen, der vollständig uns gehört.

Disziplin

Die Disziplin des Körpers ist Sexkontrolle.

Die Disziplin des Vitalen ist dynamische Ag­gres­sionskontrolle.

Die Disziplin des Verstandes ist Gedanken­kontrolle.

Die Disziplin des Herzens ist Gefühls­kon­trolle.

Die Disziplin des Menschen und der göttliche Stolz seiner Seele gehen Hand in Hand.

Unterscheidung

Unterscheidung ist das Geheimnis des Er­folges. Unterscheide immer Licht von Dunkel­heit, menschliches Vergnügen von göttlicher Freude, menschliche Begierde von göttlicher Strebsamkeit. Je mehr du insgeheim unter­scheidest, desto schneller wird Gott offen zu dir kommen.

Göttlichkeit

Die Göttlichkeit und die Menschheit müssen sich verbinden. Die Göttlichkeit sehnt sich aufrichtig nach der Menschheit, doch die Menschheit hat keine Zeit, sich nach der Göttlichkeit zu sehnen. Die Menschheit sehn nur nach sich selbst. Die Menschheit hat das Gefühl, dass sie alle notwendige Kraft hat oder haben wird, sich selbst zu erfüllen. Im Falle der Göttlichkeit verhält es sich ein wenig anders. Das Herz der Göttlichkeit ist riesig, ja grenzenlos. Obwohl sie weiß, dass sie alle Macht hat, sich auf der Erde zu erfüllen und zu manifestieren, fühlt die Göttlichkeit, dass ihre Rolle nicht erfüllt werden kann, solange sie sich nicht mit der Menschheit identifizieren kann. Wenn die Göttlichkeit die Menschheit auf einem niedrigerem Be­wusstseinsniveau annimmt, dann wird die Göttlichkeit völlig von den finsteren Wolken der Dunkelheit ver­deckt werden. Wenn die Göttlichkeit sich der Mensch­heit auf einem höheren Bewusstsein nähert, dann kann es der Göttlichkeit gelingen, das menschliche Leben umzu­wandeln, zu erleuchten und sich selbst zu erfüllen. Die höchste Göttlichkeit eines Suchers liegt nicht in der Welt der Vergangenheit, sondern in der Unmittelbarkeit der tiefsten Strebsam­keit von heute. Die Strebsamkeit, die den Sucher zur Gottverwirklichung führt, ist der Vorbote seiner inneren Göttlichkeit.

Ausdauer

Schwierigkeiten sind ein Zeichen der Stärke un­ge­wollter Kräfte. Ausdauer ist ein Zeichen des unvermeidlichen Sieges des ewig erfüllenden, ewig glühenden Lichtes der Seele.

Ewigkeit

Ewigkeit, Unendlichkeit und Unsterblichkeit: alle drei wirken zusammen. Wenn Depres­sion, Frustration, Kummer und Sorgen kom­men, wenn sie uns angreifen und uns fühlen lassen, dass die Zeit sehr kurz ist und dass wir Gott nie verwirklichen werden, müssen wir sofort Schutz in der Ewigkeit suchen. Wir müssen die Ewigkeit in unserem täglichen Leben fühlen. Wenn wir jeden Augenblick fühlen können, dass wir der Ewigkeit ge­hören, dann verlassen uns Sorgen, Frustration sowie alle negativen Gedanken und Ideen. Doch dieses Gefühl der Ewigkeit sollte uns nicht dazu verführen, zu sagen: „Ach, wir können im Vergnügen des Nichtstuns schwelgen, denn wir sind ja ewig und werden sowieso eines Tages Gott verwirklichen.“ Nein! Wir müssen unser Möglichstes ver­suchen, Gott hier und jetzt, in diesem Augenblick zu verwirklichen, indem wir uns ergeben und seelenvoll zu Füßen des Supreme legen. Der Supreme gehört dem ewigen Jetzt. Der Supreme ist immer das ewige Jetzt. Seine Ewigkeit, Sein Jetzt ist unsere wirkliche Chance. Wenn die Welt sich rück­wärts bewegen will, müssen wir fühlen, dass wir nicht verloren sind: wir sind im ewigen Jetzt. Für einen Sucher, einen spirituellen Menschen, ist Ewigkeit nichts anderes als das ewige Jetzt.

Glaube

Was du Glauben nennst, nenne ich das Vorwissen der Seele über die Höchste Wahrheit. Der Glaube sagt dem Strebenden nicht nur, was Gott ist, sondern auch, was Gott in jedem Augenblick für ihn tun kann. Dieser Glaube ist der lebendige Atem des Strebenden in Gott dem Allwissenden und Gott dem All­mäch­tigen. Sieh durch das Auge des Glaubens. Du wirst die ewige Wahrheit sehen. Fühle durch das Herz des Glaubens. Du wirst die unsterbliche Wahrheit fühlen.

Vergebung

Der Guru weiß, dass er mit seinen Schülern in ihrer sich auftürmenden Unwissenheit völlig eins ist. So sagt er lächelnd und seelenvoll: „Wer soll wem vergeben?“

Erfüllung

Erfüllung liegt in unserer vollständigen Hin­gabe an das göttliche Leben. Je mehr man sich bewusst dem Supreme widmet, desto eher findet man vollständige Erfüllung.

Gottes Hund

Ein Hund steht für Treue. Wenn jemand Gottes treuester Hund sein will, sagt Gott ihm, dass Er sein Sklave ist.

