Frage: Wir als deine Schüler, wie lange sollten wir deinem Gefühl nach nachts schlafen?
Sri Chinmoy: Sieben Stunden sind meiner Meinung nach mehr als genug. Acht Stunden Schlaf sind nichts mehr für euch, aber ich weiß, dass einige von euch immer noch zehn Stunden schlafen. Vielleicht schlaft ihr für mich. Mehr als sieben Stunden Schlaf solltet ihr für euren spirituellen Fortschritt als genauso tödlich ansehen wie Drogen, Alkohol und Rauchen. Wenn ihr zu langes Schlafen in diese Kategorie aufnehmt, wird es euch möglich sein, euch hier zu disziplinieren. Ihr müsst ständig auf der Hut sein.Ich habe über die Gefahr von Angst und Zweifel gesprochen, aber leider nehmen wir diese Dinge nicht ernst. Wir sagen nur: „Ach, ich besitze die Fähigkeit, diese Kräfte zu besiegen, denn ich bin körperlich stark. Außerdem ist Lethargie etwas sehr Weibliches, sehr Schwaches. Wenn ich will, kann ich sie besiegen.“ Solche Ideen kommen in unseren Verstand. Aber Lethargie, Angst, Zweifel und alle anderen ungöttlichen Kräfte haben ungeheure Kraft.
Betrachtet nur die Eifersucht. Ständig sind wir eifersüchtig, doch wir sind der Annahme, wir könnten Eifersucht augenblicklich besiegen, wenn wir wollten. Dies ist unser menschliches Gefühl. Seit vierzig oder fünfzig Jahren, seit Beginn unseres Lebens sind wir auf diesen oder jenen eifersüchtig gewesen. Doch wir hegen den Glauben, dass wir nicht einmal einen Tag benötigen, um unsere Eifersucht zu besiegen. Wir haben solch ein Vertrauen in uns selbst! Aber lasst es uns versuchen und wir werden feststellen, dass wir fünf Jahre benötigen, um unsere Eifersucht zu besiegen.
Solange wir etwas, das uns im Wege steht, nicht wirklich besiegt haben, sollten wir nicht sagen, dass wir es besiegen könnten. Besiegen wir es zuerst, dann werden wir unsere Stärke sehen. Wir glauben, die ungöttliche Kraft sei etwas sehr Subtiles und Kleines, etwas, das wir leicht zerdrücken können; in Wirklichkeit ist sie aber so machtvoll, dass sie uns völlig ruiniert. Lasst uns zuerst die ungöttliche Kraft ergreifen und vernichten, erst dann können wir sagen, dass wir stark seien.