Wenn wir das Herz gebrauchen, wissen wir, was Vergebung bedeutet.

Nun habe ich also gebetet und meditiert. Ich habe versucht, Ihnen allen äußerlich und innerlich zu dienen. Ich bin Ihnen sehr, sehr dankbar, dass Sie mir diese goldene Gelegenheit gegeben haben, den Gott-Suchern, den Gott-Dienenden und den Gott-Liebenden in Ihnen zu dienen.

Nun würde ich gerne ein Gebet vorlesen, dass ich gestern geschrieben habe. Mit dem Kopf werden wir es vielleicht nicht verstehen, doch das Herz wird die Bedeutung und die Wichtigkeit dieses Gebetes sicherlich erfassen können. Viele Menschen verwenden den Begriff ‚Gott’, doch ich ziehe den Begriff ‚Supreme’ vor. Ein Vater wird von seinen Kindern Daddy genannt, für seine Angestellten ist er Herr Soundso und seine Freunde geben ihm wiederum einen anderen Namen. Wenn er von Beruf Richter ist, werden ihn die Menschen mit ‚Euer Gnaden’ anreden. ‚Supreme’ ist also der Name, mit dem ich Gott am liebsten anspreche. Ein Kind nennt seinen Vater viel lieber ‚Daddy’ als so, wie er von seinen Freunden genannt wird. Genauso schenkt mir der Name ‚Supreme’ viel mehr Freude als ‚Gott’.

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Mein Supreme, mein Supreme, mein Supreme,

Deine Neuheit stellt mich nicht zufrieden.

Dein Einssein stellt mich nicht zufrieden.

Deine Fülle stellt mich nicht zufrieden.

Einzig Deine Vergebung

stellt mich zufrieden.

Deine Vergebung stellt mich vollständig

und immerwährend zufrieden.

Mein Supreme, mein Supreme, mein Supreme!

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Wenn wir das Herz gebrauchen, wissen wir, was Vergebung bedeutet. Sobald mir der Supreme, der das Höchste, das Absolute ist, Vergebung gewährt, bin ich völlig zufrieden gestellt. Ansonsten identifiziere ich mich zwar einen Augenblick lang mit dem Supreme, doch im nächsten Augenblick verliere ich diese Identifikation wieder. Auch wenn Er mir etwas Neues zeigt, Sein Einssein, Seine Unendlichkeit, Seine Unsterblichkeit oder Seine Ewigkeit, mag mich das nicht restlos zufrieden stellen. Wenn ich aber erkenne, dass Er mir vergeben hat, schenkt mir das grenzenlose Freude. Dann fühle ich, dass ich wirklich zur Manifestation Seines Willens geworden bin. Mit unserem Kopf werden wir diese Botschaft niemals verstehen können, doch wenn wir das Herz gebrauchen, werden wir die Bedeutung sofort erfassen.

Zu einem Schüler des Sufi-Meisters Pir Vilayat Khan: Ich empfinde tiefste Wertschätzung, Bewunderung, Verehrung und Liebe, Liebe, Liebe für meinen liebsten Bruder-Freund Pir Vilayat Khan. Er und ich sind in der inneren und äußeren Welt in untrennbarem Einssein verbunden. Ich habe ihm einen Namen geschenkt: Saumitra. Das bedeutet Freund, universeller Freund, guter, göttlicher, vollkommener Freund, Freund des universellen Bewusstseins. Vor vielen Jahren habe ich ihn mit einigen meiner Schüler einmal besucht und sie sangen dabei ein Lied, das ich für ihn komponiert habe. Unser Herz, unsere Seele, ja unser ganzes Leben ist in Einssein verbunden. Erst kürzlich übermittelte er mir seine segensreichen Liebe.

From:Sri Chinmoy,Sri Chinmoy antwortet, Teil 9, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2007
Quelle https://de.srichinmoylibrary.com/sca_9