Teil I — Vorträge und Geschichten
KMP 2-11. Sri Chinmoy wurde eingeladen von Dr. James Carse, Vorsitzender der Abteilung für Religion an der Universität New York, um eine Vortragsreihe über Kundalini-Yoga, an aufeinanderfolgenden Mittwoch Abenden, beginnend am 14. Februar 1973, zu halten. Sri Chinmoy bietet N, der diese Vortragsreihe arrangiert hat, seinen tiefsten Segen an.Kundalini-Yoga: die Mutter-Kraft
Wollen wir dem Pfad des Kundalini-Yoga folgen? Dann dürfen wir nicht schlafen. Wir dürfen nicht in der Welt der Dunkelheit und der Nacht schlafen. Die Welt der Dunkelheit schwächt unsere inneren Fähigkeiten. Die Welt der Nacht zerstört unsere äußeren Möglichkeiten. Wenn unsere inneren Fähigkeiten geschwächt werden, wird unser Leben unglücklich. Wenn unsere äußeren Möglichkeiten zerstört werden, wird unser Leben unerträglich. Wo können unsere inneren Fähigkeiten ungestört wachsen? Nur im Herzen der Mutter Kraft der Kundalini. Wann können unsere äußeren Möglichkeiten sich verwirklichen? Nur wenn wir zu Füßen der Mutter-Kraft, der Kundalini, sitzen.Wollen wir dem Pfad des Kundalini-Yoga folgen? Dann brauchen wir einen diamantenen Willen. Wir müssen tapfer sein in der Welt der Unwissenheit und der Unbewusstheit. Unwissenheit zwingt uns hilflos und nutzlos zu sein. Wenn wir uns nutzlos fühlen, fühlt sich die Mutter-Kraft in uns hilflos. Wenn wir uns hilflos fühlen, ermutigt, inspiriert und erleuchtet uns die Mutter-Kraft in uns unermüdlich aus ihrem unendlichen Mitgefühl heraus.
Wollen wir dem Pfad des Kundalini folgen? Dann müssen wir lieben. Wir müssen die Mutter in uns, die Mutter vor uns und die Mutter um uns herum lieben. Die Mutter in uns ist seelenvoll. Die Mutter vor uns ist schön. Die Mutter um uns herum ist machtvoll. Wir brauchen die Mutter der Seele, um das kosmische Spiel des Lebens zu spielen. Wir brauchen die Mutter der Schönheit, um das kosmische Lied des Lebens zu singen. Wir brauchen die Mutter der Kraft, um den kosmischen Tanz des Lebens zu tanzen. Das Spiel des Lebens schenkt uns Energie. Das Lied des Lebens erleuchtet uns. Der Tanz des Lebens macht uns unsterblich. Unsere Energie ist dazu da, von der Welt gebraucht zu werden. Unsere Erleuchtung ist dazu da, von der Welt verherrlicht zu werden. Unsere Unsterblichkeit ist dazu da, von der Welt geschätzt zu werde.
Wollen wir dem Pfad des Kundalini-Yoga folgen? Dann muss Kraft in unserem Leben an erster und an letzter Stelle stehen. Wenn göttliche Kraft unsere erste Wahl ist, verlässt uns die Furcht. Wenn göttliche Kraft unsere letzte Wahl ist, verlässt uns der Zweifel. Wenn Furcht uns verlässt, werden wir, was wir ursprünglich waren: das universelle Selbst.
Wollen wir dem Pfad des Kundalini folgen? Dann müssen wir fühlen, dass jede Sekunde in unserem Leben so wichtig ist wie ein ganzes Jahr. Und wir müssen erkennen, dass jede Sekunde in unserem Leben so wichtig ist wie ein ganzes Jahr. Und wir müssen erkennen, dass jedes Jahr mit so vielen Gelegenheiten gefüllt ist, wie das Jahr Sekunden zählt. Jede Sekunde bringt uns entweder der Verwirklichung näher oder der Frustration. Jedes Jahr bringt uns entweder der transzendentalen Wahrheit näher oder der abgrundtiefen Falschheit.
Die Wahrheit sagt uns, dass wir Gottes auserwählte Kinder sind. Wir brauchen Gott, um das Höchste zu erreichen und Gott braucht uns, um das Höchste zu manifestieren. Die Falschheit sagt uns, dass wir alle Instrumente des Todes sind und dass der Tod uns dringend braucht. Die transzendentale Wahrheit lockt uns. Die abgrundtiefe Falschheit erschreckt uns. Wenn die transzendentale Wahrheit uns zuwinkt, fühlen wir, dass wir niemand anderes als die höchste Wirklichkeit, der Supreme, sind. Wenn die abgrundtiefe Falschheit uns Schrecken einjagt, fühlen wie, dass wir die ewigen Sklaven von Unwissenheit, Unbewusstheit und Tod sind.
Wollen wir dem Pfad des Kundalini-Yoga folgen? Dann brauchen wir Reinheit im Denken und Reinheit im Handeln. Mit einem reinen Gedanken erbauen wir den stärksten und größten Palast der Liebe und der Erfüllung. Mit einem unreinen Gedanken zerstören wir den stärksten und größten Palast der Liebe und der Erfüllung. Wir erzeugen einen reinen und göttlichen Gedanken, wenn wir fühlen, dass wir von Gott und für Gott sind. Wir erzeugen einen unreinen und ungöttlichen Gedanken, wenn wir fühlen, dass wir von der unerkennbaren Unwissenheit kommen und für die bekannte und unbekannte Unwissenheit sind. Durch eine reine Handlung werden wir zum Lebensretter der strebenden Welt. Durch eine unreine Handlung werden wir zum Zerstörer der ganzen Welt.
Wollen wir dem Pfad des Kundalini-Yoga folgen? Dann müssen wir wissen, dass unsere Essenz die Glückseligkeits-Kraft des Himmels und unsere Existenz die Friedens-Kraft für die Erde ist. Mit der Glückseligkeits-Kraft beginnen wir. Mit der Friedens-Kraft enden wir.
Kundalini Yoga
Erster Vortrag
14. Februar 1973