Mut

In einer der Upanischaden heißt es, die Seele könne nicht von einem Schwächling gewon­nen wer­den. Im spirituellen Leben ist Mut absolut notwendig. Schon allein die An­nah­me des spirituellen Lebens erfordert großen Mut. Nur eine göttlich mutige Seele, nur eine göttlich inspirierte Seele kann das höchste Ziel rasch erreichen.

Dieser Mut ist nicht der Mut eines hoch­näsigen, rohen Menschen, der andere schlagen wird, um seine Überlegenheit zu zeigen. Dieser Mut ist unser ständiges Gewahrsein dessen, in was wir eintreten, dessen, was wir werden, dessen, was wir enthüllen werden. Wir müssen mutig in den Ozean der Spiritualität springen. Unsicherheit und Spiritualität harmonieren nie. Wenn wir über Mut sprechen, müssen wir wissen, dass Mut Sicherheit bedeutet.

Wir können Gottverwirklichung nicht durch Erzwingen erreichen, sondern durch ständiges Sich-selbst-Geben. Sich-selbst-Geben ist die mächtigste Waffe, denn im Sich-selbst-Geben liegt wahrer Mut. Wenn wir wissen, fühlen und erkennen, dass Gott uns gehört und wir Gott gehören, erhalten wir spontanen Mut aus unserem Inneren.

Gott und du sind auf ewig eins und erfüllen einander gegenseitig. Wenn du unbezwing­baren Mut oder die Willenskraft der Seele besitzt, kannst du den Supreme erfüllen, und der Supreme kann dich erfüllen. Dies fühlst du aufgrund deines all-gebenden und all-aufopfern­den inneren Mutes.

Sri Chinmoy, Regenbogen-Blumen, Teil 1, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2004
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