Frage: Es hat sich herausgestellt, dass der heutige Tag der Jahrestag des Bombardements von Tokio während des Zweiten Weltkrieges ist. Was sagen Sie zu dieser Fügung, dass Ihr Friedenskonzert an diesem bestimmten Tag stattfindet?

Sri Chinmoy: Meine Schüler haben das Datum ausgewählt und ich habe es mit Freude akzeptiert. Nun – das Leben besteht aus zwei Wirklichkeiten: Schöpfung und Zerstörung. Wenn entweder absichtlich oder unabsichtlich etwas zerstört wird, sind wir sehr betrübt und sehr unglücklich. Dann versuchen wir aus der Zerstörung selbst einen Nutzen zu ziehen. Wir versuchen sozusagen, diese Erfahrung nicht noch einmal durchzumachen. Wir empfinden es als unsere Pflicht, etwas Neues zu erschaffen. Die Vergangenheit ist Staub. Meine, in meiner früheren Existenz – vor vierzig, fünfzig oder sechzig Jahren – begangenen Fehler darf ich nicht wiederholen. Ich muss etwas Konstruktives unternehmen, dann werde ich glücklich sein und ich werde auch zu Jenen gehören, die eine neue Schöpfung hervorbringen.

Einerseits ist Zerstörung eine völlig bedauernswerte Erfahrung. Andererseits sollten wir fühlen, dass diese Erfahrung nicht wiederholt werden darf. Diese Erfahrung soll uns in Erinnerung rufen, dass wir einen besseren Weg finden können, um zu leben, einen besseren Weg, um zu verstehen, einen besseren Weg, um unsere göttlichen Aufgaben hier auf Erden erfüllen zu können – mit anderen Worten, einen besseren Weg, der in eine Welt der Harmonie, des Friedens und der Freude führt.

Sri Chinmoy, Du gehörst Gott, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2018
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