Bruder Jesus

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1.1

Einfachheit, die wir sehen.
Reinheit, die wir fühlen.
Göttlicheit, die wir fühlen.


BJ. 1-22 Die Gedichte wurden am 24. Dez. 1974 geschrieben.

2.

Bruder Jesus, wo bist du?
„Warum?
Bin ich nicht auf der Erde?“
Nein, du bist es nicht.

Bruder Jesus, wo bist du?
„Warum?
Bin ich nicht im Himmel?“
Nein, du bist es nicht.
„Wo denkst du, bin ich dann?“
Ich weiß es nicht.

„Bruder C,
die Schönheit deines
selbsterwählten Unwissenheits-Auges
bereitet mir höchstes Vergnügen.
Aber denke daran,
ich werde sie nicht wertschätzen.
Niemals!“

3.

Bruder Jesus,
die Welt braucht dich.
„Nein, sie braucht mich nicht.“
Wen braucht sie sonst?
„Sie braucht überhaupt niemanden.
Nein, nicht einmal unseren Vater.
Sie braucht nur eines:
Das Unwissenheits-Festmahl 

der Ewigkeit.“

4.

Bruder Jesus,
wurdest du wirklich vor zweitausend Jahren
am 25.
Dezember geboren?
„Ich glaube schon.
Ich bin nicht sicher.“
Wie kommt es, dass du dir deines eigenen
Geburtsdatums nicht sicher bist?
„Bruder C,
warum sollte ich
der Welt Beachtung schenken,
die es versäumte,
sich um mich zu kümmern,
der Welt, der es nicht gelungen ist,
mich zu akzeptieren,
der Welt, der es nur gelang
mich zu kreuzigen?“

5.

Bruder Jesus,
wie gefällt dir die Tatsache,
dass die Welt dich heutzutage
vorbehaltlos und bedingungslos
schätzt?
„Ja, Bruder C,
ich sollte zufrieden sein
mit der Wertschätzungs-Mahlzeit
der Welt
Immerhin.
Doch ich bin sicher, du weißt,
dass Handlungs-Errettung
und
Handlungs-Festmahl
das ist,
was ich wirklich will.“

6.

Bruder Jesus,
hast du heute,
an deinem
Erd-erweckenden
und
Gott-enthüllenden Tag,
eine besondere Botschaft
für uns?
„Ja, eine sehr kurze Botschaft:
Gebt nicht auf.“

7.

„Bruder C,
hast du heute eine besondere Botschaft
für mich?“
Ja, das habe ich.
Im Gegensatz zu deiner,
ist es eine lange Botschaft:
Die Dankbarkeits-Saat,
die Dankbarkeits-Pflanze und
der Dankbarkeits-Baum der Ewigkeit
leuchten uneingeschränkt in mir,
wachsen zielsicher in mir.

8.

Bruder Jesus,
wie geht es unserem Vater?
„Bruder C, ob du es glaubst oder nicht:
Er Selbst will nicht wissen,
wie es Ihm geht.“
Und warum nicht?
   „Ich bin sicher, dass du die wahre Wahrheit
bereits erkannt hast:
Diese selbstgewählte Unwissenheit
ist manchmal
eine Flut der Nektar-Glückseligkeit.“

9.

Bruder Jesus,
wie viele Kirchen
hast du heute Abend schon besucht?
„Bruder C,
seit ich vor zweitausend Jahren
die irdische Szene verlassen habe,
habe ich irdisches Rechnen völlig vergessen.
Wärest du bereit an meiner Stelle zu zählen?“
Sicherlich werde ich das für dich tun.
Aber wirst du
meine irdischen Zahlen verstehen,
wenn ich mir die Mühe mache,
die Plätze zu zählen,
die du besucht hast
oder heute besuchen wirst?
„Bruder C,
du wirst scheitern,
du wirst unweigerlich scheitern.
Aber um unseres Vaters willen,
behalte es für dich.
Lass es bitte nur mich wissen.“
Warum nur dich, liebster Bruder?
„Darum.“
Warum?
Warum?
„Darum,
darum.“
Warum?
Warum?
Warum?
„Darum.
Darum.
Darum.“

10.

