Freude

Die Welt sehnt sich nur nach einem: Freude. Gott selbst versucht, nur eines auf der Erde zu etablieren: Freude. Was ihr Freude nennt, nennen wir in der tieferen Philosophie Glück­seligkeit. Diese Glückseligkeit kommt nur, wenn wir die Wahrheit erkennen, die Wahr­heit fühlen, die Wahrheit verwirklichen und zur Wahrheit werden wollen. Bis wir die Wahrheit werden, kann es keine bleibende Freude geben. Und es kann keine größere oder tiefere Freude geben als ständig und uneingeschränkt eins mit dem Willen des inneren Führers, des Supreme zu sein.

Die Menschen sind oft durch die Worte “Freude“ und “Vergnügen“ verwirrt und verwechseln Vergnügen mit Freude. Vergnügen ist etwas, das bindet, etwas, das vergänglich ist. Auf Ver­gnügen folgt sofort Frustration, Kummer, Sorgen, Depression usw. Doch Freude, wirkliche Freude ist etwas, das ständig wächst und fließt, etwas, das uns das Gefühl gibt, wir könnten weiter gehen, tiefer tauchen, höher fliegen.

Wenn wir wahrhaftige Freude, innere Freude verkörpern, werden wir zum vollkommenen Ausdruck von Gottes Vision, Gottes Ver­sprechen und Gottes Wirklichkeit. Was ist Gottes Vision? Gottes Vision ist, dass jeder Mensch so vollkommen, so mitleidsvoll, so mächtig und so gnädig werden kann wie Er. Dies ist Seine Vision. Was ist Sein Ver­sprechen? Gottes Versprechen ist, dass Er jeden einzelnen fühlen lassen wird, dass er letztlich Gott selbst werden kann. Und was ist Gottes Wirklichkeit? Gottes Wirklichkeit ist, dass jeder einzelne bereits Gott in noch nicht mani­festierter Form ist. Wenn wir also wirkliche innere Freude besitzen, sind wir mit Gottes Vision, Gottes Versprechen und Gottes Wirk­lichkeit ausgestattet.

Sri Chinmoy, Regenbogen-Blumen, Teil 1, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2004
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