Teil IV — Schlaf und Körperbewusstsein

Frage: Ich fühle, dass ich morgens eine Schlacht gegen mein Vitales verliere, wenn ich zum Meditieren aufstehen möchte und nicht aufstehen kann.

Sri Chinmoy: Das grobe Physische hindert dich am Aufstehen, nicht das Vitale. Doch das Vitale hilft dem Physischen dabei, mehr Schlaf zu genießen. Die Lethargie des Physischen und des ungöttlichen Vitalen ist stärker als das innere Streben deines Herzens. Durch größere Strebsamkeit im Herzen kannst du das Vitale und den Körper, die diese extreme körperliche Trägheit hervorrufen, besiegen. Danach wird es dir möglich sein, aufzustehen.

Vor dem Einschlafen solltest du dich fünf Minuten lang auf die Zeit konzentrieren, zu der du aufstehen willst. Wenn du um viertel vor sechs aufstehen willst, dann stelle dir die Zeiger einer Uhr mit dieser Uhrzeit bildhaft vor deinem Gesicht vor. Du wirst sehen, dass dir das Aufstehen am folgenden Morgen leichter fällt. Es kann zwei, drei Tage oder auch eine Woche dauern, aber ich versichere dir, dass du aufstehen kannst, denn du wendest den bewussten Willen der Seele an, bevor du am Abend zu Bett gehst. Dieser bewusste Wille wird eins mit der irdischen Zeit, welche die Uhr repräsentiert. Er wird in die irdische Zeit eindringen und ihr befehlen. Am frühen Morgen, wird die Seele in die irdische Zeit treten und ihr befehlen, sich vor dich zu stellen. Es wird dir dann leichter fallen, aufzustehen und zu der gewünschten Stunde zu meditieren.

Jene, die um sechs Uhr oder sechs Uhr dreißig meditieren, sollten sich nach der Meditation nicht mehr hinlegen. Einige wenige von euch meditieren um drei Uhr dreißig, um vier Uhr dreißig oder um vier Uhr fünfundvierzig. Jene von euch, die vor fünf Uhr meditieren, können danach noch einmal einige Minuten oder eine halbe Stunde zu Bett gehen, wenn sie es für notwendig halten. Aber jene, die um sechs Uhr meditieren, sollten nicht wieder zu Bett gehen. Es ist schädlich, denn der Tag dämmert schon und die Eigenschaften des Tages sind bereits in euch eingedrungen. Die Eigenschaften der Nacht sollen von jenen des Tages getrennt werden. Die Nacht hat ihre Rolle in eurem inneren Streben bereits gespielt, indem sie euch Erholung schenkte. Nun spielt der Tag seine Rolle mit dynamischer Aktivität, die eine Form des inneren Strebens in der physischen und materiellen Welt darstellt.

Sri Chinmoy, Der Körper, die Festung der Menschheit, The Golden Shore Verlagsges.mbH, Nürnberg, 2018
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