Dankbarkeit ist nichts anderes als ein spontanes Empfinden von Süße, welches nicht einmal in Worte ausgedrückt werden muss. Ein Kind sagt zu seiner Mutter vielleicht nicht „danke“, doch die Lieblichkeit seines gesamten Wesens wird durch seine Augen in Form eines Lächelns ausgedrückt. Er kennt nicht das Wort „Dankbarkeit“, doch wenn die Mutter sein süßes Lächeln sieht, weiß sie, dass das Kind voll Dankbarkeit ist. Also je mehr Lieblichkeit wir in unserem Herzen und in unserem Wesen zu erschaffen vermögen, desto einfacher wird es, Gott Dankbarkeit anzubieten.
Ein Weg, um Süße zu erlangen, wäre eine wunderschöne, duftende Blume zu betrachten. Wenn wir die Blume anschauen und den Duft einatmen, werden wir bewusst oder unbewusst mit ihrer Schönheit und mit ihrem Duft eins. Sobald wir das tun, tritt ihrer Lieblichkeit in uns ein oder unsere eigene Lieblichkeit kommt zum Vorschein; manchmal geschieht beides gleichzeitig. Unser gesamtes Wesen wird süß und es fällt uns leichter, gute Gedanken zu haben. Wenn wir wirklich unsere gesamte Aufmerksamkeit mit Hilfe dieser Blume auf die unschuldige Schönheit von Gottes Schöpfung richten, werden unreine Gedanken – nicht nur die Gedanken des niederen Vitalen, sondern auch Eifersucht und Gemeinheit – verschwinden und nur süße Gedanken übrig bleiben. Und wenn Süße in unserer Natur zum Vorschein kommt, dann ist es sehr einfach, Dankbarkeit anzubieten.
Eine andere Möglichkeit, Dankbarkeit zu empfinden, ist daran zu denken, was aus uns geworden wäre, hätte Gott uns Sein Licht nicht gezeigt. Wir wären jemand anderes – auf dem Tiefpunkt der Evolution. Doch anstatt uns Gott auf negative Art zu nähern, ist es besser, dies auf eine positive Weise zu tun. Wir sagen: „O Gott, ich bin Dir so dankbar und ich werde Dir ewig dankbar bleiben, denn Du zeigtest mir Dein Licht und Du gestattest mir, in Deinem Licht zu verweilen.“From:Sri Chinmoy,Sri Chinmoy antwortet, Teil 7, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2006
Quelle https://de.srichinmoylibrary.com/sca_7