Frage: Guru, bist ist du je von einem Geist besessen worden?

Sri Chinmoy: Geister kommen und versuchen, spirituelle Meister in Besitz zu nehmen, aber sie können uns nicht besitzen. Wir erlauben es ihnen nicht. Es ist Gottes Wille, dass wir sie bekämpfen.

Einmal, als ich einundzwanzig Jahre alt war, kamen sechs Geister und griffen mich an. Ich war im Bett und begann mit ihnen zu kämpfen. Durch Gottes Gnade mussten sich diese Geister verziehen, aber später kamen sie wieder zurück. Es war ungefähr drei Uhr morgens und es gab einen solchen Aufruhr, dass alle Bewohner des Hauses – es waren elf oder zwölf – herunterkamen. Nur mein Bruder, der dort im Zimmer in einem Bett gerade neben meinem war, konnte sehen, dass ich mit etwas kämpfte und in einer anderen Sprache redete. Er wusste nicht, was ich sagte, aber er schrieb auf, was er hörte, als ich mit ihnen argumentierte und kämpfte. Nachher fragte er mich, was es hieße, aber ich hatte alles vergessen. Später konzentrierte ich mich und meditierte und sagte ihm die Bedeutung dieser fremden Wörter.

Diese Geister waren böse Geister. Sehr oft versuchen böse Geister, uns in unbewachten Momenten unserer spirituellen Kraft zu berauben. Sie rauben nicht nur spirituelle Kraft; wenn man Höflichkeit, Einfachheit oder ins­be­son­dere Reinheit hat, versuchen sie diese Eigenschaften wegzunehmen. Reinheit nehmen sie zuerst, weil sie wissen, dass jemand ohne Reinheit keinen weiteren Fortschritt machen kann. Wenn man etwas Dauerhaftes in seinem spirituellen Leben haben will, dann muss man zuerst Reinheit haben.

Sri Chinmoy, Astrologie, das Übernatürliche und das Jenseits, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2009
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