Frage: Wird das dem Supreme nicht einmal zuviel?

Sri Chinmoy: Ihm wird nichts zuviel. Wie viel hast du schon für die Manifestation geleistet, seit du auf unseren Weg gekommen bist? Du arbeitest täglich vierund­zwanzig Stunden im Annam Brahma, und du schreibst jeden Tag so ergeben poetische Ausdrücke für mich. Ich müsste noch zwanzig Mal auf diese Welt zurück­kommen, um dir all meine Schulden zurückzu­zahlen. Doch glücklicherweise hat der Supreme mir versprochen, dass ich nicht mehr kommen muss. Das ist mein größter Trost. Bei dem Gedanken, dass dies meine letzte Inkarnation ist, finde ich Trost, ganz gleich, wieviel ich in dieser Inkarnation leide. Diese Inkarnation mag gut oder schlecht sein, doch wie auch immer sie ist, sie ist die letzte. Einige spirituelle Lehrer ziehen sich während ihres letzten physischen Lebens auf dieser Erde sehr zurück und treten nicht in die Manifestation ein. Es ist ihnen zuviel. Aber das ist nicht mein Weg.

Bei einem Fußballspiel weiß der Spieler, dass das Spiel irgendwann zu Ende sein wird, ganz gleich, ob er verliert oder gewinnt. Dann will er nicht mehr spielen. Sein ganzer Körper ist übel zugerichtet: sein Knie ist gebrochen, sein Knöchel ebenso, seine Schulter ist aus dem Gelenk gesprungen. Er sagt: „Ich will nicht mehr spielen.“ Doch er trägt vielleicht noch ein gewisses Verlangen in sich, und so spielt er doch noch ein wenig länger. Jedesmal wenn ich einen Marathon laufe, nehme ich mir ganz fest vor, nie wieder einen Marathon zu laufen. O Gott, wie wunderbar habe ich mich an dieses Versprechen gehalten.

Sri Chinmoy, Sri Chinmoy antwortet , Teil 1, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2004
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