Bruder Jesus,
sage mir, wie stehen die Dinge
im Himmel?
„Der Himmel ruht sich aus.
Und ich sage dir,
er wird sein Auge
solange nicht öffnen,
bis die Erde ihren dummen
Minderwertigkeits-Stolz
aufgibt.

11.

„Bruder C,
   sage mir, wie stehen die Dinge
auf der Erde?“
Die Erde weint.
Weißt du, warum?
„Nein, ich weiß es nicht.“
Die Erde weint,
weil
alle ihre Proteste
gegen ihr Transformations-Leben
vergeblich sind.
Bruder, das ist der Grund
weshalb die Erde leidet.
Und, wie du weißt,
wird ihr Leiden kein Ende haben.
Früher ängstigte sich nur
das Herz der Erde
vor der brütenden Unwissenheits-Nacht.
Jetzt wird das
gesamte Körper-Leben der Erde
durch erhellendes Bewusstseins-Licht
zu Tode erschreckt.

12.

Bruder Jesus,
warum singt dein Himmel
so gerne das Lied
vom Gleichgültigkeits-Firmament?
„Bruder C,
warum tanzt deine Erde
so gerne den Tanz
des Dummheits-Meeres?“

13.

Bruder Jesus,
ich teile mit der Welt
nur meine Fantasie-Klang-Gespräche
mit dir.
Erlaubst du mir,
unsere Wirklichkeits-Stille-Gespräche
mit der Welt zu teilen?
„Nein, um unseres Vaters willen, nein!
Sei kein Narr.
Wenn du das tust,
wird Vaters perfekte und vollständige Manifestation
in und durch deine Kinder
die endlose Verzögerung der Unendlichkeit erleiden.“

14.

Bruder Jesus,
ich bin froh, dass deine Liebe
mich nicht vergessen hat.
Ich bin froh, dass deine Sorge
sich noch an mich erinnert.

„Bruder C,
ich freue mich,
dass du meine Gesellschaft so sehr liebst.
Ich bin froh,
dass es dir aufrichtig am Herzen liegt,
zu wissen,
wie erbärmlich ich auf der Erde
gelitten habe.“

15.

Bruder Jesus,
sieh dir die Höhe der unverzeihlichen Dummheit
meiner Kinder an.
Sie verehren mich
an deinem Geburtstag.
„Bruder C,
du weißt genau, wann ich
wirklich geboren werden kann und werde:
Das wird der Tag sein,
an dem die Erde
das Licht unseres Vaters von dir empfängt.
Und ich bin wirklich stolz
auf deine Kinder, süß und aufgeweckt.
Sie wissen,
wer wir wirklich sind:
Vaters einzig endlos aufsteigende tiefste Sehnsucht
auf Erden;
Vaters einziges, endloses herabsteigendes Lächeln
im Himmel.

16.

Bruder Jesus,
meine letzte Frage:
Ich wäre dir
außerordentlich dankbar
und ich wäre
außerordentlich stolz auf dich,
wenn du mir sagen könntest,
wann du auf die Erde
zurückkommst.

„Bruder C,
du hast deinen Himalaya-hohen Fragepfeil
auf die falsche Person geschossen.
Nur unser Vater kann
deine dumm-stolze Frage
beantworten.
Übrigens, bereits gestern
hat Vater mir kategorisch erklärt,
dass Er mir niemals
selbst einen kurzen Urlaub gewähren wird,
um ihn auf der Erde zu genießen.
Du siehst also, was kann ich tun?
Ich bin zu bedauern, Bruder C.“
Ich bin noch mehr zu bedauern, Bruder Jesus.

17.

Ich möchte wirklich,
dass wir unsere lustigen Geschichten
von Himmel und Erde
möglichst oft austauschen.
„Glaubst du,
dass ich das nicht möchte?
Ich will es weit über die Grenzen
Deines Fantasie-Fluges.
Doch was kann ich tun?
Mehr brauche ich dir nicht mehr zu sagen.
Du kennst unseren alten Vater.“
Ich weiß, ich kenne
unseren ewig weisen Vater.

