Schöpfung

Jeden Augenblick erschaffen wir uns selbst – oder besser ausgedrückt – erschafft sich Gott in uns. Wenn wir uns jedoch dadurch zu erschaffen versuchen, indem wir unsere Wünsche erfüllen, wenn wir uns im Gegen­satz zu Gottes Willen, Gottes Absichten und Gefühlen erschaffen, gehen wir an der wirk­lichen Wahr­heit vorbei. Wenn wir etwas mit unserem Verstand, mit unserem Vitalen, mit unserem Physischen erschaffen, ohne uns gewahr zu sein was Gottes Absicht ist, scheinen wir zwar etwas zu erschaffen, doch in Gottes Augen, oder in den Augen unserer Seele sind wir nicht schöpferisch. Wenn wir auf der anderen Seite zu einem Kanal des Willens der Seele, der Absicht der Seele werden, scheinen wir vielleicht äußerlich unsere Zeit zu ver­schwenden, weil wir nichts tun und unsere irdischen Pflichten miss­achten. In Wirk­lich­keit jedoch erschaffen wir etwas Wirkliches in uns. Gott möchte jeden Augenblick in uns Sein Leben erschaffen, be­wusst in uns Seinen Traum erschaffen.

Wenn wir allein vom Verstand her sagen, dass wir Gottes Schöpfung sind, dann fühlen wir das nicht wirklich. Wir fühlen es nur, wenn wir das Leben der Strebsamkeit leben. Unsere Schöpfung sind wir selbst, und diese Schöpfung muss durch den Supreme im Guru geformt, geführt und vervollkommnet werden. Sie muss in der ständigen Führung des Supreme wachsen. Anerbieten wir uns also als Blume zu Füßen des Supreme und unseres Gurus. Nur dann wird unsere Schöpfung zum bewussten Instrument und zur bewussten Erfüllung des Supreme.

Sri Chinmoy, Regenbogen-Blumen, Teil 1, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2004
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