In ihrer frühen Jugend wurde Mirabai mit einem Prinzen verheiratet. In seiner Familie waren alle Verehrer der Mutter-Kraft. Mirabai war die Einzige, die Sri Krishna verehrte. Aus diesem Grund kam es jeden Tag zu einem traurigen Streit.
Dann kam eine Zeit, als sie äußerst entmutigt und enttäuscht den Palast ihres Mannes verließ und nach Brindaban ging, um dort zu leben. Es trug sich zu, dass ein Sannyasin aus Bengalen, der auch ein großer Anbeter von Krishna war, zur selben Zeit nach Brindaban ging.
Mirabai hegte den tiefen Wunsch, diesen Sannyasin zu besuchen, doch der Sannyasin wollte sich nicht herablassen, sie zu empfangen. Man sagte ihr, dass der Sannyasin in strenger Askese und Buße lebe und es ihm unmöglich war, eine Frau zu sehen und mit ihr zu sprechen. Mirabai war darüber tief verletzt.
Einige Tage später machte sich Mirabai, ohne sich die Erlaubnis des Sannyasins einzuholen, auf den Weg zu ihm. Sie sagte: „Ich habe immer gewusst, dass es in Brindaban nur einen Mann gibt und das ist Lord Krishna. Der Rest sind alles Frauen, seine Anhänger. Wie wagst du es in Anspruch zu nehmen, ein anderer Mann zu sein? Für mich gibt es nur einen Mann hier in Brindaban, Krishna.“
Der Sannyasin erkannte seinen Fehler. Sein Stolz wurde von Mirabais Weisheits-Licht zerschmettert. Er sprach mit ihr und sie wurde seine Schülerin.From:Sri Chinmoy,Was immer du willst, Gott gibt es, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2005
Quelle https://de.srichinmoylibrary.com/wyw