Frage: Ich kann nicht meditieren, solange mein Körper nicht zufriedengestellt ist. Wenn ich hungrig oder ärgerlich bin, ist es mir unmöglich zu meditieren.
Sri Chinmoy: Es ist ganz natürlich, dass du nicht gut meditieren kannst, wenn du hungrig bist, Durst hast oder dich ärgerst. Deshalb brauchen wir auch die Vervollkommnung des Physischen. Der Körper muss ruhig und ausgeglichen sein. Im Körper, der äußeren Hülle, befindet sich die Seele. Auch der äußere Tempel muss in Ordnung gehalten werden. Um eine gute Meditation zu erhalten, muss man das Physische gut pflegen. Im großen Epos von Kalidasa, dem Kumar Sambha steht: „_Shariramadyam Khalu…_“ „In der Tat, der Körper ist das erste Instrument spiritueller Disziplin.“ Der Körper darf daher nicht vernachlässigt werden. Wir müssen den Bedürfnissen unseres Körpers Aufmerksamkeit schenken, aber wir dürfen nicht alle Begierden des Körpers als Notwendigkeit ansehen. Wenn wir zu Sklaven unseres Körpers werden, werden wir nie meditieren können.
Sri Chinmoy, Der Körper, die Festung der Menschheit, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2018