Drei Freunde im Land der Freiheit
Es lebten einst drei Freunde in Amerika. Ein Freund, ein alter Mann, hatte das Gefühl, dass sein Glaube falsch sei, und so wechselte er zu einer anderen Religion. Die anderen beiden Freunde waren sehr bestürzt darüber, dass ihr langjähriger Freund ihre Religion verlassen hatte.Eines Tages begegneten die beiden Freunde dem alten Mann. Sie ergriffen ihn und beschimpften ihn schonungslos: „Wie kannst du eine so große Religion wie die unsere verlassen? Jetzt haben wir dich verloren. Du warst unser Freund und du hast uns betrogen. Es tut uns sehr weh!“
Der Freund, der den Glauben gewechselt hatte, sagte zu den anderen beiden: „Gott wird sich eines Tages um euch kümmern.“
Die beiden Freunde schrien ihn an: „Verräter, Verräter!“ und verprügelten ihn.
Ein paar Tage später erfuhren die beiden Freunde, dass jemand aus einer anderen Religion zu ihrem Glauben übergewechselt war. Ihr alter Freund, der ihre Religion verlassen hatte, war ein Verräter, und sie hatten ihn deshalb verprügelt. Aber für den anderen Mann, der gerade zu ihrer Religion gestoßen war, gaben sie ein Festessen und priesen ihn über alle Maßen.
Zufällig war ein spiritueller Mann anwesend. Er sagte zu den beiden Freunden: „Jetzt erzählt mir doch einmal, was geschieht, wenn euch jemand verlässt? Er ist für euch ein Verräter. Wenn jemand zu euch stößt, ist es er sofort euer Freund.“
Der spirituelle Mann fügte hinzu: „Wo lebt ihr? Ihr lebt in Amerika, dem Land der Freiheit. Wir alle brauchen Freiheit. Freiheit gibt uns Freude. Ihr habt die Freiheit, etwas abzulehnen, das falsch für euch ist, und etwas anzunehmen, das euch gefällt. Wenn ihr das Recht habt, etwas nach eurem Gutdünken anzunehmen und abzulehnen, warum könnt ihr dann anderen nicht die gleiche Freiheit geben?“
Die Männer schwiegen. Dann sagten sie: „Du hast recht. Amerika ist das Land der Freiheit. Wir wollen unsere Freiheit leben und Freude haben, wie können wir dann anderen nicht zugestehen, ebenfalls ihre Freiheit zu leben? Freiheit bedeutet, dass jeder von uns auf seine eigene Art und Weise Freude erhält.“