Frage: Wenn ich zu meditieren versuche, entsteht vor meinem geistigen Auge ein Gefühl von Ozeanen und Wasser. Das macht mir Angst und ich kann dann nicht mehr gut meditieren. Wie kann ich meditieren, ohne dieses Gefühl zu bekommen?

Sri Chinmoy: Versuchen Sie bitte den Ozean als einen Teil von Ihnen zu sehen, als etwas in Ihrem inneren Wesen. Statt den Ozean mit seiner Brandung und seinen Wellen zu sehen, betrachten Sie ihn bitte als Ihr eigenes, weitestes Bewusstsein und werfen Sie sich in jenes weiteste und tiefste Bewusstsein hinein. Leider ist Ihre Haltung gegenüber dem Ozean falsch. Es gibt so viele Sucher, die versuchen, sich während ihrer Meditation das Meer vorzustellen, um ihr eigenes Bewusstsein so weit wie den Ozean zu machen. Wenn Sie dieses Bewusstsein wahrnehmen, sollten Sie sich glücklich schätzen.

Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nicht auf die Oberfläche des Ozeans, sondern gehen Sie ruhig und bewusst tief in den Ozean hinein, wo Sie Ihre wahre Wirklichkeit, nämlich vollkommene Ruhe und Stille finden werden. Versuchen Sie, Ihr eigenes Bewusstsein in die Weite des Ozeans zu werfen und Sie werden äußerst kraftvoll und erfolgreich meditieren können. Sie werden fähig sein, tief in sich mit dem in Kontakt zu treten, was Ihrer Seele am nächsten und liebsten ist.

Sri Chinmoy, Yoga und das spirituelle Leben, The Golden Shore Verlagsges. mbH, Nürnberg, 2007
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