Teil V — Gehorsam oder Einssein
Ich bitte dieses Meditations-Zentrum, welches ein gut gefestigtes Zentrum ist, und auch die anderen Zentren, die schon länger als ein Jahr bestehen, die Notwendigkeit zu spüren, meiner Bitte Folge zu leisten. Meine einzige und alleinige Bitte ist, dass ihr eurer niederen Existenz erlaubt, mit eurer höheren Existenz eins zu werden. Ihr solltet fühlen, dass meine Bitte nicht die Bitte einer dritten Person in eurem Leben ist. Meine Bitte kommt von oben, Kraft meines Einsseins mit dem Höchsten. Ich komme von der höheren Ebene und sage euch, dass ihr das Notwendige auf der niederen Ebene tun sollt. Nur auf diese Art und Weise werdet ihr in der Lage sein, eure wahre Realität und eure wahre Göttlichkeit zum Vorschein zu bringen.Ich sage es allen Meditations-Zentren, dass wenn ich Ungehorsam oder andere ungöttliche Eigenschaften auf der äußeren Ebene beobachte, ihr mir dann vergeben müsst, wenn ich göttliche Maßnahmen ergreife. Nur auf diese Weise werdet ihr guten und schnellen Fortschritt machen.
Ich bin kein diktatorischer Alleinherrscher und ich werde niemals ein diktatorischer Alleinherrscher sein. Aber wenn ihr mich als einen göttlichen Autokraten bezeichnen würdet, würde ich es nicht wagen abzuwehren. Ich möchte euch nur sagen, dass der Supreme in mir versucht euch zu vervollkommnen und dies ist eine der Möglichkeiten, wie ich es mache.
Ich will euch weder verängstigen, noch euch drohen. Aber ich merke, dass die Zeit gekommen ist insbesondere für die gut gefestigten Zentren, das absolut Richtige zu tun. Andere Zentren, die gerade erst gegründet wurden, können sich Zeit lassen. Doch wenn Zentren gut etabliert sind, wenn sie bereits länger als vier oder fünf Jahre bestehen, dann müssen sie meinen Bitten Folge leisten.
Letzten Samstag kamen Schüler von unterschiedlich weit entfernten Zentren nach New York. In New York und Umgebung gibt es über vierhundert Schüler. Aber zu meiner Überraschung, waren aus diesen Zentren nur etwa zweihundert Personen bei dem Treffen. Ich war richtig enttäuscht. Diese Zusammenkunft war nicht bloß eine Feier; es war das Anerbieten unseres inneren Strebens. Das Menschliche in mir fühlte sich traurig und unglücklich, weil die Schüler kein Einssein mit mir etabliert hatten. Ich sage euch immer, dass mein Erfolg und euer Erfolg dasselbe sind, ganz und gar dasselbe. Wenn ihr das nicht spüren könnt, wenn ihr fühlt, dass mein Erfolg mein Erfolg ist und euer Erfolg euer Erfolg ist, dann gut und schön. Was kann ich machen? Sollte die richtige Einstellung nicht sein, dass wenn der Vater auf einem bestimmten Gebiet erfolgreich ist, alle Mitglieder der Familie kommen, um ihm zumindest zu gratulieren? Doch nein, meine spirituellen Kinder schauen Fernsehen, lesen die Zeitung oder gehen zu einer Party. Ich hatte beschlossen, diese ungehorsamen Schüler zu strafen. Aber dann, eine halbe Stunde später hatte das Mitgefühl die Gerechtigkeit in mir besiegt. Was kann ich tun?
Wenn ich etwas auf Erden erreicht habe, dann bitte ich euch ebenfalls etwas zu tun, so dass eure Leistung und meine Leistung sich vereinen können. Heute Abend habt ihr mir Unterhaltung geboten. Ich versichere euch mit größter Aufrichtigkeit, dass diese Unterhaltung, diese Leistung von euch für mich genauso viel bedeutet, wie eure höchste Meditation. In eurer Unterhaltung fand ich etwas. Was ist es? Es ist euer Einssein mit ihm, mit ihr, mit jedem. Das ist etwas, das ihr nicht in eurer seelenvollsten, kraft-vollsten Meditation erreichen könnt. Mit dieser Art von Samadhi könnt ihr euer Einssein nicht bilden. Aber hier bietet ihr mir euer Einssein durch Komödie an - durch das Schenken von Fröhlichsein und Unterhaltung -. Einssein muss sich auf jeder Bewusstseinsebene bilden.
