Frage: Hätte denn nicht wenigstens die göttliche Gnade diese beiden Seelen miteinander in Verbindung bringen können?

Sri Chinmoy: Göttliche Gnade kann alles tun. Doch gleichzeitig ist auch die Unwissenheit sehr stark. Göttliche Gnade ist allmächtig, doch wenn wir bewusst die Unwissenheit lieben, dann zwingt uns die Gnade nicht. Rauchen ist etwas sehr Schlechtes. Nehmen wir an, jemand möchte ganz bewusst einige Tage lang rauchen. Er nimmt sich vor, das Rauchen zu einem bestimmten Termin wieder aufzugeben. Doch er weiß nicht, was während dieser Zeit geschehen kann. Dieser Zeitpunkt kommt vielleicht morgen oder erst zwanzig Jahre später. Während dieser zwanzig Jahre können alle seine göttlichen Möglichkeiten verloren gehen.

In Indien gibt es so viele Leute, die meinen, dass Spiritualität im Augenblick nichts für sie sei. Sie denken: „Zuerst wollen wir die Welt genießen. Nachdem wir ein langes Leben gelebt haben, werden wir mit dem Meditieren beginnen.“ Doch viel­leicht sterben sie lange bevor sie bereit sind, mit der Meditation zu beginnen. Auf diese Weise fängt uns die Unwissenheit ein. Dann sagt die göttliche Gnade nur: „Wenn ihm die Unwissenheit so viel bedeutet, dann soll er sie genießen.“

Sri Chinmoy, Avatare und Meister, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2005
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