Gnade

Ein wahrer Schüler ist derjenige, der sich um die Gnade seines Meisters kümmert. Ein wahrer Schüler ist derjenige, der fühlt, dass die physische Existenz seines Meisters und Gottes ständiger Gnadenfluss untrennbar miteinander verbunden sind. Ein wahrer Schüler ist derjenige, der erkannt hat, dass er ohne die Gnade seines Meisters nichts ist und nichts tun kann. Ein wahrer Schüler ist derjenige, der erkannt hat, dass er mit der Gnade seines Meisters nicht nur zum vollkommensten Ideal der Menschheit, sondern auch zum größten Stolz Gottes werden kann.

Dankbarkeit

Wenn Gott deinen Wunsch erfüllt, bist du voller Dank­barkeit. Wenn Gott deinen Wunsch nicht erfüllt, und du Ihm gegenüber trotz­­dem voller Dankbarkeit sein kannst, dann wird Gott selbst zu dir kommen, nicht nur, um deinen Wunsch zu ersetzen und zu erfüllen, sondern um dir zu geben, was Er hat und was Er ist: Unendlichkeit.

Guru

Dein Vater und deine Mutter haben dich von Gott auf die Welt gebracht. Dein spiritueller Vater, dein Guru, wird dich bewusst und sicher zu Gott zurückbringen, nachdem er dich zu Gottes Ebenbild geformt hat.

Glücklichsein

Glücklichsein ist ein unschätzbarer Schatz des Supreme. Du wirst diesen Schatz in dem Moment erhalten, in dem dein Herz sagt: „Was ich habe und was ich bin, gehört Gott und Gott allein.“

Harmonie

Man kann göttliche Harmonie in seiner inneren und äußeren Natur nur dann festigen, wenn man das innere Leben als eine Quelle ständiger Inspiration annimmt, um sein äußeres Leben zu führen, zu formen und zu gestalten.

Hoffnung

Hoffnung ist kein leeres Wort.

Hoffnung ist die Wirklichkeit, die sich uns in der von Gott gewählten Stunde offenbaren kann und wird.

Hoffen heißt, das Geheimnis des Erreichens zu kennen.

Demut

Gott ist groß, weil Er allein vollkommene Demut verkörpert. Gott ist größer, weil Er durch unsere aufsteigende innere Strebsam­keit Demut auf irdischem Grund enthüllt. Gott ist am größten, weil Er seine trans­zen­dentale Herrlichkeit nicht von Seiner demü­tigsten Schöpfung, dem Grashalm, ge­trennt hat!

Es kann im spirituellen Leben nichts Größeres geben als Demut. Wahre innere Weisheit liegt in der Demut. Gegenüber wem sollte man demütig sein? Man muss gegenüber dem­jeni­gen demütig sein, den man als Inneren Führer in seinem inneren Leben ange­nommen hat.

Gewisse Leute sind nur im inneren Leben demütig; im äußeren Leben sind sie herrisch und glauben alles zu wissen. Wenn es sich um inneres Streben handelt, sind sie gegen­über ihrem Meister demütig. Wenn es sich jedoch um weltliche Weisheit handelt, sind sie der Meinung, sie wüssten unendlich viel mehr als der Meister. In dem Fall ist der Meister hilflos. Ich möchte betonen, dass ein spiritueller Meister selbst in der äußeren Welt fähiger ist, die Wahrheit zu sehen als ein weltlich gebildeter Mensch, denn der Meister ist in ständiger Berührung mit dem Höchsten, dem Supreme.

Sehr oft sagt der Arzt jemandem etwas, und ich sage ihm etwas anderes. Nun bin ich kein Arzt; ich habe nicht die Qualifikation eines Arztes. Doch ich kann unendlich viel schnel­ler in den Körper eines Patienten eindringen als ein Röntgenapparat. Wenn der Supreme will, dass ich dem Schüler sage, was er tun soll, werde ich es tun. In so einem Fall sollte der Schüler natürlich auf mich hören und nicht auf den Arzt. Auf der anderen Seite bin ich den Ärzten gegenüber demütig, weil auch sie Gottes Arbeit verrichten und Gott auf ihre eigene Weise erfüllen. Doch wenn zwischen dem Arzt und einem spirituellen Menschen, zwischen dem medizinischen und dem spiri­tuellen Arzt ein Konflikt entsteht, sollten meine Schüler begreifen, dass ich zur letzten Quelle gehe und ihnen dann die absolute Wahrheit sage.

Das trifft nicht nur bei euren Krankheiten, sondern in allen Bereichen eures Lebens zu. Wenn ich euch etwas über euer äußeres Leben sage, euer Familienleben, euer Ge­schäfts­leben, euer Arbeitsleben, dann möchte ich, dass ihr fühlt, dass ich euch dies von der höchsten Quelle her sage. Wenn ihr jedoch das Gefühl habt: „Nein, das kannst du nicht verstehen, denn du hast diese oder jene Person nicht getroffen oder diese oder jene Fähigkeit nicht erworben“, dann bin ich nicht bereit, euch zu helfen. Selbst wenn ihr vierzig oder fünfzig Jahre lang Erfahrung in einem gewissen Beruf oder mit dem Zurecht­kommen in einer gewissen Situation habt, solltet ihr weise und demütig sein und auf mich hören, wenn ich sage: „Bitte handelt so.“ Diese äußeren Ergebnisse mögen zeitweilig schmerz­­­­­haft oder selbst scheinbar schädlich sein, doch innerlich wird der Prozess im Einverständnis mit Gottes Plan ausgearbeitet und erfüllt, und die Probleme werden fast unmittelbar gelöst werden.

