Frage: Was passiert im Augenblick des Todes mit dem Vitalen?

Sri Chinmoy: Es gibt zwei Arten des Vitalen. Das eine ist das so genannte physische Vitale, das sich im Körper befindet. Das andere ist das eigentliche Vitale, welches völlig eigenständig und kein Teil der physischen Welt ist.

Wenn die Seele den Körper verlässt, zerfällt dieser in seine fünf Elemente. Das eigentliche Vitale geht dann in die Welt des Vitalen ein. Der Verstand begleitet das Vitale für kurze Zeit – ein paar Tage oder Monate –, um anschließend auf die mentale Ebene, also in seine eigene Welt, zurückzukehren. Die Seele bleibt gewöhnlich zwei bis sechs Monate auf der Vitalebene, manchmal sogar ein ganzes Jahr. Die Zeitdauer ist von Fall zu Fall verschieden. Dann schreitet die Seele zur mentalen Ebene weiter und von dort in die Region des spirituellen Herzens.

Während des Aufenthaltes in seiner eigenen Welt kann das Vitale manchmal beträchtlich leiden. Ist es unerleuchtet und unrein, so wird es dort gnadenlos gequält. Wenn unser drittes Auge geöffnet ist, sehen wir, dass keine menschliche Strafe so hart und grausam sein kann wie die Bestrafung auf der vitalen Ebene. Wenn das Vitale hingegen versucht hat, mit der Seele eins zu sein, und ihr auf Erden gehorsam war, leidet es in der Vitalwelt nicht. Spirituell fortgeschrittene Sucher leiden dort praktisch gar nicht, weil ihnen dieser Ort vertraut ist.

Sri Chinmoy, Die Seele und der Vorgang der Wiedergeburt, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2007
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