Napoleon verbeugt sich vor dem Heiligen Franziskus
Napoleon der Große war einst mit seinen mächtigen Truppen, darunter mehrere seiner Generäle, durch Italien unterwegs. Er stand an der Spitze einer sehr großen und majestätischen Truppe und hatte zu dem Zeitpunkt bereits viele Länder erobert.Auf dem Weg zu ihrem nächsten Ziel sah Napoleon eine Statue des Heiligen Franziskus von Assisi. Napoleon befahl der gesamten Truppe, sofort anzuhalten. Dann nahm er seine Kopfbedeckung ab und verbeugte sich. Die Generäle waren schockiert. Sie sagten zu Napoleon: „Sire, Sie sind der größte Mann der Welt. Sie verbeugen sich nie vor jemandem, noch bringen Sie anderen Menschen hier auf der Erde Respekt entgegen. Die ganze Welt kennt Sie und verehrt Sie als die unbezwingbarste Gestalt, die je auf dieser Erde wandelte. Wie kommt es, dass Sie jetzt Ihre Kopfbedeckung abgenommen haben?“
Napoleon erwiderte: „Ich brauche Waffen und Kanonen, um die Welt zu erobern. Sobald ich ein Land erobert habe, rebelliert ein anderes Land, und dann muss ich dorthin gehen, um ihren Aufstand zu unterdrücken und das Land zurückzuerobern. Meine Siege sind in keiner Weise von Dauer.
Seht euch den Heiligen Franziskus an! Er war so ein großer Heiliger. Er hatte keine Waffen – kein Gewehr, keine Kanone. Ich habe unzählige Waffen, während er nur eine Waffe besaß: Liebe. Mit dieser Liebes-Waffe eroberte der heilige Franziskus die ganze Welt. Trotz all meiner Waffen, Kanonen, Munition, Armeen und vielem mehr sind meine Siege nie, nie von Dauer. Aber sein Sieg ist ewig, und seine einzige Waffe war die Liebe.“
Die Generäle waren tief bewegt von der Demut Napoleons. Der größte und mächtigste Mensch der Welt erkannte seine eigenen Grenzen. Napoleon Bonaparte verkündete seiner gesamten Truppe, dass ein einfacher Heiliger weit, weit mächtiger sei als er selbst. Auf diese Weise gewann Napoleon die direkte Liebe, Bewunderung, Hingabe und Loyalität seiner Truppen.