Jenseits des Physischen liegt das Spirituelle, und die wirkliche Wahrheit liegt im Spiri­tuellen. Man kann das Physische am effek­tivsten vom Spirituellen, vom subtilen Physi­schen her ändern. Wenn es sich also um eine Handlung in der physischen Welt dreht, so möchte ich all jenen sagen, die mich wirklich angenommen haben, dass ich nur dann handeln kann, wenn ihr eine wirklich demütige Haltung annehmt. Dann kann ich laufen und euch helfen, ebenfalls schnell zu laufen. Wenn ihr die innere Überzeugung habt, dass das, was der Meister sagt, absolut korrekt ist, und ihr dies mit voller Auf­richtigkeit und mit der spontanen Freude der Annahme fühlt, dann seid ihr meine wahren Schüler, und euer Leben kann ein Lied der Freiheit und des Einsseins mit mir sein.

Sehr oft hören meine Schüler voller Freude auf mich, wenn es ihnen gelegen kommt oder wenn ich ihnen sage, sie sollten etwas tun, was sie selbst schon tun wollten. Oder wenn sie alles auf ihre eigene Weise versucht haben, ohne meinen Rat einzuholen und nun finden, dass es keinen Ausweg mehr gibt und sie blockiert sind. Dann kommt die Zeit für sie, demütig zu werden und mich zu fragen. Ich brauche mich deswegen nicht traurig zu fühlen, doch ich fühle, dass ich nicht die volle Gelegenheit und Mög­lichkeit erhalte, mit diesen Schülern oder durch diese Schüler zu handeln.

Wenn seitens des Schülers keine ständige Demut vorhanden ist, dann gräbt der Meister in einem öden Feld. Ich bin ein Bauer, ein aufrichtiger Bauer. Ich pflanze und kultiviere, doch von gewissen Schülern erhalte ich keine Ernte, geschweige denn eine reichliche Ernte. Warum? Weil das, was ich geben will, sehr selten mit Demut angenommen wird.

Demut ist das wirkliche Geheimnis des spirituellen Lebens. Wenn wir unmittelbaren Fortschritt machen wollen, müssen wir de­mütig sein – nicht nur im inneren Leben, sondern auch im äußeren Leben. Nur dann werden wir Gott eher verwirklichen als wir erwarten. Sonst arbeite ich, konzentriere ich mich und meditiere ich vergeblich. Zu­sam­men mit meinem Handeln wird auch eine wirklich spirituelle Haltung eurerseits be­nötigt. Und was ist die wirklich spirituelle Haltung? Demut.

Wenn wir ohne Demut an Gottes Türe klopfen, wird sich Gottes Türe nie öffnen. Gehen wir also und klopfen so demütig wie nur möglich an die Türe des Supreme; Ihn zu verwirklichen, Ihn zu erfüllen.

Unsterblichkeit

Die Unsterblichkeit lächelt der Inspiration des Suchers zu.

Die Unsterblichkeit liebt die Meditation des Suchers.

Die Unsterblichkeit wird bewusst und freudig eins mit der Verwirklichung des Suchers.

Inspiration

Inspiration ist der erste Schritt. Der zweite und letzte Schritt zur Gottver­wirklichung ist inneres seelenvolles Streben. Wer keine Inspiration besitzt, ist nicht mehr wert als ein toter Mensch. Wer Inspiration, seelenvolle Inspiration besitzt, schreit ständig nach dem Jenseits und läuft dem Jenseits entgegen.

Freude

Die Welt sehnt sich nur nach einem: Freude. Gott selbst versucht, nur eines auf der Erde zu etablieren: Freude. Was ihr Freude nennt, nennen wir in der tieferen Philosophie Glück­seligkeit. Diese Glückseligkeit kommt nur, wenn wir die Wahrheit erkennen, die Wahr­heit fühlen, die Wahrheit verwirklichen und zur Wahrheit werden wollen. Bis wir die Wahrheit werden, kann es keine bleibende Freude geben. Und es kann keine größere oder tiefere Freude geben als ständig und uneingeschränkt eins mit dem Willen des inneren Führers, des Supreme zu sein.

Die Menschen sind oft durch die Worte “Freude“ und “Vergnügen“ verwirrt und verwechseln Vergnügen mit Freude. Vergnügen ist etwas, das bindet, etwas, das vergänglich ist. Auf Ver­gnügen folgt sofort Frustration, Kummer, Sorgen, Depression usw. Doch Freude, wirkliche Freude ist etwas, das ständig wächst und fließt, etwas, das uns das Gefühl gibt, wir könnten weiter gehen, tiefer tauchen, höher fliegen.

Wenn wir wahrhaftige Freude, innere Freude verkörpern, werden wir zum vollkommenen Ausdruck von Gottes Vision, Gottes Ver­sprechen und Gottes Wirklichkeit. Was ist Gottes Vision? Gottes Vision ist, dass jeder Mensch so vollkommen, so mitleidsvoll, so mächtig und so gnädig werden kann wie Er. Dies ist Seine Vision. Was ist Sein Ver­sprechen? Gottes Versprechen ist, dass Er jeden einzelnen fühlen lassen wird, dass er letztlich Gott selbst werden kann. Und was ist Gottes Wirklichkeit? Gottes Wirklichkeit ist, dass jeder einzelne bereits Gott in noch nicht mani­festierter Form ist. Wenn wir also wirkliche innere Freude besitzen, sind wir mit Gottes Vision, Gottes Versprechen und Gottes Wirk­lichkeit ausgestattet.

Licht

Licht und Dunkelheit. Dunkelheit lässt uns fühlen, dass wir nichts sind, dass wir nichts tun können, dass wir nutzlos sind. Licht lässt uns fühlen, dass wir alles sind, dass wir alles tun können, dass wir alles werden können. Wo ist nun Licht, wirkliches Licht? Wirkliches Licht ist nicht im Physischen; es ist nicht im Verstand. Es ist tief in der Seele. Wo immer es Licht gibt, gibt es Ausdehnung. Ausdehnung von was? Ausdehnung von Wahrheit. Licht ist der ständige Ausdruck von Wahrheit. Licht und Wahrheit wirken zusammen. Dunkelheit und Konflikt wirken zusammen.

