Göttlichkeit

Die Göttlichkeit und die Menschheit müssen sich verbinden. Die Göttlichkeit sehnt sich aufrichtig nach der Menschheit, doch die Menschheit hat keine Zeit, sich nach der Göttlichkeit zu sehnen. Die Menschheit sehn nur nach sich selbst. Die Menschheit hat das Gefühl, dass sie alle notwendige Kraft hat oder haben wird, sich selbst zu erfüllen. Im Falle der Göttlichkeit verhält es sich ein wenig anders. Das Herz der Göttlichkeit ist riesig, ja grenzenlos. Obwohl sie weiß, dass sie alle Macht hat, sich auf der Erde zu erfüllen und zu manifestieren, fühlt die Göttlichkeit, dass ihre Rolle nicht erfüllt werden kann, solange sie sich nicht mit der Menschheit identifizieren kann. Wenn die Göttlichkeit die Menschheit auf einem niedrigerem Be­wusstseinsniveau annimmt, dann wird die Göttlichkeit völlig von den finsteren Wolken der Dunkelheit ver­deckt werden. Wenn die Göttlichkeit sich der Mensch­heit auf einem höheren Bewusstsein nähert, dann kann es der Göttlichkeit gelingen, das menschliche Leben umzu­wandeln, zu erleuchten und sich selbst zu erfüllen.

Die höchste Göttlichkeit eines Suchers liegt nicht in der Welt der Vergangenheit, sondern in der Unmittelbarkeit der tiefsten Strebsam­keit von heute. Die Strebsamkeit, die den Sucher zur Gottverwirklichung führt, ist der Vorbote seiner inneren Göttlichkeit.

Sri Chinmoy, Regenbogen-Blumen, Teil 1, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2004
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