18.

Bruder Jesus,
kannst du mir einen großen Gefallen tun?
„Natürlich werde ich das.“
Bitte sage unserem Vater,
dass ich in letzter Zeit
ständig an Ihn denke.
„Bruder C,
ich gebe dir mein Ehrenwort:
Sofort, wenn ich zurückgehe
und zu Vaters Füßen sitze,
werde ich Ihm deine Nachricht überbringen.
Mach dir keine Sorgen.
Bruder C,
es ist schon spät.
Ich darf unserem
armen alten Vater
keine unnötigen Sorgen bereiten.“
Bruder Jesus,
ich verstehe das vollkommen.
Geh, geh zurück zu unserem glücklichen Vater.
Lass mich bleiben,
beauftragt, wenn nicht sogar gezwungen,
bei unserer unglücklichen Mutter.

19.

Bruder Jesus,
ich bin ein Hindu.
Ich weiß nichts über
dein Judentum und dein Christentum.
Bitte erkläre mir den Unterschied
zwischen den beiden.
„Bruder C,
das Judentum weiß, wie man schlägt,
das Christentum weiß, wie man umhüllt.“

20.

Bruder Jesus,
was ist der Unterschied
zwischen
dem Alten Testament
und dem Neuen Testament?

„Bruder C,
das Alte Testament sah;
das Neue Testament wusste.“

21.

Bruder Jesus,
stimmt es, dass du
während deiner ganzen Zeit auf der Erde
nur eine Waffe benutzt hast,
nämlich deine Mitgefühls-Waffe?
„Bruder C, das stimmt.
Aber ich sage dir,
wenn ich noch ein paar Jahre
auf der Erde geblieben wäre,
hätte mich Vater sicher beauftragt,
eine andere Waffe zu benutzen:
Seine göttliche Gerechtigkeits-Waffe.“

22.

Bruder Jesus,
sage mir aufrichtig, 

liegt dir etwas an Moses?
„Ja natürlich!
Wie könnte mir nichts am
Gründervater des jüdischen Volkes liegen?
Wie könnte ich
den großen Gebotsgeber verleugnen?“
Wo ist Moses jetzt?
Was macht Moses heutzutage?
„Er arbeitet sehr hart daran,
ein paar neue Gebote zu entdecken,
die sich der Atombombe und der Wasserstoffbombe
hier auf Erden entgegensetzen.“

Auszüge aus Der Sohn

Akt 1, Szene 1

(Im Himmel.)

VATER: Mein Sohn, ich habe einen ausgezeichneten Plan. Ich möchte ihn mit dir teilen. Ich möchte, dass du auf die Erde herabsteigst und die wichtigste Rolle spielst.

SOHN: Vater, mein Vater, das ist in der Tat eine wunderbare Idee.

VATER: Du weißt, für die Erde zu arbeiten, für die Transformation des Erdbewusstseins zu arbeiten, ist eine unvorstellbar schwierige Aufgabe.

SOHN: Aber Vater, ich möchte diese einmalige Gelegenheit nicht verpassen. Außerdem weiß ich ziemlich genau, dass Du, mein Vater, meine irdische Pilgerreise mit Fähigkeiten überhäufen wirst. Da ich keinerlei Bedenken habe, Vater, möchte ich das nicht weiter verzögern.

VATER (mit einem breiten Lächeln): Sohn, du wirst dreiunddreißig Jahre lang auf der Erde sein!

SOHN: Nur dreiunddreißig Jahre! Wie soll ich dann meine Aufgabe erfüllen?

VATER: Sohn, du kannst und du wirst. Mein Sohn, auf der Erde gehen manche Menschen, andere marschieren und wieder andere rennen. In deinem Fall wirst du nicht nur am schnellsten laufen, sondern auch das Höchsten manifestieren. Sohn, dein Körper wird dreiunddreißig Jahre lang auf der Erde bleiben. Aber dein Bewusstsein wird das Erdenbewusstsein für immer und ewig leiten. Sohn, du wirst der Welt sagen, dass du der Weg bist und dass du das Ziel bist.

