Die Pflichten eines Schülers

Frage: Was erwartet man von jemanden, der als Schüler angenommen worden ist?

Sri Chinmoy: Wenn ein Sucher mein Schüler wird, habe ich eine oder zwei Bitten an ihn. Meine innere Bitte ist, dass er strebsam sein möge. Und dann soll er treu und ergeben zu unseren Treffen kommen. Wir sind stolz auf ihn, und wir möchten, dass er unseren Stolz jeden Augenblick fühlt. Zudem erwarten wir von ihm, dass er sich unseres Stolzes würdig zeigt. Wenn ein Schüler aus unvermeidlichen Umständen nicht zu einem Treffen kommen kann, können wir ihn deswegen nicht tadeln. Aber es sollte keine beiläufigen Gründe geben – was es auch immer sei – die ihn daran hindern, ins Centre zu kommen. Er wird den Treffen nicht fernbleiben, weil er müde ist von der Arbeit oder weil er einkaufen gehen, seine Wäsche erledigen oder sein Haus putzen muss. Für die ein oder zwei Abende, an denen sich sein Centre trifft, wird ein Schüler nicht ein Abendessen mit seinen Verwandten vereinbaren oder mit seinen alten Freunden ausgehen. Nur in sehr seltenen Fällen, wenn es völlig unvermeidlich ist, wird er einem Treffen aus einem anderen Grund als Krankheit fernbleiben.

Jeder Schüler sollte fühlen, das dies sein spirituelles Heim ist, und dass es seine göttliche Pflicht und Gelegenheit ist, in diesem Heim, in diesem spirituellen Tempel zu leben. Mit all unserer Freude, all unserer Liebe, all unserem Segen, all unserer Anteilnahme möchten wir sagen, dass diese Art von Schüler unser ist und dass diese Schüler auch jedes Recht haben, uns als ihr eigen zu beanspruchen.

Sri Chinmoy, Primer, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2020
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