Frage: Ich fühle mich auch sehr traurig, wenn ich wieder von einer hohen Meditation herabkomme.

Sri Chinmoy: Die Traurigkeit, die du empfindest, ist ziemlich natürlich, denn du hast dich in einer höheren Welt befunden und kehrst dann zu dieser praktischen Welt zurück, zur irdischen Ebene. Zu diesem Zeitpunkt treten die Sorgen und Probleme dieser Welt in dich ein. Wenn du aber einmal einige Jahre meditierst, werden diese Sorgen nicht mehr in deinem Weg stehen, dann du wirst sie überwunden haben. Wenn du dann von deiner Meditation herabkommst, wirst du enormen Frieden, Gelassenheit, Freude und Liebe für die Menschheit empfinden. Wenn du enorme Liebe für die Menschheit fühlst, wirst du keine Erschöpfung spüren.

Du bringst momentan deinem Kind grenzenlose Liebe entgegen. Doch es gibt kein Ende für unsere Liebe. Nachdem du einige Jahre meditiert hast, wirst du deinem Kind viel mehr Liebe entgegenbringen, denn du wirst die Gegenwart Gottes in ihm fühlen. Zum jetzigen Zeitpunkt kannst du in deinem Kind noch nicht ständig die Gegenwart Gottes wahrnehmen. Wenn es dich ärgert oder Dinge zerbricht, denkst du nicht, dass Gott in ihm wirkt. Zu dem Zeitpunkt bist du verärgert. Du sagst nur: „Nein, nein, das ist nicht Gott, hier hat sich der Teufel inkarniert.“ Doch die Zeit wird kommen, wo du die ganze Zeit über Gott in deinem Sohn sehen wirst, ganz gleich, was er macht oder was er sagt. Das wird dein eigener Fortschritt sein. Das ist jetzt nur mehr eine Frage der Zeit. Wenn du dann von deiner Meditation herab kommst, wirst du dich nicht ausgepowert fühlen. Das Gegenteil wird der Fall sein. Wenn du gut meditierst, wird weder ein Ziehen noch ein Stoßen stattfinden. Wenn du gleich nach der Meditation dein gewöhnliches Leben wieder aufgreifst, wirst du dieselbe Freude, dieselbe Glückseligkeit, denselben Frieden und dieselbe Gelassenheit aufrecht erhalten können.

Sri Chinmoy, Erfahrungen der Höheren Welten, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2018
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