SOHN: Vater, du hast mich gerade in ein Meer der Verwirrung gestürzt.

VATER: Warum, mein Sohn? Wie kommt es, mein Sohn?

SOHN: Krishna, Buddha und andere sind mir vorausgegangen, Vater. Und ich bin sicher, dass es nach meinem Weggang andere geben wird, die mir nachfolgen. Wie kann ich dann der Welt sagen, dass ich allein der Weg und das Ziel bin?

VATER: Mein Sohn, als ich von dir sprach, meinte ich eigentlich das innere Streben. Als ich von dir sprach, meinte ich in Wirklichkeit die Erlösung. Du verkörperst das innere Streben, den Weg. Du verkörperst die Erlösung, das Ziel. Du bist es, der das innere Streben und du die Erlösung verkörpert, die Mir dienen, Mich manifestieren und Mich auf Erden erfüllen werden. Sohn, ist dir meine Philosophie jetzt klar?

SOHN: Mehr als klar. Unnötig zu sagen, dass es Dein Mitgefühl ist, das sie mir so klar gemacht hat.

VATER: Ich bin froh, dass du Mich verstanden hast. Ich bin froh, dass du mich auf der Erde offenbaren wirst. Ich bin froh, dass du mich auf der Erde manifestieren wirst. Ich bin froh, dass du Mich auf Erden erfüllen wirst. Denkt daran, dass ihr Mein Werkzeug seid. Nimitta matram bhava savyasachin.

SOHN: Vater, welche Sprache sprichst Du? Sie klingt recht seltsam und doch so bezaubernd.

VATER: Ach Sohn, kennst du diese Sprache nicht? Es ist Sanskrit. Und was ich gerade gesagt habe, war die erhabene Äußerung deines Bruders Krishna. Er sagte zu seinem liebsten Schüler: "O Arjuna, werde mein bloßes Werkzeug." Du wirst auch deinen Schülern und Lieben sagen, dass sie göttliche Instrumente werden sollen. Sohn, ich sage dir etwas, das dich faszinieren oder zumindest amüsieren wird. Während deines Aufenthalts auf der Erde wirst du in den Teil der Welt gehen, in dem die Schriften in Sanskrit gelehrt werden. Du wirst viel von ihnen lernen. Du wirst ein Jahr lang in diesem Teil der Welt sein. Dieses Jahr wird für dein inneres Leben äußerst befriedigend sein.

SOHN: Wie seltsam ist Sanskrit! Wie süß ist Sanskrit! Vater, würdest du bitte wiederholen, was du gerade auf Sanskrit gesagt hast?

VATER: Nimitta matram bhava savyasachin.

SOHN: Danke, Vater. Ich weiß, dass ich nur ein demütiges Werkzeug von Dir bin. Das ist alles.

VATER: Sohn, du kennst das höchste Geheimnis, und dieses höchste Geheimnis ist Demut. Es ist deine Demut, die dich mit dem transzendentalen Triumph krönen wird. Sohn, du verstehst Mich und Ich verstehe dich. Aber die Welt wird dich missverstehen. Du wirst der Menschheit geben, was du hast und was du bist: Liebe, Fürsorge und Mitgefühl in unendlichem Ausmaß. Doch die Welt wird dich schwer missverstehen. Einige unerleuchtete, ungöttliche und unvorstellbare Menschen werden dich töten.

SOHN: Sie werden mich töten? Warum? Wie?

VATER: Warum? Weil sie unwissend sind. Und wie? Sie werden dich kreuzigen.

SOHN: Mich kreuzigen? Ist das dein Ernst, Vater?

VATER: Mein Sohn, das tue ich. Leider ja. Aber Sohn, du weißt genau, dass nur der Körper zerstört wird, nicht die Seele. Die Seele ist unsterblich. Der Seelenvogel wird natürlich zu seiner göttlichen Quelle zurückfliegen, wenn der Käfig zerbrochen wird.

SOHN: Vater, sie sind so undankbare Menschen!

