Trinkgeld für den Meister
Fünf Schüler eines Meisters, der nicht mehr im Physischen weilte, kamen einst zu mir nach New York. Lasst uns diesen Meister Guru Sukha nennen. Dieser Guru besaß eine sehr, sehr gute Seele und hatte viele Schüler.Fünf dieser Schülern hatten nach und nach während des Schlafs Träume, in denen ihnen der Meister erschien und sie bat: „Bitte geh zu Sri Chinmoy, bitte geh zu Sri Chinmoy.“ Er erzählte ihnen auch sehr nette Dinge über mich in ihren Träumen.
Zuerst kam einer von Guru Sukhas Schülern zu mir. Zwei Monaten danach kam ein anderer und dann noch einer und noch ein einer. Alle von ihnen hatten die gleiche Geschichte: „Der Meister kommt immer wieder in meinen Träumen zu mir und fleht mich an, dein Schüler zu werden.“
Leider blieb keiner dieser Schüler auf meinem Weg. Sie alle dachten, ich sei zu hoch für sie!
Unter diesen Schülern befand sich auch eine Friseuse. Sie erzählte all ihren Kunden von mir. Wenn sie ihnen von mir erzählte, hatte sie Tränen der Ergebenheit in ihren Augen. Ihre Kunden waren davon so berührt, dass sie der Dame oft ein kleines Trinkgeld für ihren Meister gaben, und sie nahm ihre Spenden gerne entgegen. Nach einiger Zeit verließ sie den Weg.
Vier oder fünf Jahre später, ganz unerwartet, kam diese Dame zu mir nach Hause. Ich war auf meiner Veranda, als sie mit einer sehr großen Tasche voller Münzen, sowie Ein- und Fünf-Dollar-Scheinen ankam, um mir diese Tasche zu geben.
Ich fragte sie: „Was ist passiert?“
„Ich bin nicht bereit, deine Schülerin zu sein“, antwortete sie, „aber ich spüre diese tiefe innere Sehnsucht, wenn ich meinen Kunden von dir erzähle. Ich denke die ganze Zeit an dich. Wenn ich mit meinen Kunden spreche und ihnen von dir erzähle, sind sie so bewegt. Sie geben mir Geld für dich, also habe ich dir das Geld gebracht, das sie dir geben wollten.”
Ich sagte: „Warum kommst du nicht auf unseren Weg zurück?“
„Oh, nein, dein Weg ist zu hoch für mich! Ich kann nicht“, antwortete die Dame.
Guru Sukha war ein sehr guter und echter Meister. Einige Meister wollen, dass ihre Schüler auf ihrem Weg bleiben, auch wenn die Schüler bei einem anderen Meister sein wollen. Wiederum senden Meister wie Guru Sukha ihre eigenen Schüler zu einem anderen Meister, wenn sie das Gefühl haben, dass ein bestimmter Meister ihren Schülern helfen kann, weiterhin Fortschritt zu machen. Das ist schon viele, viele Male passiert. Um ehrlich zu sein, es gibt viele Wege, um zum Ziel zu gelangen.