Russell Wilson: Ich muss Ihnen sagen, dass mein Leben, schon bevor ich Sie getroffen habe, von Ihrer strahlenden Poesie und Philosophie berührt wurde. Ich wusste, dass Sie ein ganz besonderer Mensch sind und ich wollte wirklich von Ihnen lernen. Doch ich fühlte, dass ich Sie dazu treffen musste. Ich danke Ihnen, dass Sie mir die Ehre erwiesen haben, Sie zu treffen. Ich will Ihnen einfach nur sagen, wie sehr ich Ihren Scharfsinn bewundere und wie sehr Sie mein Leben berührt haben.
[Es folgt eine lange Pause, in der Sri Chinmoy mit Russell Wilson meditiert. Anschließend überreicht Sri Chinmoy ihm einige seiner Bücher für ihn selbst und für seine Frau Laurie.]Sri Chinmoy: Spielen Sie vielleicht Tennis oder üben Sie einen anderen Sport aus?
Russell Wilson: Ich war Mitglied der Nationalmannschaft im Fechten und jetzt bin ich der Vorsitzende der Schiedsrichterkommission der Fechter in den Vereinigten Staaten. Zehn Jahre meines Lebens verbrachte ich als professioneller Fechter, doch jetzt mache ich nichts mehr. Jetzt werde ich leider von meiner Arbeit völlig in Anspruch genommen, zum Beispiel versuchen wir in Nordkorea Nuklearprobleme zu lösen, und zwischen Pakistan und Indien spielen wir die Feuerlöscher. Ich kann dem Fechten leider keine Zeit mehr widmen, aber es ist ein wunderbarer Sport. Als ehemaliges Mitlied der Nationalmannschaft kann ich Ihnen versichern, dass jene Dinge, die Sie tun, den Menschen, die auf ein Ziel hin trainieren, unglaublich viel Inspiration übermitteln.
Sri Chinmoy: Ich versuche, der Menschheit zu dienen. Unsere Philosophie ist, dass Fitness und spirituelle Aktivitäten Hand in Hand gehen sollen. Wir wollen nicht unbedingt Weltklasseathleten werden, aber wir wollen, dass sich der Körper in einem guten Zustand befindet. Nur dann kann es uns gelingen, die Botschaft des Geistes zu erhalten, wenn sie in den Körper eintritt. Um der Botschaft des Geistes gerecht zu werden, muss der Körper in einem perfekten Zustand sein. Es ist nicht unser Ziel, ein Champion zu werden; unser Ziel ist es, in allem was wir tun, ein gutes Instrument Gottes zu werden.
Früher waren die Eltern Ihre Welt. Dann wurden Ihr Dorf, Ihre Stadt, Ihr Land zu Ihrer Welt. Nun wurde die ganze Menschheit Ihr eigen. Die Menschen wurden zu Ihren Brüdern und Schwestern. Sie empfinden all die Länder als Äste des einen Lebensbaumes. Sie betrachten diesen Lebensbaum und sehen, dass ein Ast etwas verkümmert ist. Sie empfinden es als Ihre Pflicht, diesen Ast zu stützen, damit der Baum wieder vollkommen wird. Dann erkennen Sie, dass ein anderer Ast Probleme verursacht, und mit der Liebe Ihres Herzens nehmen Sie sich seiner an. Sobald Sie am Baum eine Unzulänglichkeit feststellen, wendet sich Ihr Herz dieser Stelle zu und hilft dem Ast, wieder vollkommen zu werden. Aus diesem Grunde bin ich sehr stolz, sehr, sehr stolz auf Sie.