Frage: Wenn Krähen so schlecht sind, ist es dann meine eigene Unwissenheit, die sich daran erfreut, Krähen zu beobachten?

Sri Chinmoy: Warum nennst du sie schlecht? Wenn dir jemand sagt, dass etwas Schlimmes passieren wird, dann kannst du etwas dagegen unternehmen. In der Mahabha­rata wurde Savitri von Narada gewarnt, dass Satyavan, der Mann, den sie heiraten wollte, nur noch ein Jahr zu leben hatte; aber sie wollte ihn dennoch heiraten. Während des ganzen Jahres bereitete sie sich dann vor, indem sie betete und betete.

Wenn Menschen bei einem Flugzeugabsturz oder bei einem Unfall unerwartet sterben, leiden ihre Angehörige manchmal sehr darunter, weil ihnen die Gelegenheit fehlte, sich vorzu­bereiten. Auf der anderen Seite leiden manche auch darunter, wenn ihre Angehörige monatelang im Koma liegen. Äußerlich zeigen sie Mitgefühl und Betroffenheit, doch innerlich sagen sie: „Es ist so schwierig für mich, jeden Tag ins Krankenhaus zu gehen! Warum kann mein Verwandter nicht gleich sterben?“

Doch egal, du liebst Krähen. Irgendwann hattest du eine Inkarnation als Krähe, doch nach dieser Inkarnation folgte nicht direkt deine menschliche Inkarnation. Die Krähe ist da, doch nach der Krähe sehe ich noch etwas anderes. Du könntest niemals dem Supreme in mir so ergeben sein, wenn du nicht auch eine Inkarnation als Hund gehabt hättest.

Sri Chinmoy, Sri Chinmoy antwortet , Teil 1, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2004
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