VATER: Mein Sohn, Dankbarkeit ist noch nicht auf der Erde geboren, und ich weiß nicht, ob sie jemals auf Erden geboren wird. Aber du darfst nicht denken, dass ich dich zur Zeit deiner Kreuzigung verlassen habe. Das Menschliche in dir wird so denken, aber nicht das Göttliche in dir. Da du die menschliche Inkarnation angenommen hast, musst du dich manchmal wie ein Mensch verhalten. Sonst kann es kein Spiel geben. Andernfalls werden die Menschen immer eine gähnende Kluft zwischen deinem Leben der Reinheit und des Lichts und ihrem Leben der Unreinheit und Dunkelheit sehen. Wenn sie diese gähnende Kluft sehen, werden sie niemals versuchen, ihr erdgebundenes Bewusstsein zu überwinden. Das Licht muss in die Dunkelheit hinabsteigen. Nur dann kann das Licht die Dunkelheit transformieren und erhellen. Es gibt keinen anderen Weg. Um das Bewusstsein der Menschheit zu transformieren, musst du eins mit der Menschheit werden. Du musst ein fester Teil der Menschheit werden. Du musst zuweilen auf ihrer eigenen Ebene handeln, entsprechend ihrem begrenzten Verständnis. Mein Sohn, es gibt keinen anderen Weg.

Am Ende deines Weges wird der Mensch in dir sagen: "Vater, warum hast du mich verlassen?" Das Göttliche in dir wird sagen: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" Ich versichere dir, Mein Sohn, der sterbende Mensch in dir wird sofort von Mir getröstet und von Mir umsorgt werden. Das erleuchtende Göttliche in dir wird dich nicht nur unsterblich machen, sondern auch meine volle Manifestation auf Erden beschleunigen.

Akt 1, Szene 19

(Himmel. Krishna spielt auf seiner göttlichen Flöte.)

KRISHNA: Ah, Jesus singt mein Lieblingslied auf Erden. Wie gefühlvoll er doch der Menschheit den Reichtum meines Liedes anbietet. Nein, ich muss ganz offen sein. Dieses Lied ist nicht von mir. Ich habe dieses Lied nicht komponiert. Es war unser Höchster Vater, der dieses Lied komponiert hat. Er hat mich dieses Lied gelehrt und ich habe es auf der Erde gesungen. Er hat Jesus dasselbe Lied gelehrt, und jetzt singt er es so seelenvoll und fruchtbar auf Erden.

Ah, heute kommt unser Jesus nach Hause zurück. Wie hart hat er gearbeitet, besonders in den letzten drei Jahren auf Erden. Er braucht und verdient etwas Ruhe hier im Himmel. (Lautes Rufen.) Rama, Buddha, wo seid ihr? Kommt bitte her. (Rama und Buddha treten ein.) Unser Bruder Jesus kommt heute zurück. Vater gab mir heute Morgen die Nachricht.

RAMA UND BUDDHA: Vater sagt dir immer alles zuerst. Du bist Sein Lieblingssohn.

KRISHNA: Ganz und gar nicht. Wir alle sind Seine liebsten Söhne. Was kann der arme Vater tun? Rama, letzte Nacht musstest Du einen tapferen Kampf gegen Satan und die Kräfte der Unwissenheit führen. Deshalb warst du am Morgen todmüde. Natürlich musstest du bis weit in den Morgen hinein schlafen. Vater wollte deinen gesunden Schlaf nicht stören.

Buddha, du bist sehr früh am Morgen aufgestanden und hast angefangen zu meditieren. Du gingst in deine tiefste Trance. Als Vater dich in deiner üblichen Trance sah, wollte er dich auch nicht stören. Und was habe ich am Morgen gemacht? Ich spielte auf meiner Flöte und schwelgte in Erinnerungen an mein Brindavan-Lila auf Erden mit meiner göttlichen Radha und meinen göttlichen Gopis, meinen völlig hingebungsvollen und ergebenen Devotees. Da ich weder schlief noch meditierte, kam Vater zu mir und überbrachte mir die Nachricht von der heutigen Ankunft Jesu.

