Parvati ist auf den Ganges eifersüchtig

Dies ist eine Geschichte über Parvatis Eifersucht und Unsicherheit. Wie du weißt, entsprang der Fluss Ganges Shivas geflochtenem Haar.

Als er das erste Mal vom Himalaya herunterkam, verfing er sich in Shivas Haar. Dann bahnte er sich einen Weg durch sein Haar und wurde zum Ganges.

In jener Zeit, als das Wasser in Shivas geflochtenem Haar verwickelt war, liebte Shiva das Wasser sehr. Er schenkte ihm so viel Aufmerksamkeit, dass seine Gemahlin Parvati schrecklich eifersüchtig wurde.

„Mein Mann spielt die ganze Zeit mit seinem Haar“, sagte sie, „Er kümmert sich überhaupt nicht mehr um mich.“

Parvati verzehrte sich vor Eifersucht und sie bat Shiva, sich irgendwie von dem Wasser zu befreien, welches sich in seinem Haar verfangen hatte. Shiva wollte ihrer Bitte nicht nachkommen. Er genoss es, das Wasser in seinem Haar zu haben.

Ihr Sohn Ganesha sah, dass Parvati äußerst unglücklich war und sie tat ihm leid. „Ich kann es nicht ertragen, wenn meine Mutter traurig und missgelaunt ist.“ sagte er. „Ich muss etwas tun.“

Ganesha erinnerte sich an einen bestimmten Weisen namens Goutama. Einmal, während einer Hungersnot, gab es keine Nahrung - weder auf der Erde noch im Himmel. Nur dieser Weise hatte Vorräte und so kamen die kosmischen Götter zu ihm, um zu essen. Sie liebten und verehrten ihn alle. Ganesha fühlte, dass dieser Weise der Einzige war, der ihm helfen konnte, den Ganges von seines Vaters Kopf zu befreien und ihn hinunter aufs Land fließen zu lassen. Ganesha beschloss, zu dem Weisen zu gehen.

Bevor er sich aufmachte, trat er zu einer Gehilfin seiner Mutter. Ihr Name war Jaya. Er sagte zu ihr: „Bitte erweise mir einen Gefallen.“

„Sicherlich“, antwortete Jaya. „Ich will dir jeden Gefallen erweisen, um den du mich bittest.“

Ganesha erzählte ihr seinen Plan: „Ich werde zum Ashram des Weisen Goutama gehen, der während der Hungersnot Vorrat für die kosmischen Götter hatte. Du müsstest dann bitte die Form einer Kuh annehmen. Wenn der Weise am Morgen seine Kühe zum Grasen bringt, wirst du alles Korn, welches auf den Feldern in der Nähe seiner Hütte wächst, zerstören. Du musst seine ganzen Kornfelder vernichten.“

Ganesha ging zu dem Weisen und er wurde mit großer Freundlichkeit und Gastfreundschaft empfangen. Der Weise fühlte sich tief geehrt, dass ein kosmischer Gott zu ihm gekommen war.

Als der Weise am nächsten Morgen seine Kühe zum Grasen hinausließ, kam eine fremde Kuh und begann alle Kornfelder zu zerstören. Der Weise bat die Kuh, das Korn nicht zu zerstören, da das Korn die Grundlage seiner Lebensversorgung war. Aber die Kuh war erpicht darauf, alles zu vernichten. Der Weise war nicht in der Lage es zu verhindern.

Schließlich nahm der Weise einen Grashalm und berührte damit den Körper der Kuh. Die Kuh fiel zu Boden und starb an Ort und Stelle. Ganesha und andere eilten herbei.

„Du bist ein Weiser“, rief Ganesha. „Wie konntest du eine Kuh töten? Es ist die schlimmstmögliche Sünde, eine Kuh zu töten, zumal du ein Brahmin bist! Du musst Buße tun für deine Missetat!“

Der Weise bereute seine Tat und sagte: „Ich möchte diese unrechte Tat wieder gutmachen. Ich bin gewillt, jede Strafe anzunehmen, die du vorschlägst. Bitte sage mir, was ich jetzt tun soll!“

Ganesha sagte: „Rufe Lord Brahma an. Was immer er dir rät, wird das Beste sein.“ Der Weise rief Lord Brahma und Brahma kam.

Nun, Brahma wusste, wie sehr Parvati wegen Shivas ausschließlicher Beschäftigung mit seinem Haar litt. Brahma riet dem Weisen: „Wenn du für das, was du getan hast, Vergebung möchtest, musst du den Ganges aus Shivas Haar befreien. Lass das Wasser zur Erde hinunterfließen und anschließend musst du ein Bad im Fluss Ganges nehmen. Dann werden alle deine Sünden weggewaschen und du wirst gereinigt sein.“

Der Weise hörte auf Brahma. Er gebrauchte seine spirituelle Kraft, um das Wasser zur Erde hinunter zu leiten. Als der Ganges richtig floss, badete er darin und wurde gereinigt. Ganeshas Plan war gelungen.

Sobald der Ganges nicht mehr in Shivas Haar verwickelt war, hatte Parvati Shiva wieder für sich alleine und war von Glückseligkeit erfüllt.

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