Frage: Was ist die beste Einstellung, wenn wir versuchen, das Licht des Supreme zu manifestieren?

Sri Chinmoy: Wenn du das innere Streben besitzt, das Licht des Supreme zu manifestieren, schenkt dir das enorme Freude. Allein die Aussicht, dass ich den Himalaja besteigen werde, schenkt mir eine immense Freude – ob ich ihn nun tatsächlich besteige oder nicht. Sehr oft folgen den Worten leider keine Taten. Ich stelle mir vor, wie ich den Berg erklettere, doch wenn die Zeit naht, laufe ich weg, entweder weil ich Angst habe oder weil ich damit beschäftigt bin, Fehler an jenen zu finden, die ein paar Meter vor mir geklettert sind. Und so verliere ich mein eigenes Ziel aus den Augen. Ich behaupte, sie wären den falschen Weg emporgeklettert oder sie hätten unfaire Mittel angewandt, und ich selbst fange nicht zu klettern an. Es ist eine Sache, daran zu denken, das Licht des Supreme zu manifestieren und eine andere Sache, es auch wirklich zu tun.

Jeder einzelne meiner Schüler, der das Licht des Supreme manifestieren will, muss auf eines achten: Reinheit. Wenn keine Reinheit vorhanden ist, dann existiert im Verstand immer eine Trennung und diese führt zu Missverständnissen und Streitereien. Von der Manifestation zu sprechen ist das gleiche, wie über den Frieden zu sprechen. Allein die Tatsache, dass die Menschen über Frieden anstelle von Krieg sprechen, ist schon eine enorme Errungenschaft. Doch in vielen Fällen töten wir uns gegenseitig im Namen des Friedens. Dennoch, allein die Tatsache, dass wir an Frieden denken, bedeutet, dass Gott uns eines Tages erlauben wird, die wahre Bedeutung und Wichtigkeit des Friedens zu erkennen. Und auf ähnliche Weise werden eines Tages unsere Bemühungen um die Manifestation positiv sein, ganz gleich wieviele Fehler uns auch unterlaufen oder wie oft wir uns selbst oder andere zum Narren halten.

Es ist besser zu manifestieren als still zu bleiben, ganz gleich wie fehlerhaft wir manifestieren. Als Vivekananda die Trägheit einiger Inder erkannte, sagte er zu ihnen: „Geht und spielt Fußball. Ihr werdet Gott schneller verwirklichen, wenn ihr Fußball spielt, als wenn ihr die Bhagavad Gita lest.“ Er empfand, sie müssten aktiv und dynamisch sein. Und so ist es auch besser, an der Manifestation zu arbeiten und Fehler zu machen als untätig zu bleiben. Wenn manchen Menschen Fehler unterlaufen oder wenn sie bemerken, dass anderen Fehler begehen, geben sie auf. Doch du solltest dir bewusst sein, dass jeder Mensch zwangsläufig Fehler macht. Die Mutigen fahren trotz der Fehler mit der Arbeit fort, denn sie sind entschlossen, das Richtige zu tun und zur richtigen Person zu werden. Letztendlich wird es ihnen gelingen.

Sri Chinmoy, Sri Chinmoy antwortet, Teil 6, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2004
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