Frage: Warum kannst du Gott sehen und ich nicht?

Sri Chinmoy: Das ist eine wirklich gute Frage. Du schaust mich jetzt mit offenen Augen an. Du schaust mich an und du kannst mich sehen. Jetzt (Sri Chinmoy legt seine Hände auf ihre Augen) habe ich deine Augen geschlossen. Kannst du mich sehen? Nein, du kannst mich nicht sehen. Wenn deine Augen zu sind, kannst du niemanden sehen. Aber wenn deine Augen offen sind, kannst du mich sehen, deinen Vater, deine Freunde und alle anderen.

Du hast aber noch ein anderes Auge, das in der Mitte zwischen deinen Augenbrauen ist und noch ein wenig höher. Es ist dein inneres Auge, dein Drittes Auge. Bei mir ist dieses Dritte Auge offen. Ich halte es offen. So kann ich Gott sehen und alles, was in anderen ist. Uns so wie du nichts sehen kannst, wenn deine beiden Augen geschlossen sind, so kannst du auch Gott nicht sehen, weil dein Drittes Auge geschlossen ist.

Wenn du jeden Tag zu Gott betest, dann wird sich dieses innere Auge eines Tages öffnen. Steh früh am Morgen auf, öffne deine zwei gewöhnlichen Augen und schau deine Mutter an und deinen Vater und alles, was in deinem Zimmer ist, und dann bete zu Gott. Eines Tages wirst du feststellen, dass sich dank deiner Gebete dein Drittes Auge geöffnet hat, und du wirst Gott so sehen können, wie du jetzt mich siehst.

Sri Chinmoy, Yoga und das spirituelle Leben, The Golden Shore Verlagsges. mbH, Nürnberg, 2007
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