Teil II

SCA 272-278. Folgende Fragen wurden am 21. März 1996 beantwortet:

Frage: Wenn Geschworene ein Urteil fällen und eine unschuldige Person für schuldig beziehungsweise umgekehrt – eine schuldige Person für unschuldig erklären, entsteht dadurch Karma?

Sri Chinmoy: Sofern es sich nicht um Betrug handelte, wenn der Irrtum unbeabsichtigt geschah und die Beteiligten völlig überzeugt waren, dass ihre Art diesen Fall zu behandeln, absolut richtig ist, könnte ihnen der Supreme aufgrund ihrer Unschuld vergeben. Er könnte ihnen aber auch ein Art Strafe auferlegen.

Wenn du die höchste Instanz bei der Verurteilung von Menschen darstellst und dir unterläuft ein Fehler, weil du das Gesetz nicht kennst, dann ist das eine sehr, sehr ernste Angelegenheit – besonders dann, wenn jemand zum Tod verurteilt wird oder eine andere schwere Bestrafung erhält. Wenn jemand ein Richter ist, muss er seine Arbeit genau kennen. Wenn es sich nur um ein oder zwei Monate unschuldiger Gefangenschaft handelt, so könnte der Supreme der Person vergeben und das Gesetz des Karmas aufheben. Doch wenn eine unschuldige Person eine sehr schwere Strafe erhält, wird die große Unwissenheit denjenigen, der auf dem Richterstuhl sitzt, nicht retten. Der Richter muss sich über den Fall genauestens informieren und über genug Weisheit verfügen, ihn ordentlich zu bearbeiten und abzuschließen. Seine mangelnden Kenntnisse sind keine Entschuldigung; er sollte mehr Weisheit und Kapazität besitzen.

Sri Chinmoy, Sri Chinmoy antwortet, Teil 7, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2006
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