Hier seid ihr alle Brüder- und Schwestern-Schüler. Ihr müsst den Lehrer zufrieden stellen, entweder durch sehr seelenvolles Meditieren, durch das Anerbieten seelenvoller Dankbarkeit oder indem ihr etwas anderes macht, das ihn zufrieden stellt. Wenn ihr mich auf eine Art zufrieden stellt, dann werde ich euch mit Sicherheit auf zehn Arten zu-frieden stellen. Doch zuerst müsst ihr euch an mich wen-den. Die Schwierigkeit besteht darin, dass sich einige der neueren Schüler nicht an mich wenden. Wenn sie sich an mich wenden würden, würden sie sofort kommen, wann immer wir eine Zusammenkunft haben. Schon einige Male hatten wir ganz besondere Zusammenkünfte und diese Schüler hatten darüber mindestens elf Tage im Voraus erfahren. Einige Schüler haben so hart dafür gearbeitet, damit sie eine ganz spektakuläre Aufführung machen können. Doch viele Schüler sind nicht zu dieser Zusammenkunft gekommen. Sie haben Fernsehen geschaut oder ihre Freunde besucht.
Einige von euch sind von weit entfernten Zentren hierhergereist. Warum? Was führt euch hierher? Es ist eure Liebe. Es ist euer Einssein. Leute die von entfernten Ländern hierhergekommen sind, verdienen meine größte seelenvolle Anerkennung und Bewunderung. Ihr stellt unter Beweis, was Einssein ist.
Einige Mitglieder unserer örtlichen Zentren sind entweder nicht gekommen oder sie sind nur kurz gekommen und wenige Minuten geblieben. Es gab ihrerseits keine zwingende Notwendigkeit, dass sie gingen, doch sie taten es. Sie hätten hierherkommen und einige Stunden mit uns meditieren können; aber nein, sie machen es nicht. Sie hatten etwas anderes zu tun. Sie meinten, dass es unter ihrer Würde liegt, mit allen möglichen Personen zu verkehren. Doch da begehen sie einen großen Fehler. Eure Verwirklichung wird nur dann stattfinden, wenn ihr mit euren Bruder- und Schwester-Schülern verkehren könnt.
Einige meiner Schüler lieben es über die „Emanzipation der Frau“ zu reden. Befreiung ist gut, sehr gut. Ich stimme dem vollkommen zu, dass wir Befreiung brauchen. Aber spirituelle Befreiung ist die Form der Befreiung, die die meisten von euch ignorieren. Eure Befreiung ist, frei zu sein von euren Ehemännern oder den männlichen Mitgliedern eurer Familie. Aber ich muss euch leider sagen, dass wahre Befreiung nicht so aussieht. Wahre Befreiung ist die Befreiung von der Trennung. Wenn ihr von eurem Ehemann getrennt lebt, dann ist das keine wirkliche Freiheit. Wenn ihr getrennt seid von euren Brüdern, von eurem Vater, von den männlichen Mitgliedern eurer Familie, dann ist das keine Freiheit. Freiheit und Trennung können nicht zusammen gehen. Wenn ihr wirklich Freiheit wollt, dann trennt euch nicht von der Realität des Einsseins.
Wenn ihr Trennung wollt, dann müsst ihr euch von der Unwissenheit trennen, von der Unwissenheit, die euch von Brüdern, Ehemann und Eltern getrennt hat. Befreiung von der Unwissenheit ist die einzig wahre Freiheit, nicht Befreiung von dieser oder jener Person. Wenn ihr wirklich von Unwissenheit befreit seid, dann kann euch kein einziger Mensch im Weg stehen. Zu diesem Zeitpunkt gibt es kein männlich oder weiblich; jeder ist neutral. Jeder geht dem einen Ziel entgegen; und dieses Ziel, Gott, ist weder männlich noch weiblich. Darum nennen wir Gott in unserer indischen Vedanta Philosophie nicht „Er“ oder „Sie“. Wir sagen: „Du bist Das.“