„Stehle mein Herz!”
Vor vielen, vielen Jahren als ich in Jamaika, in den Antillen war, gab ich in einer Kirche einen Vortrag über Spiritualität. Es waren etwa achthundert Besucher im Publikum. Sie waren sehr beeindruckt von meinem Vortrag. Anschließend stellten sie mir viele, viele Fragen über Gebet, Meditation und verschiedene Aspekte des spirituellen Lebens. Irgendwie habe ich es geschafft, sie zufrieden zu stellen.Die Kirche wurde von einer Pastorin geleitet. Sie wurde Schülerin und blieb viele Jahre lang in unserem Jamaika-Center.
Am Ende des Programms sagte einer meiner jamaikanischen Schüler: „Wir sind Sri Chinmoy alle sehr dankbar für seinen Vortrag und dass er heute so viele Fragen beantwortet hat. Wir hoffen, dass seine Antworten euch bei eurer eigenen spirituellen Suche geholfen haben.“
Dann erklärte der Schüler, dass unser spiritueller Weg Menschen aller Glaubensrichtungen einschließe und Sucher in der Religion, der sie angehören, sehr ermutigt. Der Schüler fragte, ob jemand im Publikum unserem Weg folgen und mein Schüler werden möchte. Könnt ihr euch das vorstellen! Alle achthundert Mitglieder des Publikums wollten meine Schüler werden.
Sie standen in einer langen Schlange. Da ich wusste, dass unser Weg nicht für alle in der Gemeinde bestimmt ist, sagte ich: „Ich bitte alle Anwesenden langsam und in einem meditativen Bewusstsein an mir vorbeizugehen. Ich werde auf jede Person meditieren.“
Nachdem ich kurz auf jede Person meditiert hatte, sah ich, dass siebzig oder achtzig definitiv meine Schüler sein sollten. Einer nach dem anderen, jeden, den ich in unserem Center aufgenommen hatte, kam und stand auf einer Seite. Dem Rest der Leute bot ich den liebenden guten Willen meiner Seele an. Ich wusste, dass sie auf einem anderen spirituellen Weg besser vorankommen würden.
Danach gingen alle neuen Schüler in das Haus des Center-Leaders, der ich den Namen Durga gegeben hatte. Ich stimmte zu, mich mit jeder Person einzeln zu treffen.
Ein sehr dünner Polizist kam in den Raum und setzte sich vor mich. Ich habe einen Witz mit ihm gemacht. Ich sagte: „Ich bin so froh, dass du gekommen bist. Wenn ich zufällig etwas stehle, dann bist du die erste Person, die mich verhaftet!“
Er antwortete: „Nein. Ich bin hierher gekommen, damit du mein Herz stiehlst!“
Ich war tief berührt. Der Polizist war so nett.
Gleich nachdem der Polizist gegangen war, betrat seine Frau den Raum. Sie wollte, dass ich all ihre Familienprobleme löse. Leider hatte sie mir gegen ihren Mann einiges zu sagen!