Frage: Wie kann man die Unsicherheit besiegen?

Sri Chinmoy: Unsicherheit tritt in Erscheinung, wenn wir uns selbst von den anderen absondern und fühlen, dass sie uns überlegen oder stärker sind als wir. Doch wenn wir uns ein kindliches Herz bewahren und unser Einssein mit den anderen fühlen können, werden wir niemals unsicher sein. Ein fünf- oder sechsjähriger Junge ist nicht unsicher, wenn er die Kraft seines Vaters sieht. Nein, der Junge fühlt, dass die Kraft seines Vaters zu Gänze auch ihm gehört. Wenn sein Vater ein neues Auto kauft, erzählt er allen: „Das ist mein Auto.“ Er identifiziert sich derart mit seinem Vater, dass er nicht im geringsten zögert, das Auto seines Vater als sein eigen zu bezeichnen. Der Vater wird nicht sagen: „Du Narr, das soll dein Auto sein?“ Im Gegenteil, der Vater ist sehr stolz, dass das Kind den Besitz des Vaters als sein eigen betrachtet. Und so verhält es sich auch mit Gott. Wenn wir Ihn als uns gehörend beanspruchen, wird Er uns Seine Unendlichkeit, Seine Unsterblichkeit, Sein Alles geben.

Doch leider ist es so, dass wir Ihn nicht als uns gehörend betrachten; wir versuchen nur einen Tropfen Nektar-Wonne von Ihm zu erhalten, doch dann ziehen wir uns sofort zurück. Aus diesem Grund sind wir unsicher.

Sri Chinmoy, Sri Chinmoy antwortet, Teil 10, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2007
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