Warum wurde mein Sohn getötet?
Ein Vater erhielt die Nachricht, dass sein Sohn, der Soldat war, in einer Schlacht gefallen war. Der Vater war außer sich vor Kummer. Wo er auch hinkam, versuchten ihm die Menschen Trost zuzusprechen, aber niemand vermöchte ihn zu trösten. Der Vater sagte: „Mein Sohn war ein so netter Junge. Er war so brillant, so stark, und er sah gut aus. Nun stößt ihm beim Militär so etwas zu! Ich hasse das Militär! Warum kämpfen sie gegen andere Länder?“ Der Vater fluchte auf das Land, das Militär und auf alles andere.Dann wandte sich der Vater Trost suchend an einen Geistlichen. Er sagte dem Geistlichen: „Ich bin so unglücklich. Ich habe meinen einzigen Sohn verloren. Bitte, bitte sagen Sie mir, wie ich Trost finden kann.“
Der Geistliche sagte: „Was kann ich da tun? Ich bin gewillt, Ihrem Wunsch zu entsprechen, aber bitte sagen Sie mir, was genau Sie von mir wollen.“
Der Vater erwiderte: „Trost.“
„Ich kann lediglich zu Gott beten, dass er Sie trösten möge. Das ist das, was Geistliche tun. Wenn jemand stirbt, versuchen wir, die Angehörigen mit unserem Gebet zu trösten.“
„Ich weiß,“ erwiderte der Vater. „Aber können Sie mir eines verraten?“
Der Geistliche sagte: „Was denn?“
„Als mein Sohn starb, was tat da unser himmlischer Vater? Wo war Er? Haben Sie eine Ahnung? Mein Sohn war beim Militär und diente seinem Land. Er war Armeeangehöriger, und er wurde getötet. Was hat Gott getan? Mein Sohn hat etwas Bedeutendes und Gutes für sein Land getan, und Gott hat ihn nicht gerettet. Ich frage Sie, was hat Gott getan?“
Der Geistliche antwortete: „Ich weiß, was Gott getan hat. Ich bekomme die Botschaft aus Ihrem Herzen. Ihr eigenes Herz erzählt mir, dass Gott direkt neben ihrem Sohn war, als er getötet wurde.“
Der Mann war überrascht. „Gott war an der Seite meines Sohnes? Warum musste mein Sohn dann sterben? Warum hat Gott meinen Sohn nicht beschützt? Was erzählen Sie mir da für Dummheiten, Pater? Wenn Gott an der Seite meines Sohnes war, dann hätte Gott leicht meinen Sohn retten können.“
„Ja, Gott hätte ihren Sohn retten können. Wenn wir Gott aufrichtig darum bitten, unsere Wünsche zu erfüllen, dann fühlen wir, dass Er sie automatisch erfüllen wird. Aber jenseits unserer Aufrichtigkeit gibt es etwas, das man Gottes Bedürfnisse und Gottes Willen nennt. Wir wissen nicht immer, wie diese aussehen.“
Der Mann fragte: „Und was soll ich jetzt tun?“
Der Geistliche erwiderte: „Warum? Ihr Sohn ist als Soldat gestorben. Wissen Sie, dass Ihr Sohn in seiner nächsten Inkarnation ein kommandierender General sein wird?“
„Kommandant? Mein Sohn wird ein Kommandant werden?“ fragte der Mann.
„Ja, wir alle machen Fortschritt. Gott wollte, dass er als Held stirbt. Sie beklagen einen großen Verlust, aber ihr Sohn starb heldenhaft. Ihr eigenes Herz erzählt mir, dass Ihr Sohn in seiner nächsten Inkarnation ein Kommandant sein wird.“
„Mein Sohn wird Kommandant? Mein Sohn wird Kommandant?“ fragte der Mann. Bald lachte er, dann weinte er wieder. Der Mann war in der Tat nahe daran, seinen Verstand zu verlieren.
Der Priester sagte: „ Bitte führen Sie sich hier nicht so auf. Ich sage Ihnen, was Gott auch immer tun mag, ist zu unserem Besten. Unser überheblicher Verstand wird das nicht akzeptieren, aber unser inneres Herz wird es tun. Mein Einssein mit Ihrem Herzen und dem Herzen Ihres Sohnes ist so stark, dass ich die innere Botschaft empfange, dass Gott ihn in seiner nächsten Inkarnation zu einem General beim Militär machen wird.
Äußerlich weinen und weinen Sie. Aber wenn ich Ihr Herz betrachte, dann sagt mir ihr Herz, dass ihr Sohn jemand Berühmtes werden wird und Sie so glücklich sind, dies zu hören. Schauen Sie nach vorne; schauen Sie stets nach oben. Wenn etwas Schlimmes oder Trauriges geschieht, dann versuchen Sie zu fühlen, dass etwas Besseres nachkommt, etwas Erleuchtenderes und Erfüllenderes nachkommt. Bitte versuchen Sie, den Verlust von heute als einen Teil eines höchsten Spiels zu sehen. Morgen wird Gott unseren Fortschritt beschleunigen. Der Tod von heute bedeutet nicht, dass ihr Sohn für immer gegangen ist. Nein. Der Tod von heute ist lediglich eine Vorbereitung auf die Geburt von morgen. Mit der Geburt von morgen wird Ihr Sohn sich selbst übertreffen und sowohl berühmt als auch gut werden.“
Auf diese Weise tröstete der Priester den Vater. Und tatsächlich war der Mann zutiefst getröstet. Er fiel dem Priester zu Füßen. „Pater, nun habt ihr mich erleuchtet. Ich danke euch von ganzem Herzen. Ich stehe tief in eurer Schuld.“