Das Licht, von dem wir sagen, dass wir es von Freunden, Verwandten und weltlichen Menschen erhalten, ist kein wirkliches Licht. Es ist nur eine Kette von Gedanken und Ideen, denen wir einen Wert beimessen. Wir haben immer das Gefühl, dass andere mehr Verständnis und mehr Wissen besitzen als wir. Aber ich möchte euch sagen, dass ihr mehr Licht als jeder andere haben werdet, wenn ihr in der Seele bleibt. Eure Seelen besitzt unendlich viel mehr Licht als jemand, der uns intellektuelle Informa­tionen oder äußeres Wissen vermittelt.

Wie können wir nun in die Seele eintreten, um Licht zu sehen, zu fühlen und zu nutzen? Wir können das Licht erreichen, indem wir alle Angst wegwerfen; die Angst, die um uns, vor uns und hinter uns ist. Wir sind die Opfer der Angst, sowohl in unserem eigenen Leben als auch im Leben unserer Geliebten: Angst um unsere Kinder, Angst um unsere Freunde, um unser Land, um die Erde. Mit Angst können wir nicht in die Seele eindringen und dort das Licht der Seele erhalten. Versucht also bitte, alle Angst aus euerem äußeren und inneren Leben zu ver­bannen. Dann werdet ihr sehen, dass ihr ständig vom Licht der Seele genährt werdet. Ein aufrichtiger Sucher empfängt auch Licht, wenn er in das Bewusstsein des Meisters eintritt. Das Bewusstsein des Meisters ist immer erfüllt mit spirituellem Licht, dem Licht des Jenseits.

Licht und Strebsamkeit sind miteinander ver­bunden. Licht enthüllt und manifestiert das Leben nur dann, wenn das innere seelenvolle Streben unaufhörlich unseren inneren Hunger stillt.

Liebe

Lasst uns zuerst verstehen, was Liebe ist. Wenn Liebe bedeutet, jemanden oder etwas zu besitzen, dann ist dies keine wirkliche Liebe, keine reine Liebe. Wenn Liebe be­deutet, sich selbst zu geben, mit allem und jedem eins zu werden, dann ist dies wirkliche Liebe. Wirkliche Liebe ist das völlige Einssein mit dem geliebten Objekt und mit dem Besitzer der Liebe. Wer ist der Besitzer der Liebe? Gott. Ohne Liebe können wir kein Einssein mit Gott herstellen. Liebe ist das innere Band, die innere Verbindung, das innere Bindeglied zwischen dem Menschen und Gott, zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen.

Liebe ist der geheime Schlüssel, um Gottes Türe zu öffnen. Wir müssen uns Gott immer durch Liebe nähern. Der erste Schritt ist Liebe, der zweite Schritt ist Ergebenheit, der dritte Schritt ist Selbsthingabe. Zuerst müssen wir Gott lieben, dann müssen wir uns Ihm allein widmen und schließlich zu Seinen Füßen erfüllen. Wenn wir mit tiefster Liebe durch unsere Lebens­reise gehen, kann es uns nie misslingen, Gott zu erreichen oder Ihn in unserem eigenen Leben oder in der Mensch­heit zu erfüllen. Wo reine Liebe, göttliche Liebe ist, da ist Erfüllung. Wo keine göttliche Liebe ist, ist alles Elend, Frustration und letztlich spiritueller Tod.

Deine Kinder brauchen deine Liebe. Deine Frau braucht deine Liebe. Doch du brauchst Gottes Liebe. Gott ist bereit, dir Seine Liebe zu geben, doch du bist nicht bereit. Du bist bereit, deine Liebe deiner Tochter und deiner Frau zu geben, doch sie sind nicht bereit. Wenn du bereit bist, Liebe von Gott zu empfangen, dann wirst du zu deinem Er­staunen feststellen, dass deine Frau und deine Kinder ebenfalls bereit sein werden, die Liebe von dir zu empfangen. Keine Sekunde eher!

So wie wir auf der Erde ohne Liebe nicht existieren können, so kann auch Gott ohne Seine all-umfassende, all-nährende und all-er­füllende Liebe nicht existieren.

Leuchtendes Strahlen

Leuchtendes Strahlen ist eine der göttlichen Eigenschaften der Seele. Doch nicht jede Seele drückt sich durch dieses leuchtende Strahlen aus oder muss sich so ausdrücken. Sie kann sich auch anderer göttlicher Eigenschaften wie Frieden, Glückseligkeit und Kraft bedienen. Man braucht nicht nach diesem leuchtenden Strahlen zu schreien. Dieses Strahlen wird zweifellos kommen, wenn man im Physischen völlig rein und im Verstand ehrlich und aufrichtig ist und ein seelenvoll strebendes Herz besitzt.

Vielfalt

Die äußere Stimme der Vielfalt ist die mensch­liche Persönlichkeit.

Die innere Stimme der Vielfalt ist die göttliche Indi­vidualität.

Lasst uns immer auf das Gebot der inneren Stimme hören!

Nirvana

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Kein Verstand, keine Form, ich existiere nur.

Das letzte Ende des Tanzes der Natur,

Ich bin Es, das ich gesucht habe.

Ich tausche nicht mit Zeit und Taten;

Beendet ist mein kosmisches Spiel.

