Jemand mag seine Hände falten, doch seine Hingabe kann völlig falsch oder künstlich sein. Die Hände sind gefaltet, doch der Verstand treibt sich irgendwo herum. Wenn du deine Hände faltest, solltest du fühlen, dass dein Herzschlag in die Nerven deiner Finger eintritt. Wenn wahrhafte Hingabe vorhanden ist, was kann ein Schüler dann falsch machen? Die Hingabe besitzt eine sehr starke, magnetische Anziehungskraft, die das Mitleid und die Zuneigung des Meisters sofort anzieht. Sogar wenn du dich in einer dunklen Höhle verlaufen hast, wird dich das Mitleid des Meisters befreien. Wenn jemand nur eine Minute lang reine Hingabe empfindet, wird er wirklichen, inneren Fortschritt erzielen. Wenn du mit deiner Hingabe jemanden eingefangen hast, der liebevoll, kraftvoll und erleuchtend ist, oder wenn diese Person dich eingefangen hat, wird sie dir dann nicht das geben, was sie hat und was sie ist?
Wenn der Meister die Hingabe des Schülers empfängt, antwortet er nicht nur mit seinem Mitleid und seiner Zuneigung, sondern auch mit seinem göttlichen Stolz. Göttlicher Stolz ist ungleich dem menschlichen Stolz. Er sagt nicht: „O, diese Person ist mir so ergeben.“ Nein, göttlicher Stolz sagt: „Es ist wundervoll, dass der Schüler das Göttliche in ihm selbst zufrieden stellt und manifestiert.“ Man kann es mit jenem Gefühl von Eltern vergleichen, das sie empfinden, wenn das Kind das Richtige macht. Und da es sich beim Schüler um den spirituellen Sohn oder die spirituelle Tochter des Meisters handelt, empfindet der Meister göttlichen Stolz, wenn der Schüler sich richtig verhält, spirituell verhält.From:Sri Chinmoy,Sri Chinmoy antwortet, Teil 5, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2004
Quelle https://de.srichinmoylibrary.com/sca_5