Der Asura verbrennt zu Asche
Diese zweite Geschichte über Lord Shiva ist eine, die ihr alle kennt, aber ich werde sie einfach ein wenig auf meine eigene dörfliche Weise ausschmücken.Die meisten unserer indischen kosmischen Götter und Göttinnen verhalten sich weise, wenn sie Segnungen geben. Sie prüfen, ob die Person es wirklich verdient, bevor sie eine Segnung geben. Im Falle von Lord Shiva ist es anders, er kümmert sich nicht darum. Wenn er mit jemandem zufrieden ist, will er nicht wissen, ob die Person die Segnungen verdient oder nicht.
Es gab einmal einen sehr mächtigen Asura (Dämon) namens Bhasmasur. Über Jahre hinweg genoss er das Leben auf seine eigene Weise in vollen Zügen. Er tötete hier und dort Menschen, aber er spürte dabei kein inneres Glücklichsein. Schließlich erkannte er, dass es kein wirkliches Glück im bloßen Genuss gibt. Dann begann er, unablässig zu meditieren. Er meditierte jahrhundertelang.
Jeden Tag schnitt Bhasmasur ein Stückchen seines Körpers ab. Um Lord Shiva zu gefallen, opferte er nach und nach seinen eigenen Körper. Früher war er ein riesiger Asura, aber allmählich glich er mehr einem Skelett.
Schließlich erschien Lord Shiva vor Bhasmasur und fragte: „Was willst du?“
Der Asura antwortete: „Ich habe gebetet und meditiert. Ich habe dich zufriedengestellt. Jetzt möchte ich etwas zurückbekommen, eine Macht, die niemand sonst auf Erden hat. Bitte versprich mir, dass du diesen Segen niemand anderem geben wirst.“
Lord Shiva sagte: „In Ordnung, ich werde dir einen Segen geben, den ich niemand anderem gewähren werde. Du wirst der Einzige sein, der diese Wunderkraft besitzt.“
Der Asura sagte: „Ich will die Gabe haben, dass sobald ich den Kopf eines Menschen berühre, diese Person zu Asche verbrennt.“ Lord Shiva sagte: „Du hast mich mit deinem Gebet und deiner Meditation sehr zufriedengestellt. Es ist so einfach für mich, dir diese Art von Segen zu gewähren. Ich kann ihn dir jetzt geben, ganz einfach! Außerdem verspreche ich, dass ich diesen besonderen Segen niemandem sonst geben werde.“
Gleich an Ort und Stelle gab Lord Shiva Bhasmasur den Segen, den er sich wünschte. Der Asura war so glücklich und begeistert, dass er der Einzige war, der diesen besonderen Segen besaß. Wen immer er berührte, diese Person würde sich in Asche verwandeln. Der Asura wollte diese Gabe sofort bei Lord Shiva ausprobieren!
Lord Shiva rief: „O mein Gott! Was habe ich getan, was habe ich getan, was habe ich getan?“ Sofort rannte Lord Shiva los, er rannte schneller als der Schnellste und war schneller als dieser Asura. Schließlich kam Lord Shiva im Palast von Lord Vishnu an. Lord Vishnu ist einer der hinduistischen Dreieinigkeit: Brahma, Vishnu, Shiva. Brahma erschafft, Vishnu bewahrt und Shiva transformiert.
„Rette mich, rette mich!” sagte Shiva zu Vishnu.
Vishnu fragte: „Was stimmt nicht?”
