Frage: Wie kann ich meine Ergebenheit stärken?

Sri Chinmoy: Bevor wir mit Ergebenheit beginnen, sollten wir der Liebe unsere Aufmerksamkeit zuwenden – der inneren Liebe, der göttlichen Liebe. Ergebenheit wird durch hingebungsvolle Liebe genährt. Ohne Liebe kann es keine Ergebenheit geben. Gewöhnliche Menschen sind einander emotional verhaftet. Warum? Weil sie die menschliche Liebe dazu verleitet. Im spirituellen Leben gebrauchen wir unsere Ergebenheit anstelle von Anhaftung. Wenn wir unsere Ergebenheit gegenüber unserem Meister, unserem eigenen spirituellen Leben oder Gott stärken wollen, müssen wir die äußerste Notwendigkeit von Liebe erkennen. Wir müssen fühlen, dass wir auf der Erde nicht leben können, ohne unseren Meister oder Gott zu lieben. Wenn ein aufstrebender Sucher fühlt, dass er keine Sekunde leben kann, ohne seinen Meister zu lieben und ihm ergeben zu sein, dann wird seine Ergebenheit von selbst gestärkt. Danach muss er einen Schritt weiter gehen und herausfinden, warum er diese Person oder diese Sache liebt.

Es gibt zwei Wege, Gott zu lieben. Der eine Weg besteht darin, Gott aufgrund unserer eigenen Sicht der Wahrheit zufrieden zu stellen. Der andere Weg ist es, sich Gott hinzugeben und Gott auf Seine Weise zu gefallen. Wenn ein Sucher seine Ergebenheit stärken möchte, so kann er das in grenzen-losem Ausmaß tun, wenn er die innere Stärke, Fähigkeit oder Bereitschaft aufbringt zu sagen: „Ich liebe Gott um Seinetwillen. Ich existiere nur auf dieser Erde, um Gott auf Seine eigene Weise zufrieden zu stellen.“ Wenn das der Wille des Suchers ist, wenn es das ist, was er von seinem Leben möchte, dann werden Gottes unfehlbarer Schutz, Seine bedingungslose Anteilnahme und Sein bedingungsloses Mitleid auf ihn herabkommen. Dann wird die Ergebenheit oder Hingabe des Suchers an Gott oder irgendeinen göttlichen Zweck gewaltig gestärkt.

Sri Chinmoy, Vollkommenheit und Transzendenz, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2008
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