RAMA UND BUDDHA: Krishna, du bist voller Süße und Anteilnahme für alle deine Devotees. Für uns, deine Brüder, bist du die Verkörperung von Klugheit und Weisheit. Kein Wunder, dass die Welt, besonders Indien, dich so sehr liebt.

KRISHNA: Bruder Rama, Bruder Buddha, lasst uns keine Zeit verlieren. Unser Bruder Jesus wird bald kommen. Seine Kreuzigung hat mich völlig erschüttert.

BUDDHA: Ich war einfach entsetzt, als ich neulich von Vater davon hörte.

RAMA: Als Vater mir von der Kreuzigung Jesu erzählte, war ich einfach nur beschämt. Er hat so viel für die Erde getan, und im Gegenzug bietet die Erde ihm die Kreuzigung an. Die Erde ist nicht bereit für uns.

BUDDHA: Es scheint, dass die Erde niemals bereit sein wird.

KRISHNA: Um meinetwillen, um des Vaters willen, lasst uns bereit sein, Jesus zu empfangen. Lasst uns einen wunderschönen Thron für ihn bauen.

(Sie bauen einen goldenen Thron. Jesus steigt hinauf und erscheint. Sie begrüßen ihn überschwänglich und setzen ihn auf den Thron. Der Vater tritt ein.)

VATER (segnet und umarmt Jesus): Jesus, mein Jesus.

Ausgewählte Gedichte

Mitgefühl, Gerechtigkeit und Wahrheit

Christus hat gestern
die Quintessenz des gestrigen
erhabenen Evangeliums angewandt:
Mitgefühl.

Er wendet heute
die Quintessenz des heutigen
großartigen Evangeliums an:
Gerechtigkeit.

Er wird morgen
die Quintessenz des morgigen
herausragenden Evangeliums
anwenden: Wahrheit.

Dringende Angelegenheit

Mutter Maria,
bitte sag mir, wo ist dein Sohn?
Ich habe überall
in der Ekstase-Sonne des Himmels
nach ihm gesucht.
Ich habe etwas sehr Wichtiges
mit ihm zu besprechen.

"Sohn,
bist du hier?
In den letzten zehn Jahren
hat mein Jesus überall
im Unwissenheits-Meer und im Höllenfeuer der Erde
nach dir gesucht.
Er hat mir eine Nachricht hinterlassen,
die besagt, dass er hat eine dringende Angelegenheit
mit dir auf Erden hat."

Du bist jemand

Du bist jemand, den man kennen sollte,
weil
ich in dir das Wissen von Sokrates sehe.

Du bist jemand, der es wert ist zu kämpfen
weil
ich in dir den Willen von Napoleon sehe.

Du bist es wert, geliebt zu werden,
weil
ich in dir das Herz von Christus spüre.

Du bist jemand, der es wert ist, ihm zu gefallen,
weil
ich in dir göttlich vollkommen werde.

Der ewige Partner

Die heilige Teresa entdeckte
den ewigen Partner ihres Lebens in Christus.

Mira entdeckte
den ewigen Partner ihrer Seele in Krishna.

Du kannst
den ewigen Partner deines Herzens
in Gott, dem geliebten Höchsten
entdecken.

Die heilige Teresa opferte Christus
was sie hatte: Die Welt der Liebe.

Mira opferte Krishna
Was sie hatte: Die Welt der Hingabe.

Du kannst dem Höchsten opfern
was du hast: Die Welt der Hingabe.

Ich suchte und suchte

Ich suchte und suchte
nach meiner Seele.
Endlich fand ich meine Seele in
der Flöte Krishnas.

Ich suchte und suchte
nach meinem Herzen.
Endlich fand ich mein Herz im
dem Kreuz von Christus.

Ich suchte und suchte
nach meinem Verstand.
Endlich fand ich meinen Verstand in
der Meditation des Buddha.

Ich suchte und suchte
nach meiner Lebenskraft.
Endlich fand ich meine Lebenskraft
im Leben von Vivekananda.

Ich suchte und suchte
nach meinem Körper.
Endlich fand ich meinen Körper
im Schoße des Höchsten.