Shiva erklärte: „Ich habe einem Asura einen Segen gewährt: In dem Moment, wo er jemanden berührt, wird diese Person zu Asche verbrannt. Jetzt will er diese Gabe an meinem Kopf testen!“
Vishnu sagte: „Mach dir keine Sorgen. Ich habe einen sehr großen Palast. Du versteckst dich irgendwo. Ich werde mich um ihn kümmern.“
Lord Shiva hatte sich im Palast von Lord Vishnu versteckt, als Bhasmasur keuchend ankam. Der Asura sagte zu Vishnu: „Was ist passiert, was ist passiert? Shiva gab mir einen Segen, und als ich ausprobieren wollte, ob der Segen auch wirklich funktioniert, begann er einfach wegzulaufen, und ich konnte nicht mit ihm Schritt halten. Was soll ich jetzt machen?“
Lord Vishnu zeigte dem Asura ein mitfühlendes Gesicht. Er sagte: „Mach dir keine Sorgen. Du bist jetzt hier. Du kannst in meinem Palast wohnen, und ich werde dich sehr gut behandeln. Shiva? Er ist ein erstklassiger Lügner, der beste von allen! Weißt du, er trinkt und trinkt immer, und weiß nicht einmal, was er sagt! Wie bist du überhaupt dazu gekommen, ihm zu glauben? Niemand glaubt, was Shiva sagt, niemand, daher bist du ein Dummkopf! Du hättest ihm nicht glauben sollen. Er hat es immer mit Schlangen zu tun, und er isst alles Mögliche. Er weiß nicht einmal, welcher Wochentag ist. Er erfreut sich einfach seines Lebens. Du hättest ihm nicht vertrauen sollen. Ich versichere dir, diese Art von Macht besitzt er nicht. Ich weiß es, weil er ein Freund von mir ist.
Wie auch immer, selbst wenn er dir diesen Segen gegeben hätte – eine Macht, die sonst niemand hat, – warum musst du dir die Mühe machen, nach ihm zu suchen? Versuche es einfach mit deinem eigenen Kopf. Ich sage dir, es wird nichts passieren. Nein, nichts wird passieren, denn Shiva besitzt diese Art von Macht nicht. Shiva prahlt nur.“ „Das ist wahr“, sagte Bhasmasur.
Dann fuhr Lord Vishnu fort: „Ich versichere dir, dir wird nichts passieren, rein gar nichts. Da nichts passieren wird, kannst du deine Hand auf deinen eigenen Kopf legen. Dann werde ich dir helfen, Shiva zu fangen, weil er so ein Lügner ist. Du kannst mir vertrauen!“
Der Asura vertraute Lord Vishnu und legte seine Hand auf seinen eigenen Kopf. Er starb augenblicklich und verbrannte an Ort und Stelle zu Asche. Dann lies Vishnu nach Shiva suchen, der sich in seinem Palast versteckt hielt. Als Shiva kam, konnte er nicht glauben, was passiert war. Vishnu hatte sein Dilemma gelöst.
Diese drei kosmischen Götter – Brahma, Vishnu und Shiva – helfen einander gegenseitig. Wenn Vishnu in Schwierigkeiten steckt, kommt Shiva um zu helfen. Wenn Brahma in Schwierigkeiten steckt, eilen die anderen beiden herbei, um ihm zu helfen. Sie sind Freunde, aber keine menschlichen Freunde. Menschliche Freunde besitzen nicht die Fähigkeit, sich gegenseitig zu verherrlichen. Es wird immer ein Freund an der Spitze stehen wollen, um der Beste der Dreien zu sein. Was die kosmischen Götter betrifft, sie versuchen, sich selbst zu demütigen. Sie sagen: „Nein, jener ist größer als ich, der andere ist größer.“ Jeder versucht, die anderen zu verherrlichen.
Diese Geschichte kennt ihr alle. Ich habe sie nur ausgeschmückt.
Viele, viele Male in New York, wenn ich mich im Bankdrücken übte – sagen wir 1.000 Pfund – während ich etwa zwischen 4:30 Uhr und 5:00 Uhr morgens daliege, oben in meinem zweiten Zimmer – sehe ich Lord Shiva auf meinem Bett sitzen. Mit solcher Freude, solcher Liebe, solcher Mitgefühlskraft beobachtet er mich, beobachtet mich und beobachtet mich.