Frage: Du sagtest, dass wir göttliche Gedanken und nicht ungöttliche Gedanken in unserem Verstand hegen sollten. Woran erkennen wir, welche Gedanken göttlich sind?

Sri Chinmoy: Wenn wir göttliche Gedanken hegen, erweitert sich unser Bewusstsein sofort; wir dehnen unser Bewusstsein aus. Wenn wir ungöttliche Gedanken haben, binden wir uns. Wenn wir ‚ich’, ‚mir’ und ‚mein’ sagen, binden wir uns. Dies sind menschliche oder ungöttliche Gedanken. Doch wenn wir göttliche Gedanken haben, sagen wir unmittelbar ‚wir’. Wenn wir uns dann fragen: „Woher kommt dieses Gefühl des Einsseins mit der Menschheit?“, werden wir erkennen, dass es von unserer Quelle kommt, die unendliches Licht oder Gott ist.

Versuche bitte bei jedem Gedanken, den du erhältst, bei jeder Idee, die dir in den Sinn kommt, festzustellen, ob der Gedanke dein Bewusstsein ausdehnt, oder ob er dich bindet. Versuche bitte in jedes Gefühl, in jeden Gedanken einzutreten und zu sehen, ob er dich veranlasst, etwas oder jemanden zu besitzen. Wenn er das tut, dann betrachte ihn als ungöttlichen Gedanken. Wenn wir versuchen jemanden zu besitzen, entdecken wir plötzlich, dass wir bereits besessen werden. Wenn es aber ein erhabener Gedanke ist, werden wir nicht versuchen, jemanden zu besitzen; wir werden versuchen, alle zu erleuchten und zu befreien, denn das Göttliche ist grenzenlos und unendlich.

Sri Chinmoy, Der Reinheits-Fluss gewinnt, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2018
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