(aus „The Absolute“)

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Sobald man sein kosmisches Spiel gespielt hat, tritt man in das Nirvana ein, in das Bewusstsein des Nirvanas.

Wenn man eine müde Seele ist und jenseits jeden Konfliktes, jenseits der Fähigkeiten der kosmischen Kräfte gehen will, dann wird man das Nirvana willkommen heißen.

Nirvana bedeutet das Aufhören allen irdischen Handelns.

Diese Welt ist der Spielplatz, wo die kosmischen Kräfte tanzen.

Doch wenn man ins Nirvana eintritt, weichen die kosmischen Kräfte der letzten höchsten Wahrheit, und dort sind der Wissende, das Gewusste und das Wissen oder die Weisheit wie drei Engel, die zu einem verschmolzen sind.

Dann wird man sowohl zum Wissenden als auch zum Gewussten.

Solange man die Erfahrung des Nirvanas nicht hat, kann man normalerweise nicht wissen, was Illusion ist.

Gemäß bestimmten spirituellen Lehrern ist die Welt Maya, eine Illusion.

Wenn man ins Nir­vana eintritt, erkennt man, was Illusion ist.

Nirvana ist das statische Einssein mit Gott.

Dort endet alles in einer statischen Glückseligkeit.

Diese Glückselig­keit ist unvorstellbar, unergründ­bar, unbe­schreib­bar.

Jenseits des Nirvana ist der Zu­stand absoluten Einsseins.

Dieses Einssein ist das dynamische Einssein mit Gott.

Nirvana ist ein äußerst hoher Bewusst­seins­zustand.

Für einen göttlichen Arbeiter ist es jedoch nicht der höchste Zustand.

Wenn man Gott hier auf der Erde dienen will, dann muss man wieder und wieder in die Welt zurück­kommen, um dem Su­preme in der Mensch­heit zu dienen.

Wenn man den Supreme in der Schöpfung manifestieren will, dann muss man in der absoluten Dynamik des Supreme arbeiten und darf sich nicht in der Wonne ausruhen.

Dies bedeutet nicht, dass der gött­liche Arbeiter die Erfahrung des Nirvanas nicht haben kann.

Die Erfahrung des Nirvana ist allen gottverwirk­lichten Seelen zugänglich.

Doch das Nirvana ist für jene, die mit dem statischen Aspekt, mit dem erhabenen Brah­man zufrieden sein wollen.

Wenn man sowohl den statischen als auch den dyna­mischen Aspekt Gottes ver­körpern will, dann sollte man über das Nir­vana hinausgehen und in das Feld der Manifestation eintreten.

Geduld

Geduld ist nicht bedingungslose Unter­werfung unter das universelle Leiden. Nein. Geduld ist die Verwirklichung seines eigenen unbe­grenzten Bewusstseins. Geduld ist die Frucht der Ewigkeit. Gott schaut höchst wirkungsvoll durch dein Geduldslicht. Du versucht höchst seelenvoll durch Gottes Mitleidslicht zu sehen.

Frieden

Gott hat unendlich viele Kinder, doch der Name seines liebsten Kindes ist Frieden.

Vollkommenheit

Alles ist auf Erden erblüht – außer Vollkommenheit, vollkommene Vollkommen­heit. Für die vollkommene Vollkommenheit sind zwei Dinge erforderlich: Gottes absoluter Wille und die Geduld der Ewigkeit.

Prana

Prana ist ein Wort aus dem Sanskrit und bedeutet Lebensatem, Lebenskraft, Lebens­energie. Prana ist eine kosmische Kraft bzw. eine kosmische Energie, die im physischen Körper wirkt. Das menschliche Leben besteht aus einer kurzen Periode, in welcher das Prana für sechzig oder achtzig Jahre im Körper verbleibt. Doch in ihrer eigenen Sphäre existiert die kosmische Energie ewig. Es gibt ein Bindeglied zwischen der unend­lichen kos­mischen Energie und dem Prana, wie man diese Energie nennt, wenn sie in unseren physischen Körper eintritt. Dieses Bindeglied ist die Seele. Die Seele und das Prana arbeiten zusammen. Die Seele ruft das Prana für eine Zeitspanne von einigen Jahren in den physischen Körper. Wenn es dann Gottes Wille ist, bricht die Verbindung zwischen der kosmischen Energie und dem Prana, das im Körper einge­schlossen ist, ab. Dann verlieren wir den Körper und sterben.

Wenn wir meditieren und uns unseres Atems bewusst werden, hilft es uns, uns des großen göttlichen Atems bewusst zu werden, dessen Instrumente wir sind.

Wenn wir zu meditieren beginnen und der Fluss des Prana spontan, stetig und unge­hindert ist, wird das innere Wesen in der Lage sein, den inneren Reichtum zum Vorschein zu bringen und die äußere Persönlichkeit das Höchste fühlen, erfüllen und verwirklichen zu lassen. Wie können wir nun diesen Lebensatem, dieses Prana am besten gebrauchen? Durch unsere Reinheit. Je reiner wir in unserem inneren und äußeren Leben sein können, desto leichter wird es für die Lebenskraft sein, im Einklang mit dem Willen Gottes zu handeln. Wenn das Prana mit dem kos­mischen Willen eins wird, sehen wir sofort eine große, bedeutungsvolle Errungenschaft in unserem inneren Leben. Diese Er­rungen­schaft kann in der Form von Frieden, in der Form von Erfüllung zu uns kommen. Wenn Prana, die Lebenskraft, im Dienste des Supre­me gebraucht wird, wachsen wir zum größten Stolz des Supreme heran.

Fortschritt

Sagt einfach, Vergangenheit sei Staub. Schaut, ihr habt enormen Fortschritt gemacht.