Die Meister sind ihm zugetan

Er hat das Herz eines Kindes.
Deshalb
ist Ramakrishna ihm zugetan.

Er tanzt immer und wandert umher.
Deshalb ist
ist Chaitanya ihm zugetan.

Er ist immer bescheiden und sanftmütig.
Deshalb
ist Christus ihm zugetan.

Er ist immer freundlich und wohlwollend.
Deshalb ist
ist Buddha ihm zugetan.

Er ist immer liebevoll und spielerisch.
Deshalb
ist Krishna ihm zugetan.

Er sehnt sich zutiefst und lächelt immer.
Deshalb
ist Gott ihm zugetan.

Auf dem Höhepunkt

Auf dem Höhepunkt
der Rama-Erleuchtung,
wurde ich zum göttlichen Opfer.

Auf dem Höhepunkt
der Krishna-Erleuchtung,
wurde ich zur göttlichen Liebe.

Auf dem Höhepunkt der
der Buddha-Erleuchtung,
wurde ich göttliches Mitgefühl.

Auf dem Höhepunkt der
der Christus-Erleuchtung,
wurde ich göttliche Anteilnahme.

Auf dem Höhepunkt der
der Ramakrishna-Erleuchtung,
wurde ich zur tiefen göttlichen Sehnsucht.

Auf dem Höhepunkt der
der Chinmoy-Erleuchtung,
wurde ich zur göttlichen Hingabe.

Was hast du gemeint?

Oh Erlöser-Christus,
bitte sag mir,
was hast du mit deiner stärksten Behauptung
gemeint hast:
'Ich und mein Vater sind eins'?
Sag mir, in welchem Sinne du und dein
Vater eins sind.

"O lieber Bruder,
wie kommt es, dass ausgerechnet
d u, mein weiser Bruder,
meine einfache Botschaft nicht verstehst?
Auf Erden bin ich das Gesicht meines Vaters,
Im Himmel bin ich das Auge meines Vaters.
In diesem Sinne sind wir eins, untrennbar.
Das ist es, was ich meinte, als ich sagte:
'Ich und mein Vater sind eins'".

Ich kam, ich fühlte, ich umklammerte

Ich sah das Antlitz
des leidenden Christus.
Ich weinte und weinte.

Ich fühlte das Herz
des verzeihenden Christus.
Ich lächelte und lächelte.

Ich umklammerte die Seele
des leuchtenden Christus.
Ich tanzte und tanzte.

Wenn sie sich ihrem Ende nähern

Wenn das Dezember-Leben
sich seinem Ende nähert,
kommt Weihnachten.

Wenn der Zweifels-Kampf
sich dem Ende nähert,
erblüht der Glaube.

Wenn die Angst-Nacht
sich dem Ende nähert,
brüllt der Mut.

Wenn Unwissenheit-Meer
sich dem Ende nähert,
leuchtet die Vollkommenheit.

Wo sind sie geblieben?

Ich sehe eine leere Kirche.
Wo ist der Christus?
Wohin ist er geblieben?

Ich sehe einen leeren Tempel.
Wo ist Sri Krishna?
Wo ist er geblieben?

Ich sehe ein leeres Herz.
Wo ist der Gott?
Wo ist Er geblieben?

Einleitung des Herausgebers zur ersten Ausgabe

Wahre Meister aller Zeitalter haben die Lehren der anderen respektiert und ihre spirituellen Errungenschaften gegenseitig bewundert. Jeder nachfolgende Meister gibt dem Erdenerwachen, der Erdenumwandlung und der Erdenvervollkommnung einen neuen Anstoß, wobei er sich stets seiner Quelle des Lichts und des Lebens bewusst ist: dem Absoluten Höchsten. Weit davon entfernt, innere Rivalen zu sein, sind sie liebevolle und hingebungsvolle Brüder. In diesem kleinen Band offenbart Sri Chinmoy in Gedichten, Aphorismen und dramatischen Dialogen seine innige innere Verbindung mit seinem Bruder, dem Christus.

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Dieses Buch kann zitiert werden unter Verwendung des Zitierschlüssels bj