Frage: Ich sah ein Bild von dir, wo du die Hände gefaltet hast. Was bedeutet das?
Sri Chinmoy: Wenn ich meine Hände erhoben und gefaltet halte, bedeutet das, dass ich Frieden, Licht und Glückseligkeit für meine Schüler und für die Sucher anrufe. Und ich tue noch etwas anderes. Ich versuche mit meiner inneren tiefsten Sehnsucht nach dem Göttlichen, meine Schüler emporzuheben, das heißt, ihr Bewusstsein emporzuheben. Einerseits blicke ich empor und bringe vom Supreme unendliche Gnade und unendliches Mitgefühl herab. Andererseits versuche ich mit meinem inbrünstigen Gebet, meinem inneren Gebet, das Bewusstsein meiner Schüler emporzuheben. Ich mache zwei Dinge gleichzeitig. Ich bringe herab und ich hebe empor. Ich bringe Frieden, Licht und Glückseligkeit herab, und ich hebe die Schüler empor, damit sie mit mir hinaufklettern können.In mir befindet sich das Bewusstsein aller Schüler. Das Bewusstsein der Schüler in mir ist wie ein sich aufbauender Schrei, der zum Höchsten emporwächst. Wenn ich nun mit gefalteten Händen den Supreme anrufe, steigt das strebende Bewusstsein, welches ich mit den Schülern habe, hinauf und das verwirklichte Bewusstsein, welches ich mit dem Supreme habe, kommt herab und beide treffen aufeinander.
Wenn ich meditiere, wenn ich mit gefalteten Händen den Supreme anrufe, befinden sich all meine aufrichtigen Schüler in mir; ich hebe sie also mit meiner eigenen, inneren Kraft, meiner intensiven inneren Fähigkeit zum Höchsten empor – so weit sie gehen können, gemäß ihrer Empfänglichkeit. Und gleichzeitig kann ich in den Höchsten, den ich Supreme nenne, eindringen. Von Ihm bringe ich also alle göttlichen Eigenschaften herab. Zu diesem Zeitpunkt handle ich wie ein Bettler. Mit gefalteten Händen bete ich zum Supreme: „Bitte gib mir Deinen Reichtum, damit ich ihn Deinen spirituellen Kindern geben kann.“ Dann wiederum bitte ich die Schüler hier: „Bitte, kommt herauf, lasst uns zum Vater gehen, unseren ewigen Vater.“ Ich befinde mich dazwischen. Meine Schüler sind meine jüngeren Brüder und Schwestern, daher trage ich sie zu unserem Vater, zu unserer Quelle, zum absolut höchsten Herrn.