Sagt einfach, euer Name sei diamantene Entschlossenheit. Schaut, ihr habt echten Fort­schritt gemacht.

Denkt einfach, euer Meister liebe euch viel­mehr als ihr ihn liebt. Schaut, euer Fortschritt ist wirklich beträchtlich.

Reinheit

Es gibt eine Blume tief in deinem Herzen, und der Name dieser Blume ist Reinheit. Reinheit ist das ewig währende Bindeglied des Men­schen mit Gottes unsterblichem und unend­lichem Wesen.

Spirituelles Nachdenken

Durch reine Meditation, durch reine Ge­danken sind wir in der Lage, über unsere innere Göttlichkeit zu reflektieren. Wenn wir fünf Minuten lang ohne jeglichen Gedanken in unserem Verstand sein können – ob er jetzt göttlich oder ungöttlich, gut oder schlecht ist, dann werden wir unmittelbar die Reflektion unserer Seele erhalten. Diese innere Seele stellt unsere göttliche Vollkommenheit so­wohl in unserem äußeren wie in unserem inneren Leben dar. Wir müssen ständig tief in den innersten Winkeln unseres Wesens ver­bleiben, denn von hier kommt die eigent­liche innere Erleuchtung zum Vor­schein. Dies ist spiri­tuelles Nachdenken.

Verzicht

Vom strikt spirituellen Standpunkt aus ist für einen Strebenden der sogenannte irdische Verzicht nicht notwendig. Wenn Verzicht für uns bedeutet, unsere Familie zu verlassen, uns nicht um die Gesellschaft oder die Mensch­heit zu kümmern, dann wird uns morgen etwas anderes im Weg stehen, egal was wir heute meiden. Heute ist die Familie das Hindernis, morgen werden es unsere Freunde oder unsere Verwandten sein, tags darauf wird es unser Land sein und noch einen Tag später die Welt. Für diese Art von Verzicht gibt es kein Ende.

Wir können nicht auf die Welt oder auf unsere Nächsten verzichten. Wenn jemand sagt, er ziehe sich von der Welt zurück, um Gott zu verwirklichen, dann handelt er meiner Meinung nach verkehrt. Wen wird der Betreffende annehmen, wenn er jeden verlässt? Gott? Nein. Gott ist in jeder menschlichen Seele. Heute wird er die Welt meiden und morgen wird er finden, dass der Gott, den er sucht, nirgendwo sonst ist. Gott ist in der Welt selbst. Es liegt nur an seiner Haltung, die ihn daran hindert, Gott in der Welt zu sehen.

Der Sucher muss versuchen, Gott in der Mensch­heit zu sehen. Um Gott in der Menschheit zu sehen, muss man den Schleier der Un­wissenheit zwischen Ihm und dem Rest der Welt lüften. Wenn der Schleier gelüftet oder beseitigt wird, braucht man auf nichts zu verzichten. Man sieht Gott, man fühlt Gott, man ist Gott hier und im Jenseits.

Natürlich müssen wir im spirituellen Leben auf gewisse Dinge verzichten. Doch wir wer­den nicht auf Menschen verzichten. Nein, wir werden auf Eigenschaften verzichten, die unse­­rer Vereinigung mit dem Göttlichen im Wege stehen. Wir werden auf Zweifel, Un­vollkommenheit, Unwissenheit und Tod ver­zichten. Wenn wir in das spirituelle Leben eintreten, erhalten wir die Möglichkeit, diese Dinge zu meiden und umzuwandeln. Es ist die Unwissenheit, die wir in unserem spiri­tuellen Leben transformieren müssen.

Manchmal ist es jedoch notwendig, unsere Nächsten zu opfern, um Gott zu ver­wirk­lichen; manchmal gibt es keine Alter­native. In solchen Zeiten müssen wir fühlen, dass jene, die wir unsere Liebsten nennen, nicht wirklich die Liebsten sind. Der wirklich Liebste ist Gott. Wenn wir dann in das wirklich Liebste – Gott – eintreten, werden wir erkennen, dass wir eigentlich überhaupt nichts opfern. Wirkliches Opfer kommt, wenn wir fühlen, dass unsere Unwissenheit umgewandelt werden muss. Was wir in einem solchen Fall opfern, ist unsere Begrenzung und unsere Dummheit.

Opfer

In der inneren Welt, in der Welt der Seele, gibt es so etwas wie Opfer nicht. Wo ist das Opfer, wenn wir wirklich fühlen, dass wir alle eins sind? Wenn mein Bein verletzt ist, gebrauche ich meine Hand, um es zu ver­binden. In einer solchen Situation fühle ich nicht, dass meine Hand sich für mein Bein opfert. Ganz ähnlich verhält es sich in der spirituellen Welt. Wenn es sich um Einssein, vollständiges Einssein handelt, wer opfert sich dann für wen? Wir sind eine Familie, Kinder Gottes, wie Glieder desselben Körpers. Wenn ein bestimmtes Glied einem anderen hilft, dann betrachten wir es nicht als Opfer. Was wir also für die Menschheit tun, tun wir aufgrund unseres Einsseins und nicht auf­grund unserer Überlegenheit. Hier dehnen wir unser be­grenztes Bewusstsein einfach ins Unbegrenzte aus.

