Frage: Du hast eine lange Zeit gewartet.

Sri Chinmoy: Der Supreme hat mir nicht sofort gesagt, dass ich nach Amerika gehen soll. Bis 1958 oder 1959 dachte ich, ich würde mich in die Höhlen des Himalayas zurückziehen. Ich habe mir einige frühere Inkarnationen ins Gedächtnis zurückgerufen. In der Zeit nach 1959 erhielt ich dann vom Supreme den Befehl. Doch vorher dachte ich nur an den Himalaya. Das ist der traditionelle Weg.

Manchmal tauchte die wunderliche Idee nach Amerika zu gehen in mir auf, doch ein starkes Gefühl, in den Westen zu gehen – das gab mir Gott nicht. Ich hatte nur das starke Gefühl, in den Himalaya zu gehen. Vor einigen Jahren hatte mein ältester Bruder gemeint, ich käme vielleicht eines Tages nach Indien zurück und würde mich dann in den Himalaya begeben, um dort zu leben.

Im Alter von vierzehn Jahren schrieb ich einen kurzen Artikel mit dem Titel: „Ein Meer aus Licht“. Darin sagte ich, dass ich aufgeben würde, dass ich diese sterbliche Welt verlassen würde, um wieder in meine ewige Wohnstätte im Himmel zu gelangen.

Dann sprach der Supreme: „Wenn Menschen wie du sich zurückziehen, wer wird Mich dann manifestieren?“ Das war die Offenbarung. Das war meine solide Erfahrung.

Erst gegen Ende meiner Ashramzeit, zwei oder drei Jahre bevor ich nach Amerika auswanderte, wurde ich mir des Manifestationsaspektes und der Möglichkeit, nach Amerika zu gehen, gänzlich bewusst. Ansonsten: Nein, für mich gab es in erster Linie nur das innere Streben. Ich dachte daran, eines Tages wieder die Höhlen des Himalajas aufzusuchen. Ich hatte keine besonderen Gefühle für Amerika oder für den Westen.

Sri Chinmoy, Du gehörst Gott, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2018
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