Diese alte Dame erkannte sofort, wer ich bin. Sie nahm so viel Licht von meiner Göttlichkeit auf. Legte ich ihr meine Hand auf? Nein, es fand kein Kontakt statt. Ohne sie zu berühren, konnte ich ihr geben. Und ich war so stolz auf sie, auf diese achtzigjährige Frau. Das war erst gestern. Die Fotos werden bezeugen, dass sie buchstäblich in göttlicher Ekstase war.
Frage: Guru, das war das dritte Mal, dass sie versucht hat, dich zu sehen. Sie hat die beiden andern Male nicht hergefunden. Gestern ist sie um acht Uhr morgens von zu Hause aufgebrochen und kam um ein Uhr mittags hier an. Sie fuhr alleine mit der U-Bahn und sie spricht kein Wort Englisch.
Sri Chinmoy: Sie kam aus Brooklyn und war von acht Uhr morgens bis ein Uhr mittags unterwegs!
Frage: Vor einigen Jahren hast du gesagt, dass die vedischen Seher jahrelang meditiert haben, um ein bestimmtes Bewusstsein zu erreichen und dass dieses Bewusstsein nun für die Menschheit zur Verfügung steht.
Sri Chinmoy: Die Eltern brauchen Jahre, um ein Haus zu bauen. Ihre Kinder sind bereits so weit fortgeschritten, dass sie es in einem Monat schaffen können. Sri Aurobindo erlangte in drei Tagen jene Form von Verwirklichung, wofür sein Guru Jahre benötigt hatte.
Sri Ramakrishna sagte, wenn ein Avatar erscheint, so ist er vergleichbar mit dem Euter einer Kuh. Wenn man an der richtigen Stelle drückt, bekommt man die Milch. Bekommt ihr Milch, wenn ihr den Fuß oder den Kopf oder das Ohr der Kuh drückt? Das Euter ist die richtige Stelle. Ihr drückt es und bekommt Milch. Damit vergleichbar sind die Avatare.
Ich gebe, doch wie viele Menschen nehmen das an, was ich gebe? Ich gebe durch die Augen. Einige empfangen, einige empfangen nicht. Ich war so berührt gestern, so berührt von der alten Frau und so stolz auf sie, dass sie so viel von mir aufnehmen konnte.
YBG 52. Sri Chinmoy beantwortete die nachstehenden Fragen am 1. Mai 1995 in New York.↩
From:Sri Chinmoy,Du gehörst Gott, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2018
Quelle https://de.srichinmoylibrary.com/ybg