Selbstannahme

Jeder einzelne muss sich selbst als das annehmen, was er ist: halb Unwissenheit und halb Wissen. Bis wir uns völlig als teils Unwissen und teils Wissen annehmen, können wir das Ziel nicht erreichen. Zuerst müssen wir die Dunkelheit und das Licht zusammen annehmen. Als nächsten Schritt müssen wir dem Licht in uns viel mehr Wichtigkeit und Bedeutung zumessen. Nur dann wird der unwissende, dunkle Teil in uns transformiert werden. Wenn wir uns jedoch nur teilweise akzeptieren und unsere Dunkelheit vom Licht trennen, dann ver­decken wir nur und halten uns selbst zum Narren. Wir hoffen einfach, dass die Dunkel­heit verschwinden wird, doch dies ist ein großer Fehler. Licht und Dunkel sollten zuerst als eines angenommen werden, und erst dann können wir auf Grund unseres inneren seelenvollen Strebens unsere gesamte Auf­merk­samkeit dem Licht zuwenden. Indem wir unsere gesamte Aufmerksamkeit dem Licht zuwenden, verbreitet sich das Licht auto­matisch und unsere Dunkelheit ver­schwindet. Dann werden wir völlig eins mit dem werden, was wir sind. Wir sind Gott in Form von Manifestation, von Selbst-Manifes­tation.

Selbstlosigkeit

Selbstlosigkeit findet ihre wahre Bedeutung erst in einem höheren Ideal, einer höheren Wirklichkeit, einer höheren Wahrheit. Selbst­losigkeit benötigt ein Ideal um sich zu er­füllen.

Für den Sucher der letzten Wahrheit bedeutet Selbstlosigkeit, die Ideale des ver­wirklichten Meisters und Gurus zu verwirk­lichen. Die Selbstlosigkeit des Schülers ist sein bewusster innerer Ruf nach dem Einssein mit dem Meister – den Idealen des Meisters und der Mission des Meisters auf der Erde. Völliges Einssein mit den Ideen des Meisters ist die erhabene bedeutsame Aufgabe.

Ohne Identifikation mit dem Bewusstsein des Meisters ist es nicht möglich, seinen Idealen selbstlos zu dienen. Deshalb möchte ich euch sagen, dass es nichts Wichtigeres, nichts Bedeutsameres als Selbstlosigkeit gibt. Selbstlosigkeit ist der wirkliche Preis, den Gott in deinem strebenden Herzen hegt und pflegt; sie ist der unvergleichliche Schatz des Supreme.

Selbstverwirklichung

Selbstverwirklichung ist das erste und wich­tigste Ziel des Menschen. In der Selbstver­wirklichung wächst letztlich das innere seelenvolle Streben des Menschen in das Ebenbild Gottes.

Selbständigkeit

Wenn dein Bewusstsein im Physischen ist, wird dich deine Selbständigkeit zur Selbst­vernichtung führen. Wenn dein Bewusstsein in der Seele ist, wird deine Selbständigkeit dich zur Gottverwirklichung führen. Wenn dein Bewusstsein in deinem Meister ist, wird deine Selbständigkeit zugleich durch die reinste Anteilnahme des Meisters und Gottes süßestem Segen genährt werden.

Scheu

Scheu ist süß.

Scheu ist nur dann am süßesten, wenn sie sich durch das Blumen­herz eines Kindes ausdrückt.

Scheu ist nur in absoluter Unschuld göttlich.

Aufrichtigkeit

Möge jeder Mensch aufrichtig sein und nicht töricht. Möge jeder Mensch seine seelenvolle Aufrichtigkeit stets von seiner nackten Torheit trennen. Bist du aufrichtig zu Gott, ver­wirk­lichst du die Wahrheit. Bist du aufrichtig zu dir selbst, wirst du zur Wahrheit.

Das Sehnen der Seele

Die Seele des Schülers sehnt sich wie ein kleines Kind nach dem unendlichen Mitgefühl des Gurus. Die Seele des Gurus sehnt sich nach der ewigen Liebe des Schülers für Gott. Gott vergießt Tränen grenzenloser Freude, wenn Er sieht, dass Seine zwei Söhne, der Guru und der Schüler, einander lieben, einander brauchen und einander erfüllen.

Das erhabene Opfer

Wenn du den Tod umarmst, um dem Supreme zu gefallen, wird das dein erhabenes Opfer sein. Wenn du auf deine eigene Unsterb­lichkeit verzichtest, um der Mensch­heit zu gefallen, wird das dein erhabenes Opfer sein. Wenn dein Leben in spontanes Opfer wächst, wirst du zum einzigartigen Instrument Gottes, zu Seinem unvergleich­lichen Vertreter hier auf Erden.

Selbsthingabe

Selbsthingabe bedeutet unmittelbaren Fort­schritt. Selbsthingabe bedeutet spontane Freude. Selbsthingabe bedeutet die unver­gleichliche Weisheit der strebenden Seele. Selbsthingabe bedeutet die Vervollkommnung der menschlichen Strebsamkeit. Die uneingeschränkte Selbsthingabe des Menschen bedeutet Gottes bedingungslose Annahme. Selbsthingabe ist der hellste und wirksamste Schlüssel, um jeden Augenblick die Herzenstüre des Supreme im all-strebenden Leben eines wahren Suchers zu öffnen.

Toleranz

Wir lieben den Supreme, weil Er reine Toleranz ist. Doch wenn wir tief in uns gehen, sehen wir, dass es nicht wegen der Toleranz ist. Es ist wegen Seinem all-liebenden Einssein. Der Supreme drückt sich durch menschliche Unvoll­kommenheit, durch mensch­liche Begren­zungen und mensch­­lichen Misserfolg aus. Dies geschieht nicht aufgrund Seiner Toleranz, sondern wegen Seiner spontanen seelenvollen Anteil­nahme für Seine Kinder.

