Teil II — Das Bewusstsein der Schriften des Meisters

Frage: Tragen deine Schriften eine spezielle Kraft in sich?

Sri Chinmoy: Meine Schriften sind keine geborgten Gedanken, sondern der Ausdruck meiner eigenen Erfahrungen. Einige Philosophen, Professoren und Gelehrte borgen sich Ideen von anderen; die Ideen über die sie schreiben, kommen nicht von ihrer eigenen Verwirklichung. In meinem Fall, mag meine Grammatik völlig verkehrt sein, aber das Bewusstsein, das ich enthülle, ist ein göttliches Bewusstsein. Selbst wenn ich sage: „Ich gehe“, gibt es dort kein Problem. Aber wenn ich „Ich“ sage, trägt dies eine enorme spirituelle Stärke und spirituelle Kraft in sich. Es ist wahr, nicht nur wenn ich es sage, sondern auch wenn alle spirituellen Meister es sagen.

In meinem Fall, da ich beachtlich viel geschrieben habe, sage ich meinen Schülern, sie sollen als erstes meine Schriften lesen. Finde heraus, wie viele Jahre du brauchen wirst, um meine Schriften seelenvoll zu lesen! Du solltest die Stellen, die dir am besten gefallen, markieren und dann des öfteren lesen. Spüre, dass diese Abschnitte Mantren sind, die du wieder und wieder liest. Wenn dir ein bestimmtes Gedicht gefällt, kannst du, wenn du willst, es jeden Tag lesen. Aber du solltest alles zumindest einmal gelesen haben, um eine Auswahl treffen zu können. Wenn du nicht alles zumindest einmal liest, wie willst du wissen, was dir am meisten zusagt? Wenn du eine Auswahl triffst, gehst du zu einem Geschäft und wählst das, was dir am besten gefällt. Aber wie willst du eine Wahl treffen, ohne alles gesehen zu haben?

Wenn ein Schüler meine Schriften als eine Form von Meditation auf mich und auf den Supreme liest, dann ist er in meinem Bewusstsein. Wenn er meine Schriften ein zweites Mal liest, wird er nochmals mein Bewusstsein erhalten.

Sri Chinmoy, Gehorsam oder Einssein, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg", 2007
Übersetzungen dieser Seite: Italian , Bulgarian
Diese Seite kann zitiert werden unter Verwendung des Zitierschlüssels oo 9