Wahrheit

Der zweifelnde Verstand sagt, es gebe nur eine Wahrheit: Die Existenz Gottes ist ein Stück kolossaler Einbildung. Das strebende Herz sagt, es gebe nur eine Wahrheit: Gott ist, Gott existiert. Die alles anerbietende und alles hingebende Seele sagt, es gebe nur eine Wahrheit: Gott­verwirklichung gehört dir. Gott hat unendlich viele Namen, doch von diesen Namen ist Wahrheit sein all-liebender und all-erfüllende Name.

Einheit

Der Mensch braucht nicht viele Dinge. Er braucht nur eines: Einheit. Menschliche Einheit ist hauchdünn. Menschliche Einheit ist unendlich weit entfernt. Gott ruft nur einmal. Gott ruft, weil Er nicht erfüllt ist. Nur menschliche Einheit kann Gottes Schau im Himmel und Gottes Wirk­lichkeit auf der Erde erfüllen.

Tugend

Ein ehrlicher Mensch zu sein, die Wahrheit zu sagen, Gutes zu tun, damit andere dem Beispiel folgen, ein wundervolles Herz und einen edlen Charakter zu haben: das ist Tugend. Doch die größte Tugend liegt in der Verkörperung der Wahrheit. Dies ist nicht die gewöhnliche Wahrheit, sondern die wirkliche Wahrheit, welche sagt: „Ich bin die Wahr­heit.“ Die gewöhnliche Wahrheit sagt: „Jetzt lüge ich. Jetzt sage ich die Wahrheit.“ Doch die wirkliche Wahrheit ist etwas anderes. Die wirkliche Wahrheit hält die gesamte Schöpfung in sich. Gegenwärtig trennen wir die Schöpfung von der Wahrheit. Wir sagen, die Schöpfung sei hier, die Wahr­heit dort. Wenn wir jedoch von der wirklichen Wahr­heit sprechen, ist alles Einssein. Die letzte Wahrheit ist absolutes Einssein mit dem gesamten Universum. Und in dieses Einssein müssen wir alle hinein­wachsen.

Das Vitale

Das Vitale verkörpert entweder göttliche Dynamik oder feindselige Aggression. Wenn der Sucher das Licht der Seele zum Vorschein bringt, verwandelt sich die feindselige Aggres­sion in göttliche Dynamik, und die göttliche Dynamik wird in die all-erfüllende, erhabene Wirklichkeit umgewandelt.

Der göttliche Wille

Der göttliche Wille existiert in den innersten Winkeln unseres Herzens. Dieser göttliche Wille sagt uns, wir könnten alles tun, voraus­gesetzt, es sei Gottes Wille. Wie kann nun der göttliche Wille in uns von Gottes Willen ge­trennt werden? Der göttliche Wille, den wir in uns haben, ist verglichen mit Gottes unend­lichem Willen begrenzt, denn wir befinden uns immer noch in der Unwissenheit. Wenn wir jedoch einmal den Schleier der Unwis­senheit durch Strebsamkeit, ständige Streb­sam­keit von uns werfen können, dann wird der göttliche Wille in uns, dem höchsten unend­lichen Willen über uns entsprechen und völlig eins mit ihm sein.

Der menschliche Wille

Unser menschlicher Wille ist nichts anderes als ständiges leeres Aushungern. Unser gött­­­­­licher Wille ist kontinuierliche, allmähliche, sichere und endgültige Selbstver­wirk­lichung. Unser menschlicher Wille kann zu unserem göttlichen Willen werden, wenn wir wissen, wen wir lieben sollen, warum wir lieben und wie wir lieben wollen. Wen sollen wir lieben? Gott. Warum sollen wir Ihn lieben? Weil Er die All-Liebe ist. Wie sollten wir Ihn lieben? Einfach indem wir spüren, dass wir ganz und gar Gott gehören und bis in alle Ewigkeit hindurch Sein und Sein allein bleiben werden.

Spirituelle Weisheit

Weisheit können wir im Physischen, Vitalen, Men­talen, Psychischen und Spirituellen fin­den. Spirituelle Weisheit ist die höchste und tiefste Weisheit, sie ist die natürliche, spon­tane Erkenntnis der Wahrheit. Wenn wir spirituelle Weisheit in einem kurzen Satz definieren wollen, würden wir sagen, spiri­tuelle Weisheit ist die spontane Erkenntnis unseres inneren Wesens, unserer inneren Wirklichkeit. „Gott ist dein.“ Das ist wahre spirituelle Weisheit. „Du gehörst Gott.“ Das ist wahre spirituelle Weisheit. “Dein innerer Ruf und Gottes unendliche Güte sind untrennbar und unteilbar.“ Das ist wahre spirituelle Weisheit. Ohne spirituelle Weisheit ist es für uns unmöglich, so zu handeln, wie der Supreme uns handeln lassen möchte. Spirituelle Weisheit ist die erste und bedeutsamste Bedingung, um Gott vollständig anzunehmen und letztlich zu verwirklichen. Spirituelle Weis­heit ist für den aufrichtigen Sucher nicht nur die größte Hilfe, sondern auch Gottes unver­gleichlicher Segen. Wer spirituelle Weisheit besitzt, ist sicher, Gott in dieser Welt, hier auf der Erde zu verwirklichen. Allein in der Gottverwirklichung liegt die wahrste spiri­tuelle Weisheit.

Vorwort

Zu verschiedenen Gelegenheiten hat Sri Chin­­­moy seine Schüler gebeten, spirituelle Worte oder Bedeutungen zu nennen, zu denen sie mehr Information haben möchten und hat diese dann spontan beantwortet. Dieses Buch ist eine Zusammenfassung der spirituellen Kommentare von Sri Chinmoy.

From:Sri Chinmoy,Regenbogen-Blumen, Teil 1, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2004
Quelle https://de.srichinmoylibrary.com/rf_1